back to top
...
    NRWZ.deRottweilFotovoltaik-Park auf dem Hochwald geplant

    Fotovoltaik-Park auf dem Hochwald geplant

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Wo heute noch Kühe grasen, soll ab Ende 2024 Strom erzeugt werden: Der UBV-Ausschuss des Gemeinderats hat der Planung eines Solarparks auf dem Hochwald zugestimmt.

    Hinter dem Projekt steht die EnBW, der Energieversorger des Landes. Sie will in Rottweil eine Solaranlage errichten – ein gemeinsames Vorhaben zwischen der EnBW Solar GmbH und der KEER GmbH. Das heißt ausgeschrieben „Kooperation Erneuerbare Energien im Landkreis Rottweil“, zusammengesetzt aus den Gesellschaftern ENRW, Stadtwerke Schramberg, EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH und Stromversorgung Sulz. Der Gemeinderat hatte im März nichtöffentlich drei Standorte betrachtet und sich für den Hochwald entschieden. Er liegt neben der Bundesstraße, in Richtung Dunningen gesehen, hinter der Bebauung auf der rechten Seite. Eine Fläche übrigens, die auch unter den vorgeschlagenen Gefängnis-Standorten war, wie ein Anlieger berichtete.

    Die Gesamtfläche des Grundstücks beträgt 13,5 Hektar, davon zwölf Hektar Fotovoltaik-Fläche, wie Nils Ulbrich von der EnBW dem Ausschuss berichtete. Damit können je Jahr etwa zwölf Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden, was dem Bedarf von 3400 Vier-Personen-Haushalten entspreche. Angeschlossen wird die Anlage dann ans drei Kilometer entfernte Umspannwerk in Zimmern. Die Flächenpflege könne durch Schafe erfolgen.

    Die Stadt Rottweil könne mit 25.000 Euro als jährliche Konzessionsabgabe rechnen, sagte Ulbrich. Außerdem könnten sich die Bürger mittels Nachtragsdarlehen am Erfolg der Anlage beteiligen.

    „Fernsehen gucken, aber nichts zu essen“

    Bedenken eher grundsätzlicher Art kamen von Ewald Grimm (CDU): Innerhalb einer Woche sei dies nun der zweite Antrag dieser Art, und jedes Mal werde landwirtschaftliche Fläche geopfert. „Wir können Fernsehen gucken, aber haben nichts mehr zu essen“, wies er auf die Gefahr hin. OB Ralf Broß beunruhigte ihn: Fotovoltaik werde nur auf Flächen genehmigt, die landwirtschaftlich nicht so wertvoll seien. Der Beschluss des Ausschusses erging dann auch einstimmig, bei einer Enthaltung (Hermann Breucha, FWV).

    Der Weg bis zur ersten dort erzeugten Kilowattstunde, das wurde ebenfalls klar, ist noch lang. Jetzt erfolgte erst mal im Rahmen der Vorberatung der Beschluss, einen Bebauungsplan aufzustellen. Der Gemeinderat wird sich am kommenden Mittwoch (Beginn der Sitzung 17 Uhr in der Stadthalle) mit der Sache befassen und den Aufstellungsbeschluss fassen. Nach dem Zeitplan, den Ulbrich vorstellte, wird die Anlage Ende 2024, vielleicht auch erst im ersten Halbjahr 2025 in Betrieb gehen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    3 Kommentare

    3 Kommentare
    Neueste
    Älteste Meist bewertet
    Inline Feedbacks
    Alle Kommentare anzeigen
    Pandabär
    Pandabär
    2 Jahre her

    Hinter dem Projekt steht die EnBW, der Energieversorger des Landes. Soso.

    Moment mal. Der UBV-Sitzungsvorlage entnehme ich „Mit dem Eigentümer des Flst. 4300 der Gemarkung Rottweil im Bereich der Splittersiedlung Hochwald soll eine Photovoltaik-Freiflächenanlage östlich angrenzend an die B462 zwischen Rottweil und Schramberg entstehen“. Der Eigentümer namens Hochwald Sepp wird also auch zum Investor dort. Wieso wird das verschwiegen?

