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    Kern-Liebers: Umbau an der Spitze

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    SCHRAMBERG – Bei Kern-Liebers steht ein großer Umbau an der Spitze an. Im Rahmen des „Projekts Zukunft“ hat die Unternehmensleitung die Führungsstruktur komplett umgebaut. Die Unternehmerfamilie Steim übernimmt zwei wichtige Posten, ein neuer Mann rückt in die Führungsspitze auf und der Technik-Chef Dirk Heers geht.

    Am Freitag hat Dr. Udo Schnell, der Vorsitzende der Geschäftsführung, die Jubilarfeier des Unternehmens genutzt, um über die neue Führungsorganisation des Konzerns zu berichten. Laut einer Pressemitteilung sei diese „ab sofort gültig“.

    Autokrise und Konjunkturschwäche machen dem Unternehmen zu schaffen

    Grund für die Umstrukturierung sind die  wirtschaftlichen Probleme bei Kern Liebers: Schnell berichtete, dass man bei der Umsatzplanung für das laufende Geschäftsjahr 2019/20 „einen weiteren Rückgang in den Automotive-Bereichen in Höhe von minus zehn Prozent eingepreist“ habe. Der Umsatz in den ersten fünf Monaten von Juli bis einschließlich November habe mit 304 Millionen Euro zwar im Plan gelegen, sei aber drei Prozent unter dem Vorjahresvergleichszeitraum.  

    Auch beim Auftragseingang der Gruppe sah es im Herbst schlecht aus. Er lag im September und Oktober „deutlich unter dem Umsatz“.  Der November sei wieder besser gewesen, die Auftragseingänge hätten wieder auf dem Umsatzniveau des Monats gelegen. Aber Schnell  fürchtet mit Dezember, Januar und Februar kämen eher schwache Monate. „Wir befinden uns in einer schwierigen Phase, die von allen Mitarbeitern allerhöchste Anstrengungen abverlangen. Die Kombination aus Konjunkturabschwächung und strukturellem Umbruch in der Automobilindustrie ist das Besondere an der aktuellen Situation“, so Schnell in Mariazell.

    Neue Führungstruktur soll die Wende bringen

    Mit der neuen Führungsorganisation verfolge die Geschäftsleitung mehrere Zeile: Die Führung und Steuerung des Konzerns soll trotz gestiegener Komplexität verbessert werden. Die Entscheidungswege sollen schneller werden. Die Kunden- und Marktnähe in der Geschäftsführung soll trotz des hohen Diversifizierungsgrades sichergestellt werden und schließlich sollen die Berichtsstrukturen verschlankt werden.

    Die Geschäftsführung von Kern-Liebers bestehe ab sofort aus fünf Geschäftsführern. „Funktionale und divisionale, sowie strategische, finanzielle und operative Verantwortlichkeiten, die bisher zum Teil auf der Ebene der Geschäftsbereiche lagen, werden nun auf der Geschäftsführungsebene verankert“, erläuterte Schnell weiter.

    Hans-Jochem Steim wieder an Bord

    Konkret heißt das, dass neben den Funktionen des Vorsitzenden der Geschäftsführung und des kaufmännischen Geschäftsführers nun drei Geschäftsfelder in der Geschäftsführung vertreten sein werden. Die Geschäftsverteilung sieht vor, dass Schnell neben seinen Aufgaben als Vorsitzender der Geschäftsführung für die geschäftsfeldübergreifende Koordination der Vertriebsaktivitäten, den strategischen Einkauf, Personalangelegenheiten, Qualitäts- und Umweltmanagement, Recht und die Konzernrevision verantwortlich sein wird.

    Klaus Scheuble werde als Kaufmännischer Geschäftsführer für das Finanz- und Rechnungswesen, das Konzerncontrolling, die Informationstechnologie sowie für Merger- und Akquisition-Projekte zuständig sein.

    Hannes Steim soll als Geschäftsführer das Geschäftsfeld „Drahtfedern und Kunststoffverbund“ führen. Jürgen Brielmaier werde als neuer Geschäftsführer das Geschäftsfeld „Stanzbiegeteile und Bandfedern“ führen. Brielmaier ist laut Mitteilung seit 14 Jahren bei Kern-Liebers tätig. Er war zuletzt als Geschäftsbereichsleiter Stanzbiegeteile und Geschäftsführer der Firmen Eberle  in Schwabmünchen und Eberle Rieden in Rieden eingesetzt. Er hat Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studiert und war im Anschluss bei verschiedenen internationalen Firmen tätig, bevor er 2005 zu Kern-Liebers kam.

    Für das Geschäftsfeld „Stanzteile“ suche man derzeit einen geeigneten Kandidaten. Bis dahin werde Schnell dieses Geschäftsfeld  kommissarisch führen. Der Bereich Textilmaschinenteile berichte an die gesamte Geschäftsführung. Dr. Hans-Jochem Steim führe diese Sparte kommissarisch.

    „Die Geschäftsführer eines Geschäftsfeldes haben weltweite Ergebnisverantwortung für ihr Geschäft, haben unmittelbaren Durchgriff auf die ihnen zugeordneten Einzelgesellschaften und auf die jeweiligen Sparten in den Mischgesellschaften“, berichtete Schnell bei der Jubilarsversammlung weiter. Die technischen Unterstützungsfunktionen für die Gruppe seien zukünftig verschiedenen Geschäftsführern mandatsmäßig zugeordnet.

    Dirk Heers, bisheriger Chief Technical Officer (CTO) der Kern-Liebers Gruppe, habe sich entschieden, zum Zeitpunkt der Einführung der neuen Führungsorganisation aus dem Unternehmen auszuscheiden und sich „neuen Aufgaben zuzuwenden“. Schnell betonte, dies sei „im besten gegenseitigen Einvernehmen geschehen“.

    Mitarbeiterzahl deutlich geschrumpft

    Laut Schnell beschäftigte die Kern-Liebers Gruppe Ende November 2019 weltweit etwa 7500 Mitarbeiter. Das waren etwa 700 Mitarbeiter weniger als im Vorjahr. Darin enthalten sind erstmals 154 Mitarbeiter der zugekauften Firma Michigan Springs in den USA. In Deutschland sind derzeit etwa 3540 Mitarbeiter für Kern-Liebers tätig. Die Zahl der im Stammwerk auf dem Sulgen Beschäftigten liegt derzeit bei 1360 Mitarbeitern.

    Um den zukünftigen Bedarf an Fachkräften im Stammwerk in Schramberg abzusichern, bildet  Kern-Liebers am Standort Schramberg derzeit insgesamt 145 junge Menschen aus, davon 120 im gewerblichen und 25 im kaufmännischen Bereich. Im September hat die Geschäftsleitung 40 junge Menschen begrüßt, die ihre Ausbildung begonnen haben.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    „Die Geschäftsführer eines Geschäftsfeldes haben weltweite Ergebnisverantwortung für ihr Geschäft, haben unmittelbaren Durchgriff auf die ihnen zugeordneten Einzelgesellschaften und auf die jeweiligen Sparten in den Mischgesellschaften“, berichtete Schnell bei der Jubilarsversammlung weiter. Die technischen Unterstützungsfunktionen für die Gruppe seien zukünftig verschiedenen Geschäftsführern mandatsmäßig zugeordnet.

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