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    Lars Feld bei der IHK: Schuldenbremse muss bleiben

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    Geschichte und Theorien sind kompliziert und langweilig. Oder? Das Gegenteil bewies Professor Lars Feld, Direktor des Freiburger Walter-Eucken-Instituts, bei der Ausstellungseröffnung „In welcher Ordnung wollen wir leben?“

    Villingen-Schwenningen. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg hat aufgrund der aktuellen Debatte zum Wirtschaftsstandort Deutschland und der lauen Konjunktur den April zum Themenmonat „Soziale Marktwirtschaft“ erklärt und bietet vor allem für junge Menschen ein breites Angebot rund um das Thema.

    WISSEN VERSCHWINDET

    „Umfragen zeigen, dass das Vertrauen in ein Wirtschaftssystem sinkt, wenn die Wirtschaftslage unter Druck gerät“, erläutert IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez die Motivation hinter der Aktion. „Dabei ist die Soziale Marktwirtschaft eines der resilientesten Systeme der Welt.“

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    IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez. Foto: him

    Sie bewege sich in einem ständigen Spannungsfeld, das stecke schon im Namen. „Das macht sie gleichzeitig aber auch sehr flexibel. So sind wir im globalen Vergleich gut durch die Krisen der letzten Jahrzehnte gekommen.“

    „Wie funktioniert unsere Wirtschaft?“, sei die erste Frage, die man sich stellen müsse, um daran teilzunehmen. Aber das Wissen über die soziale Marktwirtschaft gehe verloren, so Albiez. Dieses Wissen zu vermitteln, sei der IHK ein wichtiges Anliegen. (IHK-pm)

    LARS FELD: EUCKEN EINER DER VÄTER DES WIRTSCHAFTSWUNDERS

    In seinem Einführungsvortrag ging Feld ausführlich auf Walter Eucken und dessen Leben und Werk ein. Der frühere Wirtschaftsweise und heutige Berater von Bundesfinanzminister Christian Lindner beschrieb die liberale Ordnungspolitik der „Freiburger Schule“, die Eucken mitbegründet hatte.

    Die Ökonomen und Juristen seien mit der Wirtschaftspolitik der Weimarer Republik unzufrieden gewesen. Damals hätten sich Monopole und Kartelle herausgebildet “und die wirtschaftliche Entwicklung erlahmte, Innovationen blieben aus“.

    Eucken habe direkt nach der Machtergreifung 1933 sich gegen den damaligen Rektor der Uni Freiburg Martin Heidegger gewandt. Später war er im Widerstand gegen das NS-Regime eingebunden. Nach dem zweiten Weltkrieg beriet er den damaligen Wirtschaftsminister Ludwig Erhard. Auf seine Hinweise hin kam die Währungsreform und damit das Wirtschaftswunder zustande.

    Eucken sei „nicht blind auf dem sozialpolitischen Auge“ gewesen, betonte Feld. So galt für ihn das Haftungsprinzip, nämlich dass Firmen, die scheitern, die Folgen nicht auf die Gesellschaft abschieben dürften.

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    In der Ausstellung. Foto: him

    STAAT IST FÜR DEN RAHMEN ZUSTÄNDIG

    Heute sei vieles von dem, was Eucken gelehrt habe, wieder gültig. So sei ein Dauersubvention wie ein Industriestrompreis schädlich, findet Feld. Für Ordoliberale wie Eucken soll der Staat einen Ordnungsrahmen schaffen, sich ansonsten aber zurückhalten.

    Feld sieht heute die starke Tendenz, dass die Politik die Wirtschaft wieder steuern wolle. Er verwies dabei auf die Klimapolitik mit Subventionen und Vorschriften. Sinnvoller sei, den CO2-Preis anzuheben. „Wir wissen doch heute noch nicht, was 2040 sein wird“, so Feld.

    Das bedeute für ihn Technologieoffenheit. Er sah die Politik wieder an einer Weggabelung wie in den 1970er Jahren. Er sei gespannt, „wie die Bundesregierung den Haushalt 2025 hinbekommt“.

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    Die Gäste bei der Ausstellungseröffnung. Foto: him

    In einer anschließenden Fragerunde unter den knapp 60 Besucherinnen und Besuchern ging es unter anderem um die Eigenverantwortung der Menschen und das Wahlverhalten.

    Zum Mindestlohn führte Feld aus, er habe dem zunächst skeptisch gegenübergestanden. Die befürchteten negativen Auswirkungen seien aber doch eher ausgeblieben. „Es gibt keine Evident, dass er geschadet hat.“

    HIS MASTER’S VOICE

    Das europaweit beschlossene „Verbrenner-Aus“ findet Feld nicht vernünftig. In den USA gebe es weit und breit keine E-Autos. Die Schuldenbremse ist für den Freiburger Ökonomen tabu. Auch eine Lockerung für Investitionen in die Infrastruktur lehnt er ab. „Die Schuldenbremse hat die Schuldenquote gesenkt und die Investitionstätigkeit nicht beeinträchtigt.“

    Als Besucher war deutlich zu spüren, welchen Einfluss Feld auf den FDP-Chef und Finanzminister Lindner hat. Da passte kein Blatt zwischen die Beiden.

