back to top
...
    NRWZ.deLandkreis RottweilFelgenhersteller BBS kommt nach Aichhalden

    Felgenhersteller BBS kommt nach Aichhalden

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Der Felgenhersteller BBS wird sein Werk nach Aichhalden verlegen. Dazu planen Aichhalden und Schiltach schon seit längerem, ein interkommunales Gewerbegebiet auszuweisen. Es soll im Bereich hinter den Werken von Simon/Betek entstehen. Schon seit geeraumer Zeit haben sich die kommunalpolitischen Gremien mit dem Vorhaben im Zusammenhang mit einer Änderung des Flächennutzungsplanes befaßt. Doch bisher waren die Hintergründe nicht klar.

    Die Stadt Schiltach und die Gemeinde Aichhalden haben dieser Tage nun darüber informiert, dass sie die „Zusammenarbeit um einen Zweckverband für ein gemeinsames kommunales Gewerbegebiet gründen zu können, intensivieren werden.“ Gleichzeitig solle eine entsprechende Flächenausweisung im Flächennutzungsplan vorangetrieben werden.

    Viele Gründe sprechen für neuen Standort

    Hintergrund sei, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der beiden Kommunen, dass die BBS automotive ihren Betriebsstandorts SchiltachHinterlehengericht nach Aichhalden verlagern möchte. „Die BBS automotive hat in ihrem Strategiepapier BBS 2024 festgelegt, dass ein neuer Standort für den Betrieb in der Region gesucht werden soll“, erklärt dazu Klaus Wohlfarth, Geschäftsführender Gesellschafter der KW automotive und neuer Eigentümer der BBS.

    Als Gründe für die Verlagerung führte Wohlfarth in den vorangegangenen
    Gesprächen mit der Gemeinde Aichhalden und der Stadt Schiltach an, es gehe ihm um eine „signifikante Steigerung und Flexibilisierung der Produktion“. Die sei am bisherigenStandort in Hinterlehengericht nicht möglich. Die Sanierung im Bestand wäre sehr aufwendig. BBS bräuchte ein neues energieeffizientes und ökologisches Gebäude, so Wohlfarth. „Erweiterungsflächen sind in der Tallage nicht vorhanden.“ Schließlich strebe er mehr Effizienz durch Einsatz neuester Maschinentechnologie und damit „eine deutliche Reduzierung des Energieverbrauchs“ an.

    Schiltach bleibt Partner

    „Die Firma BBS möchte einen Standort in der Region möglichst nah am bisherigen Standort in Schiltach, um den Mitarbeitern eine möglichst gute Perspektive zu bieten“, betonte BBSEigentümer Wohlfarth. Als sehr positiv sehe er es auch an, dass die Stadt Schiltach über ein interkommunales Gewerbegebiet weiterhin mit dem Unternehmen verbunden wäre, da der Name der Stadt im Firmenname enthalten sei.

    Der Schiltacher Felgenhersteller BBS will umziehen. Foto: him

    Im Juni habe das erste Treffen zwischen der Gemeinde Aichhalden und der Geschäftsleitung der BBS stattgefunden, berichten die Kommunen weiter. Das nächste Gespräch fand am 18. November im Rathaus Aichhalden statt. Teilnehmer waren Klaus Wohlfahrth, Jürgen Klingelmeyer, Managing Director der BBS automotive, Thomas Haas, Bürgermeister der Stadt Schiltach, und Michael Lehrer, Bürgermeister der Gemeinde
    Aichhalden. „Im Focus stand die Fläche Barthleshof im Anschluss an das neue
    Gebiet Koppengässle“, berichtet Bürgermeister Lehrer aus dem Verlauf des Treffens.

    Stromversorgung gesichert

    Etwa fünf Hektar Fläche seien bereits im Besitz der Gemeinde Aichhalden und befänden sich derzeit in der zehnten punktuellen Fortschreibung des Bebauungsplans. „Diese Fläche in Aichhalden, die bereits über eine ausreichende und solide Stromanbindung verfügt, soll als Interkommunales Gewerbegebiet zusammen mit der Stadt Schiltach erschlossen werden“, bekräftigt Bürgermeister Lehrer.

