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Bock in Lauterbach ist an Plastium aus Schiltach verkauft

Florian Schiller von der „Pluta“-Rechtsanwaltsgesellschaft hat eine Investorenlösung für die Bock GmbH & Co. KG aus Lauterbach in Baden-Württemberg erzielt. Das teilt am Freitag auf Anfrage der NRWZ die Presseabteilung mit. Der Insolvenzverwalter des Spritzgussherstellers verkaufe den Geschäftsbetrieb mit Wirkung zum 1. Januar 2021 an die Firma Plastium aus Schiltach. „Der Kaufvertrag wurde heute unterzeichnet“, so die Pressemitteilung.

Über den Kaufpreis hätten die Beteiligten Stillschweigen vereinbart. „Trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Situation und den schwierigen Rahmenbedingungen aufgrund der Corona-Pandemie sichert der Insolvenzverwalter damit rund 40 Arbeitsplätze.“

35 Mitarbeitern habe man „leider betriebsbedingt gekündigt“. Aber der Insolvenzverwalter habe in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat eine sozialverträgliche Lösung vereinbart und einen Sozialplan und Interessenausgleich abgeschlossen. Zudem habe man eine Transfergesellschaft gegründet, die die Mitarbeiter bei der Vermittlung von Weiterbildungsangeboten oder Neubeschäftigungen in den nächsten Monaten unterstützen werde.

Wirtschaftliche Lage erschwerte Investorenprozess

„Bock verfügt über großes Know-how und einen guten Ruf in der Branche. Wir haben den Geschäftsbetrieb knapp ein Jahr erfolgreich fortgeführt. Nach der Antragstellung im Januar 2020 mussten wir in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten wichtige Sanierungsmaßnahmen umsetzen, um wieder profitabel zu sein. Ab dem Frühjahr arbeitete Bock wieder in der Gewinnzone. Auch die beginnende Covid-19-Pandemie überstand der Betrieb in den ersten Monaten gut“, erläutert „Pluta“-Experte Schiller.

Über den Sommer und die anhaltende schwierige wirtschaftliche Lage durch die Corona-Krise hätten sich die Rahmenbedingungen verändert. „Die Aussichten trübten sich ein. Einige Kunden signalisierten den Verantwortlichen, dass sie ab 2021 deutlich weniger Aufträge vergeben wollen.“

Insolvenzverwalter Schiller erklärt: „Die wirtschaftliche Entwicklung und die schwierigen Rahmenbedingungen haben den Investorenprozess über den Sommer stark beeinflusst. Wir führten zahlreiche Gespräche mit potenziellen Investoren. Die nun erzielte Lösung stellt das bestmögliche Ergebnis dar und sichert die Zukunft des Betriebes.“ Den Rechtsanwalt hätten im Sanierungsteam Interimsmanager Helmuth Rauscher und Fredrik Ljungman von der acta Management Gesellschaft unterstützt.

Käufer sieht Standortvorteil von Lauterbach

Die Firma Plastium verfolge mit der Übernahme das Ziel, den Hauptsitz nach Lauterbach zu verlegen. Der Betrieb, der ebenfalls in der Kunststoffverarbeitung tätig ist, wurde in diesem Jahr im Rahmen eines Management-Buyouts von den Geschäftsführern erworben. Der Geschäftsführer der Plastium, Frank Heinzelmann, erklärt: „Das vorhandene Know-how von Bock hat uns überzeugt und ergänzt unser Leistungsspektrum perfekt. Wir freuen uns über die erzielte Einigung mit dem Verwalter.“

Seit über 50 Jahren stehe Plastium aus Schiltach für Zuverlässigkeit, Kompetenz, Qualität und Innovation. Plastium beschäftige rund 30 Mitarbeiter und ist Experte für die Entwicklung und Herstellung von hochwertigen Kunststoffteilen, Baugruppen und Thermoplast-Bauteilen aller Art. Für die Kunden aus den verschiedensten Bereichen böten die Mitarbeiter „alle Leistungen von der Produktentwicklung über den Werkzeugbau bis hin zum fertigen Spritzgussteil und der Begleitung über den gesamten Lebenszyklus hinweg“, heißt es in der Mitteilung ds insolvenzverwalters..

Info:

Das Amtsgericht Rottweil ordnete am 24. Januar 2020 die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Bock GmbH & Co. KG aus Lauterbach an. Im April 2020 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet und Florian Schiller von der „Pluta“-Rechtsanwalts GmbH zum Insolvenzverwalter bestellt. Am gleichen Tag wurde auch das Verfahren über das Vermögen der Schwestergesellschaft Weisser Werkzeugbau GmbH & Co. KG aus Deißlingen eröffnet und Steffen Beck von „Pluta“ zum Insolvenzverwalter bestellt.

Der Insolvenzverwalter plant, die ehemalige Weisser-Immobilie und das Anlagevermögen demnächst an ein Unternehmen aus der Region zu veräußern. Der Verkauf erhöht die Quote im Verfahren, wovon die Gläubiger des Unternehmens profitieren werden. Im Verfahren wird Beck unterstützt von Rechtsanwalt Michael Reichold.

 

 

 

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