Heckler und Koch: Streit um Aktienmehrheit

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Die Besitzverhältnisse bei Heckler und Koch (HK) scheinen weiterhin unklar zu sein. Schon bei mehreren Hauptversammlungen war nicht klar, ob der langjährige Hauptaktionär von HK, Andreas Heeschen noch Aktien besitzt oder  inzwischen alle seine Anteile an den französischen Milliardär Nicolas Walewski übergegangen sind. Heeschen selbst sieht sich weiterhin als „Majority Owner“, also Mehrheitseigentümer, bei HK.

Heeschen und Walewski waren einst gut bekannt. Walewski hatte Heeschen mit Krediten unterstützt. Doch irgendwann zerbrach die Freundschaft, und seither bekämpfen sich die beiden beziehungsweise ihre Anwältinnen und Anwälte. Zu beobachten beim Streit um die Aufsichtsratsposten oder beim Waschen schmutziger Wäsche bei den Aktionärsversammlungen. Oder dieser Tage vor Gericht in Frankfurt.

Es geht um 15 Millionen Aktien

„Wem gehört Deutschlands wichtigster Waffenhersteller?“ fragt die Journalistin Melanie Bergermann in der Wirtschaftswoche. Sie berichtet über eine Verhandlung beim Landgericht Frankfurt. Bergermann war wohl die einzige Journalistin im Saal.  Dort hatte die Walewski-Seite Klage gegen Heeschen eingereicht. Sie will erreichen, dass Heeschen 15 Millionen Aktien an Walewski abgibt und anerkennt, dass diese Walewski gehören.

Hintergrund der Geschichte sind die Kredite, die Walewski an Heeschen gegeben hatte. „Eine Firma von Walewski hatte damals mehrere Darlehen über zusammen mehr als 160 Millionen Euro an H&K-Großaktionär Heeschen ausgereicht“, schreibt Bergermann. Abgesichert habe Heeschen die Kredite mit mehr als 15 Millionen HK-Aktien. Das habe etwa 54 Prozent der gesamten HK-Aktien entsprochen.

So sieht sich Heeschen bis heute. Ausschnitt aus LinkedIn. Screenshot vom 28.Januar 2022: him

Aktien verpfändet

Walewskis Firma forderte die Rückzahlung der Kredite im Jahr 2019 und sollte stattdessen die 15 Millionen Aktien bekommen. Doch die Papiere blieben bei einem Treuhänder. Der hielt sie nun eben für Walewskis Firma. Als das Bundeswirtschaftsministerium nach langen Nachforschungen auch des Bundesnachrichtendienstes schließlich den Eigentümerwechsel genehmigt hatte, verkündete Walewskis Seite dies auch bald.

Heeschen aber will bis heute von diesem Eigentümerwechsel nichts wissen und wehrt sich dagegen. Sein Anwalt habe argumentiert, Walewskis Firma habe nie gesagt, welche Aktien genau Heeschen wann an wen liefern solle, schreibt die Wiwo. Deshalb habe Heeschen die Aktien gar nicht übergeben können.

Heeschen will zurück

Heeschen, so die Wiwo, habe in Frankfurt ausgesagt, Grundlage der Darlehensverträge sei gewesen, „das Unternehmen gemeinsam an die Börse zu bringen“. Auch habe er gemeint, es gebe „sicher auch Bedarf an seinem 15-jährigen Wissen über das Unternehmen und die Industrie“. Das allerdings sieht das heutige Management deutlich anders.

So erklärte HK-Chef Bodo Koch im Sommer 2020, man habe „starkes Interesse an klaren und stabilen Eigentümerverhältnissen“. Die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens sei durch Walewskis CDE „nachhaltig garantiert“.

 

In besseren Tagen: Andreas Heeschen (Mitte) mit zwei damaligen HK-Geschäftsführern in einer HK-Mitarbeiter- Zeitung aus dem jahr 2011.

In Frankfurt gab es noch keine Entscheidung. Vielmehr riet das Gericht den beiden Parteien, einen Vergleich zu suchen. Doch wie das bei Ex-Buddies so ist: Nach solchem Streit wird’s schwierig, einen Kompromiss zu finden.

Vor Gericht geht das Gezerre also weiter, womöglich noch Jahre. Bei der nächsten Aktionärsversammlung wird man das vermutlich wieder beobachten können.

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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Heeschen und Walewski waren einst gut bekannt. Walewski hatte Heeschen mit Krediten unterstützt. Doch irgendwann zerbrach die Freundschaft, und seither bekämpfen sich die beiden beziehungsweise ihre Anwältinnen und Anwälte. Zu beobachten beim Streit um die Aufsichtsratsposten oder beim Waschen schmutziger Wäsche bei den Aktionärsversammlungen. Oder dieser Tage vor Gericht in Frankfurt.

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„Wem gehört Deutschlands wichtigster Waffenhersteller?“ fragt die Journalistin Melanie Bergermann in der Wirtschaftswoche. Sie berichtet über eine Verhandlung beim Landgericht Frankfurt. Bergermann war wohl die einzige Journalistin im Saal.  Dort hatte die Walewski-Seite Klage gegen Heeschen eingereicht. Sie will erreichen, dass Heeschen 15 Millionen Aktien an Walewski abgibt und anerkennt, dass diese Walewski gehören.

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So sieht sich Heeschen bis heute. Ausschnitt aus LinkedIn. Screenshot vom 28.Januar 2022: him

Aktien verpfändet

Walewskis Firma forderte die Rückzahlung der Kredite im Jahr 2019 und sollte stattdessen die 15 Millionen Aktien bekommen. Doch die Papiere blieben bei einem Treuhänder. Der hielt sie nun eben für Walewskis Firma. Als das Bundeswirtschaftsministerium nach langen Nachforschungen auch des Bundesnachrichtendienstes schließlich den Eigentümerwechsel genehmigt hatte, verkündete Walewskis Seite dies auch bald.

Heeschen aber will bis heute von diesem Eigentümerwechsel nichts wissen und wehrt sich dagegen. Sein Anwalt habe argumentiert, Walewskis Firma habe nie gesagt, welche Aktien genau Heeschen wann an wen liefern solle, schreibt die Wiwo. Deshalb habe Heeschen die Aktien gar nicht übergeben können.

Heeschen will zurück

Heeschen, so die Wiwo, habe in Frankfurt ausgesagt, Grundlage der Darlehensverträge sei gewesen, „das Unternehmen gemeinsam an die Börse zu bringen“. Auch habe er gemeint, es gebe „sicher auch Bedarf an seinem 15-jährigen Wissen über das Unternehmen und die Industrie“. Das allerdings sieht das heutige Management deutlich anders.

So erklärte HK-Chef Bodo Koch im Sommer 2020, man habe „starkes Interesse an klaren und stabilen Eigentümerverhältnissen“. Die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens sei durch Walewskis CDE „nachhaltig garantiert“.

 

In besseren Tagen: Andreas Heeschen (Mitte) mit zwei damaligen HK-Geschäftsführern in einer HK-Mitarbeiter- Zeitung aus dem jahr 2011.

In Frankfurt gab es noch keine Entscheidung. Vielmehr riet das Gericht den beiden Parteien, einen Vergleich zu suchen. Doch wie das bei Ex-Buddies so ist: Nach solchem Streit wird’s schwierig, einen Kompromiss zu finden.

Vor Gericht geht das Gezerre also weiter, womöglich noch Jahre. Bei der nächsten Aktionärsversammlung wird man das vermutlich wieder beobachten können.

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