    Keine Zukunft in Hinterlehengericht

    Die Stadt Schiltach verfügt ihrerseits über keine nennenswerten Entwicklungsflächen mehr. „Es ist deshalb schade, dass die Firma BBS für ihre weitere Entwicklung keine Zukunft in Hinterlehengericht sehen kann. Ich bin aber gleichzeitig froh, dass das Unternehmen in einem gemeinsamen Gewerbegebiet mit Aichhalden eine neue Heimat finden kann. Gut ist auch, dass die Mitarbeiter aus der Region dann weiterhin ihre Arbeitsplätze in der Gegend haben können“, erklärt Bürgermeister Haas abschließend zu dem Vorhaben.

    Was mit den Betriebsgebäuden in Hinterlehengericht geschehen wird, wenn BBS auszieht, ist noch offen. Laut Schwarzwälder Bote sind die Gebäude der früheren Firma Junghans Stahl aus Schramberg von BBS nur gemietet.

    Interkommunales Gewerbegebiet

    Zimmern und Rottweil, Schramberg und Dunningen haben bereits interkommunale Gewerbegebiete. Zum einen auf der Stettener Höhe, zum anderen zwischen Seedorf und Waldmössingen. Solche Gebiete können Kommunen ausweisen, wenn in einer Kommune zwar Firmen, aber keine Flächen zur Verfügung stehen. Die andere Kommune hätte zwar Platz, aber nicht die ansiedlungswilligen Unternehmen.

    Die Kommunen schließen dann einen Vertrag, in dem die Aufteilung der eines Tages zu erzielenden Gewerbesteuer geregelt wird. So haben schließlich beide Kommunen etwas davon.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

    Beiträge

    Kunst verbindet

    Fünf Künstlerinnen und Künstler haben sich zusammengetan und zeigen ihre Werke in der Vorweihnachtszeit in Schramberg. Im früheren Quickschuhmarkt an der Steige haben sie...

    Stadt bittet Raser zur Kasse

    Die Anschaffung mehrerer stationärer Messanlagen und des mobilen Messfahrzeugs lohnt sich in zweierlei Hinsicht. Davon ist Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß überzeugt. Zum einen hätte die...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Wirtschaft klagt

    „Wir brauchen eine Agenda pro Mittelstand.“ Dieses Fazit zieht Birgit Hakenjos, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg im Hinblick auf die jüngste Konjunkturumfrage....

    Sterbefälle, Geburten, Eheschließungen: die Familiennachrichten für Oktober 2024

    Hier veröffentlichen wir die uns von den Standesämtern im Landkreis Rottweil und von unseren Lesern zur Verfügung gestellten Informationen zu den Geburten, Eheschließungen und...

    Winterdienst ist einsatzbereit

    In der Nacht hat der erste Schnee die Straßen im Landkreis Rottweil erreicht. Die Straßenmeistereien Rottweil und Schramberg sind darauf bestens vorbereitet. Fahrzeuge, Streugeräte...

    75. Verbandsversammlung demonstrierte Stärke, Vielfalt und Zusammenhalt des Kreisfeuerwehrverbandes Rottweil

    Unter großem Zuspruch wurde am vergangenen Wochenende die 75. Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Rottweil in der Festhalle von Bösingen-Herrenzimmern abgehalten. Vorsitzender Jürgen Eberhardt begrüßte zahlreiche...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Das interessiert heute

    Der Felgenhersteller BBS wird sein Werk nach Aichhalden verlegen. Dazu planen Aichhalden und Schiltach schon seit längerem, ein interkommunales Gewerbegebiet auszuweisen. Es soll im Bereich hinter den Werken von Simon/Betek entstehen. Schon seit geeraumer Zeit haben sich die kommunalpolitischen Gremien mit dem Vorhaben im Zusammenhang mit einer Änderung des Flächennutzungsplanes befaßt. Doch bisher waren die Hintergründe nicht klar.

    Die Stadt Schiltach und die Gemeinde Aichhalden haben dieser Tage nun darüber informiert, dass sie die „Zusammenarbeit um einen Zweckverband für ein gemeinsames kommunales Gewerbegebiet gründen zu können, intensivieren werden.“ Gleichzeitig solle eine entsprechende Flächenausweisung im Flächennutzungsplan vorangetrieben werden.

    Viele Gründe sprechen für neuen Standort

    Hintergrund sei, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der beiden Kommunen, dass die BBS automotive ihren Betriebsstandorts SchiltachHinterlehengericht nach Aichhalden verlagern möchte. „Die BBS automotive hat in ihrem Strategiepapier BBS 2024 festgelegt, dass ein neuer Standort für den Betrieb in der Region gesucht werden soll“, erklärt dazu Klaus Wohlfarth, Geschäftsführender Gesellschafter der KW automotive und neuer Eigentümer der BBS.

