back to top
...
    NRWZ.deLandkreis RottweilMechatronikerausbildung: Neuer Anlauf für Schramberg

    Mechatronikerausbildung: Neuer Anlauf für Schramberg

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Nach jahrelangem vergeblichem Ringen hat der Kreistag dieser Tage einen neuen Anlauf genommen, doch noch Berufsschulklassen für Mechatroniker in den Kreis, und da nach Schramberg zu bekommen. Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr teilt dazu mit, „dass wir als Große Kreisstadt Schramberg das Votum des Kreistags für die Beruflichen Schulen Schramberg-Sulgen als Standort für die Mechatronikerinnen-Ausbildung im Landkreis Rottweil sehr begrüßen!“

    In Oberndorf dagegen ärgert sich der Personalratsvorsitzende Rolf Schulze der beruflichen Schulen Oberndorf Sulz (BOS): „Die Mechatroniker-Ausbildung wäre die Gelegenheit gewesen, die BOS weiter zukunftsfähig zu halten“, zitiert ihn der Schwarzwälder Bote.

    Widerstand der Nachbarn

    Seit Jahren bemüht sich der Kreis Rottweil um die Mechatronikerausbildung an einer hiesigen Berufsschule. Bisher scheiterten alle Bemühungen am Widerstand des Regierungspräsidiums und der Nachbarkreise Tuttlingen und Schwarzwald-Baar. Bisher müssen die Auszubildenden nach Spaichingen oder Villingen-Schwenningen in die Berufsschule fahren, manche sogar in den Zollernalbkreis oder nach Freudenstadt.

    Das Landratsamt ist sicher, nun bessere Chancen zu haben, weil sich die Azubizahlen in den letzten Jahren enorm gesteigert haben. 2019 absolvierten laut Kreisverwaltung 174 Mechatronik-Auszubildende in 36 Ausbildungsbetrieben im Landkreis Rottweil ihre Ausbildung, im Herbst 2020 sogar 192.

    Maurer: Kurze Wege für Azubis

    Im Kreistag hat sich kürzlich der Schramberger Clemens Maurer (CDU) für die Berufsschule auf dem Sulgen eingesetzt. Weil etwa 60 Prozent der Mechatroniker-Azubis im Umkreis von Schramberg ausgebildet würden, sei es besonders für die unter 18-Jährigen wichtig, den Weg zur Berufsschule möglichst kurz zu halten. Außerdem gingen bei den Mechanikern die Ausbildungszahlen weiter zurück und stiegen wegen der Digitalisierung bei den Mechatronikern deutlich an.

    Eisenlohr erinnert an die Initiative des Schramberger Industrietreffs für die Mechatronikerausbildung vor Ort. Mit dem Kreistagsbeschluss habe man „einen ersten Meilenstein erreicht“. Es freue sie zudem, dass die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg ihre grundsätzliche Unterstützung signalisiere. „Wir hoffen nun, dass die weiteren Schritte zur Einrichtung einer Mechatronikerinnen-Klasse in Schramberg-Sulgen von allen verantwortlichen Stellen zügig absolviert werden.“

    Weil die  meisten jungen Menschen ihre Mechatroniker-Ausbildung im Raum Schramberg starteten sollten sie „die Chance haben, nah an ihrem Betrieb und ihrem Zuhause von einer qualifizierten Schulausbildung zu profitieren“, so Eisenlohr.

    Rombach: „Alle drei Schulen können das“

    Der Leiter der beruflichen Schulen in Sulgen Axel Rombach betont, alle drei Berufsschulen im Kreis Rottweil wären in der Lage, die Mechatronikerklassen auszubilden. „Die Erich-Hauser- Schule in Rottweil, die BOS und wir  bieten technisch und von den Fachlehrkräften alle Voraussetzungen für die Mechatroniker-Ausbildung.“ Von den Zahlen her hätte sich aber die Industrie deutlich für den Schulort Schramberg positioniert, so Rombach.

