Die erneute Insolvenz des Schiltacher Felgenherstellers BBS haben der bisherige Geschäftsführer Jürgen Klingelmeyer und der vorläufige Insolvenzverwalter in einem Brief an „die Geschäftspartner & Lieferanten der BBS automotive GmbH“ vom 29. September bestätigt.
Schiltach. Klingelmeyer und Rechtsanwalt Sebastian Schäfer vom vorläufigen Insolvenzverwalter Martin Mucha erklären in dem Schreiben, das der NRWZ vorliegt: „Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens wird im Einvernehmen mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter fortgeführt. Ihre bisherigen Ansprechpartner bei der BBS automotive GmbH stehen Ihnen auch weiterhin zur Verfügung.“
Betroffen von der Insolvenz sind neben den Mitarbeitern im Hauptwerk in Schiltach-Hinterlehengericht auch die etwa 75 Beschäftigten in Herbolzheim, wo die Lackiererei und der Versand sich befinden. Insgesamt seien es noch 270 Beschäftigte, so ÌG Metallsekretär Stefan Prutscher.
Der BBS-Geschäftsführer und der Rechtsanwalt sind laut ihrem Schreiben „zuversichtlich, dass eine Sanierung des Unternehmens im Rahmen des eingeleiteten Insolvenzverfahrens gelingen wird“.
„Wollen zuverlässiger Partner bleiben“
Man wolle sich in den kommenden Wochen und Monaten so aufstellen, dass man „den Kunden und Lieferanten weiterhin ein zuverlässiger Partner sein“ könne. Klingelmeyer und Schäfer bitten die Geschäftspartner, BBS in dieser schwierigen Phase zu begleiten und “unserem Unternehmen durch die weitere Belieferung zu den bisherigen Konditionen Ihr Vertrauen schenken“.
Laut einer Mitteilung seiner Kanzlei hatte Mucha am Donnerstag die Belegschaft informiert. Er verschaffe sich jetzt „einen Überblick über die Lage“. Er bestätigt in der Mitteilung, was als Ursache bereits bekannt war, nämlich die hohen Energiekosten.
„Dazu kommt, dass die erforderlichen Preiserhöhungen zusammen mit der steigenden Inflation zu einer deutlichen Kaufzurückhaltung der Verbraucher bei diesen hochwertigen Produkten geführt haben.“ Mucha berichtet, dass BBS im vergangenen Jahr etwa 50 Millionen Euro Umsatz gemacht habe.