Das Ende ist besiegelt. Der Räderhersteller BBS wird abgewickelt. Bis auf ein Abwicklungsteam werden ab Montag alle anderen gut 220 BBS-Beschäftigten ihr Kündigungsschreiben erhalten. Das hat Ingo Schorlemmer für den Insolvenzverwalter Dirk Pehl auf Nachfrage der NRWZ bestätigt.
Schiltach. Pehl hatte bereits am 1. Oktober bei der Übernahme des Amts als insolvenzverwalterangekündigt, er werde bis auf wenige Leute allen BBSlern kündigen müssen. Voraussetzung waren aber Vereinbarungen mit dem Betriebsrat und der Agentur für Arbeit.
Sozialplan und Massenentlassungsanzeige abgeschlossen
Dazu teilt Schorlemmer mit, „dass vergangene Woche nun Interessenausgleich und Sozialplan abgeschlossen sowie die Massenentlassungsanzeige bei der Agentur für Arbeit vorgenommen wurde.“ Beides seien Voraussetzungen für die Kündigungen, die am Montag unterzeichnet und verschickt werden sollen.
Während der Insolvenz beträgt die Kündigungszeit maximal drei Monate. Solange erhalten sie auch Arbeitslosengeld, das gegebenenfalls aus der Insolvenzmasse aufgestockt wird, wie Pehl erläuterte.
Positiv sei, dass die Mitarbeitende mit dem Arbeitslosengeld direkt knapp zwei Drittel ihres Gehalts bekommen und sie keine Sperrung erhalten. Außerdem können sie sich durch die direkte Freistellung auf neue Jobs bewerben. Dabei werde der Insolvenzverwalter sie unterstützen.
Resterampe BBS
Mit einem kleinen Team wird Pehl dann die angemieteten Hallen in Hinterlehengericht leerräumen und verkaufen, was zu verkaufen ist. Viel werde aber wohl nicht mehr zu holen sein, da die Maschinen doch schon älter seien, so Pehl zur NRWZ. Ob es für die Gießereiöfen Abnehmer geben wird, ist offen.
Pehl rechnete im September mit vier bis sechs Monaten für die Abwicklung der Hallen. „Das Abwicklungsteam wird 16 Mitarbeitende*umfassen“, berichtet Schorlemmer der NRWZ. Spätestens wenn die Werkshallen an den belgischen Vermieter zurückgegeben sind, werden dann auch diese BBSler das Kapitel Räder aus Schiltach abschließen.
*Ursprünglich hatten wir von 26 Mitarbeitern berichtet, dabei habe es sich um einen Tippfehler seinerseits gehandelt, bedauert Ingo Schorlemmer in einer Mail an die NRWZ.