    Mit freundliche Beifall dankten die Gäste dem Freiburger Wissenschaftler, der anschließend auch noch durch die Ausstellung führte. (him)

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    Blick in die Ausstellung. Foto: him

    Info: Die Ausstellung hat das Forum Ordnungspolitik und das Walter-Eucken-Institut zusammengestellt. Man kann sie zu den IHK-Öffnungszeiten kostenfrei besuchen. Für Gruppen bietet die IHK auch Führungen an. Im Planspiel „Celsius“ können sich Auszubildende und Studierende der Herausforderung stellen, als Unternehmenslenker Nachhaltigkeit und Gewinnerzielung in Einklang zu bringen. Alle Informationen sowie die Aufzeichnung der Eröffnung finden Interessierte unter www.ihk.de/sbh/SoMa.

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    IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez. Foto: him

    Sie bewege sich in einem ständigen Spannungsfeld, das stecke schon im Namen. „Das macht sie gleichzeitig aber auch sehr flexibel. So sind wir im globalen Vergleich gut durch die Krisen der letzten Jahrzehnte gekommen.“

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    In seinem Einführungsvortrag ging Feld ausführlich auf Walter Eucken und dessen Leben und Werk ein. Der frühere Wirtschaftsweise und heutige Berater von Bundesfinanzminister Christian Lindner beschrieb die liberale Ordnungspolitik der „Freiburger Schule“, die Eucken mitbegründet hatte.

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    Eucken habe direkt nach der Machtergreifung 1933 sich gegen den damaligen Rektor der Uni Freiburg Martin Heidegger gewandt. Später war er im Widerstand gegen das NS-Regime eingebunden. Nach dem zweiten Weltkrieg beriet er den damaligen Wirtschaftsminister Ludwig Erhard. Auf seine Hinweise hin kam die Währungsreform und damit das Wirtschaftswunder zustande.

    Eucken sei „nicht blind auf dem sozialpolitischen Auge“ gewesen, betonte Feld. So galt für ihn das Haftungsprinzip, nämlich dass Firmen, die scheitern, die Folgen nicht auf die Gesellschaft abschieben dürften.

    ihk ausstellung feld dk 090424 (5)
    In der Ausstellung. Foto: him

    STAAT IST FÜR DEN RAHMEN ZUSTÄNDIG

    Heute sei vieles von dem, was Eucken gelehrt habe, wieder gültig. So sei ein Dauersubvention wie ein Industriestrompreis schädlich, findet Feld. Für Ordoliberale wie Eucken soll der Staat einen Ordnungsrahmen schaffen, sich ansonsten aber zurückhalten.

    Feld sieht heute die starke Tendenz, dass die Politik die Wirtschaft wieder steuern wolle. Er verwies dabei auf die Klimapolitik mit Subventionen und Vorschriften. Sinnvoller sei, den CO2-Preis anzuheben. „Wir wissen doch heute noch nicht, was 2040 sein wird“, so Feld.

    Das bedeute für ihn Technologieoffenheit. Er sah die Politik wieder an einer Weggabelung wie in den 1970er Jahren. Er sei gespannt, „wie die Bundesregierung den Haushalt 2025 hinbekommt“.

    ihk ausstellung feld dk 090424 (12)
    Die Gäste bei der Ausstellungseröffnung. Foto: him

    In einer anschließenden Fragerunde unter den knapp 60 Besucherinnen und Besuchern ging es unter anderem um die Eigenverantwortung der Menschen und das Wahlverhalten.

    Zum Mindestlohn führte Feld aus, er habe dem zunächst skeptisch gegenübergestanden. Die befürchteten negativen Auswirkungen seien aber doch eher ausgeblieben. „Es gibt keine Evident, dass er geschadet hat.“

    HIS MASTER’S VOICE

    Das europaweit beschlossene „Verbrenner-Aus“ findet Feld nicht vernünftig. In den USA gebe es weit und breit keine E-Autos. Die Schuldenbremse ist für den Freiburger Ökonomen tabu. Auch eine Lockerung für Investitionen in die Infrastruktur lehnt er ab. „Die Schuldenbremse hat die Schuldenquote gesenkt und die Investitionstätigkeit nicht beeinträchtigt.“

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    Mit freundliche Beifall dankten die Gäste dem Freiburger Wissenschaftler, der anschließend auch noch durch die Ausstellung führte. (him)

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    Blick in die Ausstellung. Foto: him

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