    Modernste Ausstattung: Unterricht an der Industrie 4.0-Anlage in Sulgen. Foto: pm.

    Wie es ausgehen wird, ist noch offen. Die Verhandlungen sollen im Dezember geführt werden. Ob die Nachbarkreise diesmal mehr Entgegenkommen zeigen, ist noch unklar.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

    Beiträge

    OneCoin: Kari Wahlroos gestorben

    Einer der früheren Top-Verkäufer von OneCoin, Kari Wahlroos ist am Wochenende in Malaysia an einer Streptokokken-Infektion gestorben. Das berichtet „Alibi“, eine Onlinezeitung aus Finnland....

    Dolomiti-Eigentümer klagt gegen Abrissverfügung

    Eine schlechte Nachricht hatte Matthias Rehfuß am Ende der öffentlichen Gemeinderatssitzung. Der Fachbereichsleiter Recht und Sicherheit musste mitteilen, dass der Eigentümer des ehemaligen Dolomiti...

    Zollfahnder im Rathaus

    Ermittlungen wegen Schwarzarbeit haben zu einer Durchsuchung im Schramberger Rathaus geführt. Vergangene Woche waren Zollfahnder der Abteilung Finanzkontrolle Schwarzarbeit vor Ort. Dabei gehe es...

    Schramberg drohen magere Jahre

    Eine Haushaltseinbringung ohne Haushaltsrede – das geschieht äußerst selten. Die Haushaltsrede des Oberbürgermeisters oder der Oberbürgermeisterin ist eigentlich der Kern der Haushaltsberatungen. Darin legt...

    Kunst verbindet

    Fünf Künstlerinnen und Künstler haben sich zusammengetan und zeigen ihre Werke in der Vorweihnachtszeit in Schramberg. Im früheren Quickschuhmarkt an der Steige haben sie...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Kreisseniorenrat Rottweil besucht Hardt

    Die Gemeinde-Besuche bringen dem Kreisseniorenrat Rottweil wichtige und aufschlussreiche Erkenntnisse, wie es in der jeweiligen Kommune um die Seniorenarbeit bestellt ist. KSR-Vorsitzender Rainer Pfaller...

    Zukünftige Auszubildende stark nachgefragt

    Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen, Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg sowie die Handwerkskammer Konstanz ziehen Bilanz zum vergangenen Ausbildungsjahr: Der Bedarf an qualifizierten Nachwuchskräften...

    Alarm in Bochingen – Feuerwehr muss aber nicht eingreifen

    Eine große Zahl an Rettungskräften ist am späten Montagvormittag nach Oberndorf-Bochingen alarmiert worden. "Kellerbrand", so das Szenario. Glücklicherweise war alles nicht einmal nur halb...

    Nächster Meilenstein beim Glasfaserausbau

    Der Landkreis Rottweil macht einen großen Schritt in Richtung Gigabitgesellschaft: Mit einem Zuwendungsbescheid in Höhe von 28 Millionen Euro unterstützt der Bund ein weiteres...

    Kran donnert gegen Brücke: 550.000 Euro Schaden

    Massive Verkehrsbehinderungen - nicht durch Schneefall, sondern durch einen Mobilkran. Ein solcher blieb am Freitag an einer Brücke über die B27 bei Dotternhausen hängen.Update,...

    Zollfahnder im Rathaus

    Ermittlungen wegen Schwarzarbeit haben zu einer Durchsuchung im Schramberger Rathaus geführt. Vergangene Woche waren Zollfahnder der Abteilung Finanzkontrolle Schwarzarbeit vor Ort. Dabei gehe es...

