Im Verfahren des ehemaligen Geschäftsführers Nicola Marinelli von Heckler und Koch in Oberndorf wird am 31. März weiter verhandelt. Marinelli verlangt bekanntlich eine halbe Million Euro Abfindung, weil er wegen eines Besitzerwechsels seinen Posten bei HK verloren habe. Er habe eine solche Klausel in seinem Vertrag.
Marinelli behauptet seit langem, nicht Andreas Heeschen sondern Nicolas Walewsky sei der eigentliche Haupteigentümer. Um dies zu beweisen, müsste Heeschen vor dem Landgericht aussagen. Bislang war es dem Gericht aber nicht gelungen, Heeschen eine Zeugenladung zuzustellen.
Nun habe die Kammer für Handelssachen in diesem Verfahren „Termin zur Fortsetzung der mündlichen Verhandlung und Beweisaufnahme bestimmt auf Dienstag, 31. März 2020, 13.45 Uhr“, schreibt Dr. Thilo Rebmann, Vizepräsident des Landgerichts und Pressesprecher. In diesem Termin werde noch einmal der Versuch unternommen, einen bisher nicht zu ladenden Zeugen zu vernehmen. Gemeint ist dabei Andreas Heeschen.
Dieser hatte erklärt, er stünde für eine Zeugenaussage zur Verfügung. Das Gericht hätte ihn einfach über seine Firma laden können. „Ich entziehe mich weder der postalischen Zustellung noch einer offiziellen Ladung als Zeuge vor dem Landgericht Rottweil“, zitierte ihn die Welt.
Verworrene Besitzverhältnisse
Bei der Aktionärsversammlung im Dezember in Rottweil wurde mehr über die verschlungenen Besitzverhältnisse bei Heckler und Koch bekannt. Die Luxemburger Investmentgesellschaft, CDE, hinter der der französische Milliardär Nicolas Walewski steht, strebt nach eigenen Angaben an, die Mehrheit bei HK zu übernehmen.
Walewski, so war zu erfahren, habe HK mit Krediten von 50 und 80 Millionen Euro aus der Patsche geholfen, als das Unternehmen wegen hochriskanter Darlehen, die Heeschen veranlasst haben soll, in großen Schwierigkeiten steckte. Dafür soll Heeschen einen Teil seiner Anteile an Walewski verpfändet, die Stimmrechte aber behalten haben.