    NRWZ-Redaktion
    Antwort auf  Pandabär
    2 Jahre her

    Wie berichtet und auch in der UBV-Vorlage steht, sind in der Betreibergesellschaft nur juristische Personen beteiligt und keine natürliche Person, also auch der Eigentümer nicht.

    Pandabär
    Pandabär
    Antwort auf  NRWZ-Redaktion
    2 Jahre her

    Mein Zitat ist auch aus der UBV-Vorlage und ist eindeutig.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Wolf-Dieter Bojus
    Wolf-Dieter Bojus
    ... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

    Beiträge

    Friedrichsplatz: Realisierungs-Wettbewerb im Eiltempo

    Für die Umgestaltung des Friedrichsplatzes soll ein landschaftsarchitektonischer Wettbewerb ausgeschrieben werden. Dies beschloss der Gemeinderat einstimmig.Rottweil – „Die enge Zeitschiene macht es spannend“, sagte...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Wo heute noch Kühe grasen, soll ab Ende 2024 Strom erzeugt werden: Der UBV-Ausschuss des Gemeinderats hat der Planung eines Solarparks auf dem Hochwald zugestimmt.

    Hinter dem Projekt steht die EnBW, der Energieversorger des Landes. Sie will in Rottweil eine Solaranlage errichten – ein gemeinsames Vorhaben zwischen der EnBW Solar GmbH und der KEER GmbH. Das heißt ausgeschrieben „Kooperation Erneuerbare Energien im Landkreis Rottweil“, zusammengesetzt aus den Gesellschaftern ENRW, Stadtwerke Schramberg, EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH und Stromversorgung Sulz. Der Gemeinderat hatte im März nichtöffentlich drei Standorte betrachtet und sich für den Hochwald entschieden. Er liegt neben der Bundesstraße, in Richtung Dunningen gesehen, hinter der Bebauung auf der rechten Seite. Eine Fläche übrigens, die auch unter den vorgeschlagenen Gefängnis-Standorten war, wie ein Anlieger berichtete.

    Die Gesamtfläche des Grundstücks beträgt 13,5 Hektar, davon zwölf Hektar Fotovoltaik-Fläche, wie Nils Ulbrich von der EnBW dem Ausschuss berichtete. Damit können je Jahr etwa zwölf Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden, was dem Bedarf von 3400 Vier-Personen-Haushalten entspreche. Angeschlossen wird die Anlage dann ans drei Kilometer entfernte Umspannwerk in Zimmern. Die Flächenpflege könne durch Schafe erfolgen.

    Die Stadt Rottweil könne mit 25.000 Euro als jährliche Konzessionsabgabe rechnen, sagte Ulbrich. Außerdem könnten sich die Bürger mittels Nachtragsdarlehen am Erfolg der Anlage beteiligen.

    „Fernsehen gucken, aber nichts zu essen“

    Bedenken eher grundsätzlicher Art kamen von Ewald Grimm (CDU): Innerhalb einer Woche sei dies nun der zweite Antrag dieser Art, und jedes Mal werde landwirtschaftliche Fläche geopfert. „Wir können Fernsehen gucken, aber haben nichts mehr zu essen“, wies er auf die Gefahr hin. OB Ralf Broß beunruhigte ihn: Fotovoltaik werde nur auf Flächen genehmigt, die landwirtschaftlich nicht so wertvoll seien. Der Beschluss des Ausschusses erging dann auch einstimmig, bei einer Enthaltung (Hermann Breucha, FWV).

    Der Weg bis zur ersten dort erzeugten Kilowattstunde, das wurde ebenfalls klar, ist noch lang. Jetzt erfolgte erst mal im Rahmen der Vorberatung der Beschluss, einen Bebauungsplan aufzustellen. Der Gemeinderat wird sich am kommenden Mittwoch (Beginn der Sitzung 17 Uhr in der Stadthalle) mit der Sache befassen und den Aufstellungsbeschluss fassen. Nach dem Zeitplan, den Ulbrich vorstellte, wird die Anlage Ende 2024, vielleicht auch erst im ersten Halbjahr 2025 in Betrieb gehen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]