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    Corona-Impfungen: Vier Schramberger Firmen stehen bereit

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    Vier große Schramberger Industriebetriebe möchten so bald als möglich beginnen, ihren Belegschaften ein Impfangebot zu machen. Die Unternehmen wollten ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung nachkommen, den Kampf gegen die Pandemie zu gewinnen, betonten die vier Firmenchefs. Seit mehr als einem Jahr täten sie  dies auch schon etwa durch intensive Schutzkonzepte, Freistellungen oder Home Office. Bei einer Videokonferenz erläuterten die Chefs von Kern-Liebers, Schweizer Electronic, Trumpf Laser und HGears ihre Pläne.

    Nicolas Schweizer betonte im Namen auch seiner Kollegen, die Firmen stünden für den schnellstmöglichen Beginn betrieblicher Impfungen, „da die Infrastruktur mit den Betriebsärzten hierfür zur Verfügung steht“. Die Unternehmen seien vorbereitet und warteten nun auf die Ergebnisse Pilotprojekte in Baden- Württemberg. Sie hofften, dass dann  die Freigabe für alle Betriebe und die Zuteilung von Impfstoffen schnellstmöglich erfolgen werde.

    Schweizer kündigte an, man werde auch wie bei den betrieblichen Grippeschutzimpfungen gern auch die Folgeimpfungen gegen das Coronavirus übernehmen.

    Schnell und viele impfen

    Von Dr. Erek Speckert von Kern-Liebers war die Initiative zur Zusammenarbeit ausgegangen. Sein Motiv: „Wir wollen unbedingt unseren Mitarbeitern ein Impfangebot anbieten.“ Dafürm  gebe es zwei Möglichkeiten, je nach Impfstoffmenge: Entweder würden die Impfungen im Betrieb stattfinden oder wenn es genügend Impfstoff gebe, mit einem „Impfzelt“ auf dem Mitarbeiterparkplatz

    Im Vordergrund stehe immer die Sicherheit der Mitarbeiter. „Schnell und viele impfen mit maximaler Sicherheit“ so Speckert. Auch die Tochterunternehmen in der Region wie Carl Haas, Bohnert oder Bruker und Spalek würden einbezogen.

    Konzepte in der Schublade

    Dr. Hagen Zimer von Trumpf Laser berichtete, sein Unternehmen habe bereits ein Konzept mit dem Betriebsarzt ausgearbeitet. Wenn alles „paperwork“ vorher abgewicklet sei, könne man 50 bis 80  Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pro Stunde impfen.“Wir würden also mit wenigen Impfterminen durchkommen.“

    Für Matthias Aust von HGears ist es wichtig, dass die Führungskräfte im Betrieb aufklärerisch wirkten. Alle waren sich einig, wie beim Testen sei  auch das Impfen freiwillig. „Wir haben mündige Bürger, die selbst entscheiden.“

    Da  noch nicht klar ist, wann die Betriebe mit dem Impfen beginnen können, appellieren die vier Firmenchefs an ihre Belegschaften, wer sich vorher beim Hausarzt oder im Impfzentrum impfen lassen kann, sollte das auch unbedingt tun.

    Ganz wichtig war allen vier Chefs, dass für sie die Kosten eine untergeordnete Rolle spielten. Zimer erklärte, in erster Linie gehe es um die Gesundheit der Mitarbeiter. Aber natürlich auch darum, keine Produktionsausfälle zu bekommen. Sein Kollege Speckert sagte: „Wenn wir den Impfstoff bekommen, dann verimpfen wir und zahlen, ohne mit der Wimper zu zucken.“ Kriterien seien für die Reihenfolge die bisherigen Risikogruppen, dann Mitarbeitende die im Service viel mit Kunden zu tun hätten. Ansonsten seien aber alle gleich, so die Firmenchefs.

    Hoffen auf Impfstoffmengen

    Alle  vier Vorstände forderten von der Politik, für Impfstoff zu sorgen. Die Politik solle einen klaren Plan vorlegen, wer bekommt wann was. Auch sollten die Ministerien festlegen, nach welchen Kriterien die Firmen beliefert würden. Auf Nachfrage  betonte das Landesgesundheitsministerium. „Auch aus der Sicht des Landes sollte es mit den Impfungen in Betrieben so schnell wie möglich losgehen.“ Nach den Lieferprognosen von Herstellern und Bundesregierung sollen im Juni wöchentlich etwa drei Millionen Impfdosen von Biontech für die niedergelassenen Arzt-Praxen und Betriebsärzte zur Verfügung stehen. „Damit können voraussichtlich ab Anfang Juni auch in Baden-Württemberg die interessierten Unternehmen flächendeckend in die Impfungen ihrer Belegschaft einsteigen“, so das Landesgesundheitsministerium.

    Aus dem Bundesgesundheitsministerium heißt es ebenfalls, die Impfungen  durch Betriebsärzte „im Juni beginnen“ könnten. Der Impfstoff werde über  die Pharmagroßhändler  gerecht auf die Bundesländer verteilt. Die Betriebe, so das Landesgesundheitsministerium „sollen den Impfstoff dann direkt über den pharmazeutischen Großhandel bestellen“.

    Zu besonderen Kriterien, die bei der Vergabe gelten sollen, äußern sich die Ministeriumssprecher nicht. Vielmehr gehen sie wohl davon aus, dass ab Juni die Mengen an Impfstoff ausreichen werden, um alle, die impfen wollen, zu versorgen.