    Schramberg drohen magere Jahre

    Eine Haushaltseinbringung ohne Haushaltsrede – das geschieht äußerst selten. Die Haushaltsrede des Oberbürgermeisters oder der Oberbürgermeisterin ist eigentlich der Kern der Haushaltsberatungen. Darin legt...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Das interessiert heute

    Nach jahrelangem vergeblichem Ringen hat der Kreistag dieser Tage einen neuen Anlauf genommen, doch noch Berufsschulklassen für Mechatroniker in den Kreis, und da nach Schramberg zu bekommen. Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr teilt dazu mit, „dass wir als Große Kreisstadt Schramberg das Votum des Kreistags für die Beruflichen Schulen Schramberg-Sulgen als Standort für die Mechatronikerinnen-Ausbildung im Landkreis Rottweil sehr begrüßen!“

    In Oberndorf dagegen ärgert sich der Personalratsvorsitzende Rolf Schulze der beruflichen Schulen Oberndorf Sulz (BOS): „Die Mechatroniker-Ausbildung wäre die Gelegenheit gewesen, die BOS weiter zukunftsfähig zu halten“, zitiert ihn der Schwarzwälder Bote.

    Widerstand der Nachbarn

    Seit Jahren bemüht sich der Kreis Rottweil um die Mechatronikerausbildung an einer hiesigen Berufsschule. Bisher scheiterten alle Bemühungen am Widerstand des Regierungspräsidiums und der Nachbarkreise Tuttlingen und Schwarzwald-Baar. Bisher müssen die Auszubildenden nach Spaichingen oder Villingen-Schwenningen in die Berufsschule fahren, manche sogar in den Zollernalbkreis oder nach Freudenstadt.

    Das Landratsamt ist sicher, nun bessere Chancen zu haben, weil sich die Azubizahlen in den letzten Jahren enorm gesteigert haben. 2019 absolvierten laut Kreisverwaltung 174 Mechatronik-Auszubildende in 36 Ausbildungsbetrieben im Landkreis Rottweil ihre Ausbildung, im Herbst 2020 sogar 192.

    Maurer: Kurze Wege für Azubis

    Im Kreistag hat sich kürzlich der Schramberger Clemens Maurer (CDU) für die Berufsschule auf dem Sulgen eingesetzt. Weil etwa 60 Prozent der Mechatroniker-Azubis im Umkreis von Schramberg ausgebildet würden, sei es besonders für die unter 18-Jährigen wichtig, den Weg zur Berufsschule möglichst kurz zu halten. Außerdem gingen bei den Mechanikern die Ausbildungszahlen weiter zurück und stiegen wegen der Digitalisierung bei den Mechatronikern deutlich an.

    Eisenlohr erinnert an die Initiative des Schramberger Industrietreffs für die Mechatronikerausbildung vor Ort. Mit dem Kreistagsbeschluss habe man „einen ersten Meilenstein erreicht“. Es freue sie zudem, dass die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg ihre grundsätzliche Unterstützung signalisiere. „Wir hoffen nun, dass die weiteren Schritte zur Einrichtung einer Mechatronikerinnen-Klasse in Schramberg-Sulgen von allen verantwortlichen Stellen zügig absolviert werden.“

    Weil die  meisten jungen Menschen ihre Mechatroniker-Ausbildung im Raum Schramberg starteten sollten sie „die Chance haben, nah an ihrem Betrieb und ihrem Zuhause von einer qualifizierten Schulausbildung zu profitieren“, so Eisenlohr.

    Rombach: „Alle drei Schulen können das“

    Der Leiter der beruflichen Schulen in Sulgen Axel Rombach betont, alle drei Berufsschulen im Kreis Rottweil wären in der Lage, die Mechatronikerklassen auszubilden. „Die Erich-Hauser- Schule in Rottweil, die BOS und wir  bieten technisch und von den Fachlehrkräften alle Voraussetzungen für die Mechatroniker-Ausbildung.“ Von den Zahlen her hätte sich aber die Industrie deutlich für den Schulort Schramberg positioniert, so Rombach.

    Modernste Ausstattung: Unterricht an der Industrie 4.0-Anlage in Sulgen. Foto: pm.

    Wie es ausgehen wird, ist noch offen. Die Verhandlungen sollen im Dezember geführt werden. Ob die Nachbarkreise diesmal mehr Entgegenkommen zeigen, ist noch unklar.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]