    Als Gründe für die Verlagerung führte Wohlfarth in den vorangegangenen
    Gesprächen mit der Gemeinde Aichhalden und der Stadt Schiltach an, es gehe ihm um eine „signifikante Steigerung und Flexibilisierung der Produktion“. Die sei am bisherigenStandort in Hinterlehengericht nicht möglich. Die Sanierung im Bestand wäre sehr aufwendig. BBS bräuchte ein neues energieeffizientes und ökologisches Gebäude, so Wohlfarth. „Erweiterungsflächen sind in der Tallage nicht vorhanden.“ Schließlich strebe er mehr Effizienz durch Einsatz neuester Maschinentechnologie und damit „eine deutliche Reduzierung des Energieverbrauchs“ an.

    Schiltach bleibt Partner

    „Die Firma BBS möchte einen Standort in der Region möglichst nah am bisherigen Standort in Schiltach, um den Mitarbeitern eine möglichst gute Perspektive zu bieten“, betonte BBSEigentümer Wohlfarth. Als sehr positiv sehe er es auch an, dass die Stadt Schiltach über ein interkommunales Gewerbegebiet weiterhin mit dem Unternehmen verbunden wäre, da der Name der Stadt im Firmenname enthalten sei.

    Der Schiltacher Felgenhersteller BBS will umziehen. Foto: him

    Im Juni habe das erste Treffen zwischen der Gemeinde Aichhalden und der Geschäftsleitung der BBS stattgefunden, berichten die Kommunen weiter. Das nächste Gespräch fand am 18. November im Rathaus Aichhalden statt. Teilnehmer waren Klaus Wohlfahrth, Jürgen Klingelmeyer, Managing Director der BBS automotive, Thomas Haas, Bürgermeister der Stadt Schiltach, und Michael Lehrer, Bürgermeister der Gemeinde
    Aichhalden. „Im Focus stand die Fläche Barthleshof im Anschluss an das neue
    Gebiet Koppengässle“, berichtet Bürgermeister Lehrer aus dem Verlauf des Treffens.

    Stromversorgung gesichert

    Etwa fünf Hektar Fläche seien bereits im Besitz der Gemeinde Aichhalden und befänden sich derzeit in der zehnten punktuellen Fortschreibung des Bebauungsplans. „Diese Fläche in Aichhalden, die bereits über eine ausreichende und solide Stromanbindung verfügt, soll als Interkommunales Gewerbegebiet zusammen mit der Stadt Schiltach erschlossen werden“, bekräftigt Bürgermeister Lehrer.

    Keine Zukunft in Hinterlehengericht

    Die Stadt Schiltach verfügt ihrerseits über keine nennenswerten Entwicklungsflächen mehr. „Es ist deshalb schade, dass die Firma BBS für ihre weitere Entwicklung keine Zukunft in Hinterlehengericht sehen kann. Ich bin aber gleichzeitig froh, dass das Unternehmen in einem gemeinsamen Gewerbegebiet mit Aichhalden eine neue Heimat finden kann. Gut ist auch, dass die Mitarbeiter aus der Region dann weiterhin ihre Arbeitsplätze in der Gegend haben können“, erklärt Bürgermeister Haas abschließend zu dem Vorhaben.

    Was mit den Betriebsgebäuden in Hinterlehengericht geschehen wird, wenn BBS auszieht, ist noch offen. Laut Schwarzwälder Bote sind die Gebäude der früheren Firma Junghans Stahl aus Schramberg von BBS nur gemietet.

    Interkommunales Gewerbegebiet

    Zimmern und Rottweil, Schramberg und Dunningen haben bereits interkommunale Gewerbegebiete. Zum einen auf der Stettener Höhe, zum anderen zwischen Seedorf und Waldmössingen. Solche Gebiete können Kommunen ausweisen, wenn in einer Kommune zwar Firmen, aber keine Flächen zur Verfügung stehen. Die andere Kommune hätte zwar Platz, aber nicht die ansiedlungswilligen Unternehmen.

    Die Kommunen schließen dann einen Vertrag, in dem die Aufteilung der eines Tages zu erzielenden Gewerbesteuer geregelt wird. So haben schließlich beide Kommunen etwas davon.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]