Offenbar gibt es deshalb bereits einen kleinen, einen Ein-Personen-Aufstand im Zimmerner Teilort: Die Volksbank Rottweil will sich aus Flözlingen zurückziehen. Eine Bürgerin wettert dagegen, die Schließung des SB-Gebäudes ist aber beschlossene Sache.
Für die Selbstbedienungs-Stelle „ist einfach keine Wirtschaftlichkeit gegeben“, sagt Christian Bühl auf Nachfrage der NRWZ. Er ist Leiter Organisation bei der Volksbank Rottweil und damit für die SB-Stellen zuständig. „Flözlingen lag von 17 solcher Einrichtungen auf Platz 17“, sagt Bühl. Man hört heraus: Klar, dass eine Bank, die rechnen kann und können muss, da dann einen Schlussstrich zieht.
Der Bankorganisator nennt Zahlen: „Mit 50.000 Transaktionen im Jahr ist ein Geldautomat wirtschaftlich.“ Der Flözlinger habe es gerade mal auf 6000 gebracht. Hinzu seien noch Abhebungen von Nicht-Volksbank-, also Fremdkunden gekommen. Und für diese sieht sich die genossenschaftlich organisierte Bank ebenfalls nicht in der Pflicht, einen SB-Punkt vorzuhalten.
Der im Zimmerner Teilort umfasste neben dem Geldautomaten auch einen Kontoauszugsdrucker. Beides untergebracht in einem kleinen Gebäude auf 66 Quadratmetern. Bis zum 1. Juli würden die Geräte noch arbeiten, dann würden sie abgeschaltet, so Bühl.
Dagegen läuft eine Flözlingerin Sturm. Sie hat sich dem Vernehmen nach an die örtliche Tageszeitung gewandt. Und sie macht sich nach Informationen der NRWZ auch bei Vertretern der Volksbank Rottweil Luft, beginnend bei den Vorständen arbeite sie sich herunter.
Doch sei es beschlossene Sache, bestätigt Bühl: Die SB-Stelle wird geschlossen. Eine Bank müsse wirtschaftlich arbeiten, nicht nur in Corona-Zeiten. Heute liefen Geldgeschäfte digital und online. Außerdem gebe es in Flözlingen keine Infrastruktur, bei der Bargeld benötigt würde. „Die Leute fahren dorch nach Zimmern. Dort haben wir natürlich weiterhin einen Geldautomaten“, so Bühl.
Wie die NRWZ erfuhr, ist man in Flözlingen interessiert an dem kleinen Gebäude in der Ortsmitte, das bis zum Monatsende die SB-Stelle beherbergt. Die Bank ist zudem verkaufsbereit. Erste Gespräche auf Ortsvorsteher- und Ortschaftsratsebene hätten stattgefunden, bestätigt Bühl.