„Ein starkes viertes Quartal hat Heckler und Koch erneut auf das sehr hohe Umsatz-Niveau des Vorjahres geführt“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Das Geschäftsjahr 2023 war das zweitbeste Jahr in der Geschichte des Waffenherstellers aus Oberndorf.
Oberndorf. Der Umsatz lag mit 301,4 Millionen Euro nahezu auf den Rekord-Wert von 2022 (305,1 Millionen Euro). Das erreichte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) bildete mit 62,2 Millionen Euro ebenfalls das zweitbeste operative Ergebnis in der Firmengeschichte. Die Margenqualität ist mit der erreichten EBITDA-Marge von 20,6 Prozent erneut sehr gut. Das Ergebnis nach Steuern (EAT) betrug 28,7 Millionen Euro (2022: 50,6 Millionen Euro). Die EAT-Marge 2023 betrug 9,5 Prozent. Für die kommenden Jahre wird ein wachsender Umsatz erwartet.
Wachstumsphase
„Heckler und Koch befindet sich am Beginn der nächsten Wachstumsphase. Die Nachfrage nach unseren Produkten und Dienstleistungen ist im In- und Ausland ungebrochen. So hat sich mit den Streitkräften Luxemburgs bereits die vierte europäische Flächen-Armee für das HK416 als Standard-Sturmgewehr entschieden. Zukünftig setzen auch die Spezialkräfte der spanischen Armee auf die Produktfamilie HK416/HK417. Zudem freuen wir uns über die Einführung der Mitteldistanzwaffe HK437 im Kaliber .300BLK bei der Polizei Schleswig-Holstein sowie deren Vergabe-Entscheidung unter anderem für die neu entwickelte Pistole SFP9CC. Mit diesen Produkt-Innovationen setzt Heckler und Koch neue Standards in der Ausstattung von Streitkräften und Polizeibehörden in Deutschland, der Europäischen Union und der NATO“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Jens Bodo Koch.
Weiter erklärt er: „Mit unseren hohen Investitionen in die Erweiterungen von Produktionskapazitäten und weiteren Effizienzsteigerungen stärken wir die Leistungsfähigkeit unseres Unternehmens und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Zeitenwende“.
Hauptkunde Bundeswehr
Ein besonderes Augenmerk legt das Unternehmen aus Baden-Württemberg erneut auf die Entscheidung des Bundesverteidigungsministeriums, die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr mit dem HK416 unter den Bezeichnungen G95A1 und G95KA1 auszurüsten.
Hierzu sagt Koch laut Pressemitteilung: „Der vereinbarte Rahmenvertrag wird über Jahre hinaus für eine gute Auslastung sorgen. Dank frühzeitiger Investitionen und vorausschauender Materialbeschaffung wären wir sogar in der Lage, die Bundeswehr früher als geplant zu beliefern. Wir warten nur auf das Start-Signal des Bundes. Heckler und Koch als integraler Bestandteil der Sicherheitsarchitektur sieht sich verpflichtet, Sicherheitskräfte für deren anspruchsvolle Aufgabe bestmöglich auszurüsten, Freiheit, Frieden und Sicherheit wiederherzustellen, zu verteidigen und das friedliche Miteinander zu schützen.“
Stolz
In diesem Zusammenhang blickt man in Oberndorf auch mit Stolz auf die Nutzung der HK-Produkte im Kampf der Ukraine zum Schutz ihrer Bevölkerung und der territorialen Integrität. „Unsere Produkte sind nach Lieferungen von NATO-Partnern und der Bundesrepublik Deutschland bei der ukrainischen Armee im Einsatz. In Nutzung befindet sich dort nahezu unser gesamtes Produktportfolio, von den Pistolen über die Sturmgewehre und die schweren Maschinengewehre bis zur Granatmaschinenwaffe im Kaliber 40 mm, um nur einige Beispiele zu nennen.“, erläutert Vertriebsvorstand Marco Geißinger.
Sehr profitabel
Der neue Finanzvorstand Andreas Schnautz bewertet das Jahresergebnis 2023 als konsequentes Ergebnis der Unternehmensentwicklung: „Heckler & Koch ist heute ein sehr profitables Unternehmen. Zwar führen die hohen Investitionen über höhere Abschreibungen zu einem geringeren Gewinn, jedoch liegt die EBITDA-Marge mit 20,6 Prozent weiter auf einem außerordentlich hohen Niveau. Auch bewegt sich die Eigenkapital-Quote mit 29,5 Prozent deutlich in einem soliden Bereich. Im Verbund mit dem nachhaltig gesunkenen Schuldenstand ermöglicht dies uns, den bewährten Wachstums- und Innovationskurs fortzusetzen und zudem den Aktionären die Auszahlung einer um fünfzig Prozent erhöhten Dividende vorzuschlagen. Dies ist erst die zweite Dividenden-Zahlung seit vielen Jahren.“
Positiver Ausblick und scharfes Ende
Der um Koch neu aufgestellte Vorstand mit Andreas Schnautz (CFO) und Marco Geißinger (CSO) blickt gemeinsam positiv auf die Unternehmens-Entwicklung: „Heckler und Koch steht weiterhin bereit, Deutschland und seine Partner im Sinne unserer Grünen-Länder-Strategie auszurüsten. Als scharfes Ende der freiheitlichen Demokratie werden wir auch rund um das Jubiläum zum fünfundsiebzigjährigen Bestehen von Heckler und Koch unseren unverzichtbaren Beitrag leisten, damit unsere Art zu leben in Freiheit, Frieden und Demokratie geschützt wird. Das Unternehmen mit seinen mehr als 1100 motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist gut vorbereitet, um weiter zu wachsen. Dazu werden verschiedene strategische Optionen erarbeitet.“