Industriearbeitsplätze in Baden-Württemberg und Deutschland erhalten

4. Delegiertenversammlung der IG Metall Freudenstadt in Loßburg / IG Metall ruft zu Kundgebung in Stuttgart auf!

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„Deutschland muss Industrieland bleiben“, so Nico Bauer von der Bezirksleitung der IG Metall Baden-Württemberg auf der Delegiertenversammlung der IG Metall Freudenstadt.

Lossburg/Region. Laut Pressemitteilung erklärte Bauer weiter: „Industrielle Güter und Dienstleistungen sind das Herzstück der deutschen Wirtschaft und garantieren den Wohlstand des Landes. Mindestens ein Drittel der deutschen Bruttowertschöpfung hängt direkt von der Industrie ab. Diese Arbeitsplätze sind wegen schlechten Rahmenbedingungen in Gefahr.“ Gerade Energieintensive Unternehmen stünden aufgrund des hohen Strompreises enorm unter Druck. „Diese müssen schnellstmöglich entlastet werden“ so Bauer.

Marode Infrastruktur kostet Geld

Von einem Kran-Hersteller berichtet Bauer. Dieser hat Probleme, seine Produkte an die Küste zum Verschiffen zu transportieren da die Brücken mancherorts so baufällig sind, dass mit diesen enormen Lasten große Umwege gefahren werden müssen. Die marode Infrastruktur kostet die Unternehmen viel Geld und schmälert ihre Wettbewerbsfähigkeit im globalen Vergleich.

Daher fordert die IGM: „Jetzt für morgen investieren. Der deutsche Staat muss jährlich rund 60 Milliarden Euro in öffentliche Infrastrukturen investieren, um Bahn, Energienetze, Digitalisierung und Verkehrsnetze voranzutreiben. Investitionen in Halbleiter, Batterien und Wasserstoff sind außerdem entscheidend für den ökologischen Umbau“ so Bauer.

„Bei der Finanzierung dieser Maßnahmen müsse man über mehr Spielraum und Gerechtigkeit bei der Finanzierung reden“ so Bauer weiter. „Die Schuldenbremse muss reformiert werden, um Investitionen zu ermöglichen. Eine gerechtere Steuerverteilung und die Einführung einer Vermögensteuer kann zusätzliche Einnahmen schaffen“

Standortbekenntnis

Dorothee Diehm, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Freudenstadt, nimmt aber auch die Arbeitgeber mit in die Verantwortung. Sie fordert ein Bekenntnis der Arbeitgeber zu Standorten und Investitionen. „Unternehmen müssen langfristig in ihre Standorte und Beschäftigten in Deutschland investieren, anstatt Stellen abzubauen und Standorte zu schließen. Eine starke Mitbestimmung ist notwendig, um die Zukunft zu gestalten und stabile Rahmenbedingungen zu schaffen.“

Gerade die Betriebliche Mitbestimmung und Tarifverträge bieten Instrumente, um die Betriebe Zukunftsfähig zu machen.

Abschließend stellt Georg Faigle, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Freudenstadt klar: „Wer Förderung will, muss Regeln einhalten. Öffentliche Aufträge sollte an Bedingungen wie Tarifbindung und Beschäftigungssicherung geknüpft sein. Unternehmen müssen in ihre Standorte investieren, dies muss stärker gefördert werden. Pauschale Steuersenkungen sind kontra produktiv da sie auch Betriebe belohnen, die ihre Standorte ins Ausland verlagern.“

Aktionstag im März

Diese diskutierten Forderungen sind der Auftakt zu einem Bundesweiten Aktionstag am 15. März. Der Aktionstag für Baden-Württemberg wird in Stuttgart um 5 vor 12 Uhr losgehen und soll der Bundesregierung einen klaren Arbeitsauftrag mit auf den Weg geben: Ohne die Industrie wird es in Deutschland keinen Wohlstand mehr geben! Daher hat die IG Metall ein 11 Punkte Papier mit Forderungen an Arbeitgeber und Politik erstellt.

Erfolgreiche Tarifrunde

Dorothee Diehm blickte auf die zurückliegende Tarifbewegung zurück „Der diesjährige Tarifabschluss der Metall- und Elektroindustrie ist angesichts der großen Spannweite von Betrieben, denen es gut bis sehr gut geht, bis zu Betrieben denen es schlecht und sehr schlecht geht, durchaus Solide“ so Dorothee Diehm.

„5,1 Prozent mehr Entgelt in zwei Stufen und eine einmalige Sonderzahlung von 600 Euro im Februar, die Erweiterung der freien T-ZUG Tage für Beschäftigte in Schichtarbeit, mit pflegebedürftigen Angehörigen oder Eltern mit Kindern können sich sehen lassen. Besonders die 140 Euro mehr Ausbildungsvergütung pro Ausbildungsjahr im Januar sowie die 3,1 Prozent mehr Entgelt, die auf diese Erhöhung im April 2026 folgen, sind ein riesiger Erfolg. Ohne eure Beteiligung bei den Warnstreiks hätten wir das nicht erreicht“, lobt die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Freudenstadt die anwesenden Delegierten.

Abschließend meldete sich Marco Eberhardt, Betriebsratsvorsitzende der Firma Robert Bürkle GmbH zu Wort, um nochmal die Wichtigkeit des Aktionstages am 15. März in Stuttgart zu untermauern.

„Nur zusammen können wir etwas erreichen, denn WIR sind die IG Metall, die Betriebsräte und Vertrauensleute in den Betrieben. Es liegt an uns, unseren Standort Deutschland zu erhalten und Zukunftsfähig zu machen“, so Eberhardt.




Pressemitteilung (pm)

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