Für die Beschäftigten von BBS in Schiltach bleibt die wirtschaftliche Lage schwierig. Zwar hat die Agentur für Arbeit inzwischen das Insolvenzausfallgeld für Juli ausgezahlt, bestätigt IG-Metall-Sekretär Stefan Prutscher. Doch die Auszahlungen für August und September werden wohl erst im Oktober erfolgen, wie auch der vorläufige Insolvenzverwalter angekündigt hat.
Schiltach. Dafür wäre Bedingung, dass das Insolvenzverfahren überhaupt eröffnet wird, so Matthias Braun von der Kanzlei Schulze und Braun in Achern. Das heiß, es muss genug Masse vorhanden sein, um das Verfahren zu finanzieren.
Was er bei BBS derzeit erlebe, sei „nicht normal“, so Prutscher. Für die noch etwa 240 übrig geblieben BBS-Beschäftigten sei die Lage schlimm. Die IG-Metall wolle ihren Mitgliedern aber helfen. Schon als die Mai- und Juni-Löhne sich verzögerten, hatte die IG-Metall eine Notfallhilfe angekündigt. Dann kamen die Löhne doch noch, und die Hilfe wurde nicht gebraucht.
IG Metall zahlt Notfallhilfe
Doch um die Zeit bis möglicherweise Oktober zu überbrücken, habe der IG-Metall-Ortsvorstand am Freitag einer Notfallhilfe zugestimmt. „Alle IG-Metallmitglieder, die anspruchsberechtigt sind, bekommen 400 Euro“, kündigt Prutscher an.
Anspruchsberechtigt sei man nach zwölf Monaten Mitgliedschaft in der Gewerkschaft. Die Notfallhilfe könne natürlich nicht ausgleichen, was fehlt, es sei eben eine Unterstützung für die Kollegen in der Notlage.
TZug und Gehaltserhöhungen werden berücksichtigt
In den Verhandlungen mit der Agentur für Arbeit habe man aber einiges erreicht, berichtet Prutscher. So gab es beim Insolvenzausfallgeld für Juli die TZug-Zulage. Ab August werde auch die vereinbarte Tariferhöhung von 3,3 Prozent beim Insolvenzausfallgeld bezahlt.
Froh ist Prutscher auch, dass es dem Ausbildungsleiter bei BBS gelungen ist, die knapp zehn Azubis in anderen Betrieben in der Umgebung unterzubringen. „Sie können ab dem 1. September alle nahtlos weitermachen“, freut sich Prutscher.
Nichts Neues zu den Markenrechten
Auf Nachfrage der NRWZ hat ein Sprecher von KW-Automotive bestätigt, dass die BBS-Markenrechte nach wie vor nicht verkauft sind. Bis Ende des Monats sollte es darüber Klarheit geben.
Wie unser Leser Siegfried Spengler beim Deutschen Patent- und Markenamt herausgefunden hat, liegen die Markenrechte weiterhin bei Klaus Wohlfarth aus Fichtenberg, dem Mit-Eigentümer von KW-Automotive.