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    Verständnislos
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    3 Jahre her

    Also es stehen noch mehr Firmen bereit, ihren Mitarbeitern eine Covidimpfung zukommen zu lassen. Dies wohlgemerkt zu einer Zeit, in der sämtliche Impfzentren keine Termine einstellen, weil kein Impfstoff vorhanden. Ja, der Ruf nach mehr Impfstoff ist richtig und jede Impfung zählt ebenfalls. Aber nicht, solange damit die Priorisierung unterlaufen wird. Nachher 20-35jährige allen älteren Impfwilligen eine Nase drehen können, weil sie sind ja soooooo systemrelevant, während Personen, die plötzlich betreuende Angehörige sind, als kriminell eingestuft werden. Ich bin nicht gegen Impfungen durch Betriebsärzte, aber bitte erst, wenn Alle Anderen auch eine Impfchance bekommen. Und nein, ich bin nicht impfneidisch, sondern als Systemrelevant schon mit Prio 1 geimpft.
    Also bitte zuerst die Impfstoffe in die KIZ und wenn diese, dann nicht hinterherkommen, das ganze Zeug zu verabreichen, dann zu den Betriebsärzten.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Nicolas Schweizer betonte im Namen auch seiner Kollegen, die Firmen stünden für den schnellstmöglichen Beginn betrieblicher Impfungen, „da die Infrastruktur mit den Betriebsärzten hierfür zur Verfügung steht“. Die Unternehmen seien vorbereitet und warteten nun auf die Ergebnisse Pilotprojekte in Baden- Württemberg. Sie hofften, dass dann  die Freigabe für alle Betriebe und die Zuteilung von Impfstoffen schnellstmöglich erfolgen werde.

    Schweizer kündigte an, man werde auch wie bei den betrieblichen Grippeschutzimpfungen gern auch die Folgeimpfungen gegen das Coronavirus übernehmen.

    Schnell und viele impfen

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    Konzepte in der Schublade

    Dr. Hagen Zimer von Trumpf Laser berichtete, sein Unternehmen habe bereits ein Konzept mit dem Betriebsarzt ausgearbeitet. Wenn alles „paperwork“ vorher abgewicklet sei, könne man 50 bis 80  Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pro Stunde impfen.“Wir würden also mit wenigen Impfterminen durchkommen.“

    Für Matthias Aust von HGears ist es wichtig, dass die Führungskräfte im Betrieb aufklärerisch wirkten. Alle waren sich einig, wie beim Testen sei  auch das Impfen freiwillig. „Wir haben mündige Bürger, die selbst entscheiden.“

    Da  noch nicht klar ist, wann die Betriebe mit dem Impfen beginnen können, appellieren die vier Firmenchefs an ihre Belegschaften, wer sich vorher beim Hausarzt oder im Impfzentrum impfen lassen kann, sollte das auch unbedingt tun.

    Ganz wichtig war allen vier Chefs, dass für sie die Kosten eine untergeordnete Rolle spielten. Zimer erklärte, in erster Linie gehe es um die Gesundheit der Mitarbeiter. Aber natürlich auch darum, keine Produktionsausfälle zu bekommen. Sein Kollege Speckert sagte: „Wenn wir den Impfstoff bekommen, dann verimpfen wir und zahlen, ohne mit der Wimper zu zucken.“ Kriterien seien für die Reihenfolge die bisherigen Risikogruppen, dann Mitarbeitende die im Service viel mit Kunden zu tun hätten. Ansonsten seien aber alle gleich, so die Firmenchefs.

    Hoffen auf Impfstoffmengen

    Alle  vier Vorstände forderten von der Politik, für Impfstoff zu sorgen. Die Politik solle einen klaren Plan vorlegen, wer bekommt wann was. Auch sollten die Ministerien festlegen, nach welchen Kriterien die Firmen beliefert würden. Auf Nachfrage  betonte das Landesgesundheitsministerium. „Auch aus der Sicht des Landes sollte es mit den Impfungen in Betrieben so schnell wie möglich losgehen.“ Nach den Lieferprognosen von Herstellern und Bundesregierung sollen im Juni wöchentlich etwa drei Millionen Impfdosen von Biontech für die niedergelassenen Arzt-Praxen und Betriebsärzte zur Verfügung stehen. „Damit können voraussichtlich ab Anfang Juni auch in Baden-Württemberg die interessierten Unternehmen flächendeckend in die Impfungen ihrer Belegschaft einsteigen“, so das Landesgesundheitsministerium.

    Aus dem Bundesgesundheitsministerium heißt es ebenfalls, die Impfungen  durch Betriebsärzte „im Juni beginnen“ könnten. Der Impfstoff werde über  die Pharmagroßhändler  gerecht auf die Bundesländer verteilt. Die Betriebe, so das Landesgesundheitsministerium „sollen den Impfstoff dann direkt über den pharmazeutischen Großhandel bestellen“.

    Zu besonderen Kriterien, die bei der Vergabe gelten sollen, äußern sich die Ministeriumssprecher nicht. Vielmehr gehen sie wohl davon aus, dass ab Juni die Mengen an Impfstoff ausreichen werden, um alle, die impfen wollen, zu versorgen.

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