Auto-Zulieferer wehren sich gegen Druck der Konzerne

AuToS-Netzwerk unterstützt Zulieferer in schwierigen Zeiten

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Preisverhandlungen in der Automotive-Branche sind selbst unter normalen Umständen eine Herausforderung. Auch für Unternehmen, die seit Jahren am Markt etabliert sind, sind sie kein Selbstläufer. Angesichts der aktuellen Lage rechnet das von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg initiierte Netzwerk AuToS mit besonders schwierigen Gesprächen für die Zulieferer der Region, berichtet die IHK in einer Pressemitteilung:

Region. Die großen Konzerne wie BMW und VW müssen massiv einsparen, was die ohnehin angespannte Situation der Zulieferer weiter verschärft. Das Netzwerk AuToS, das speziell für die Automobilzulieferer der Region ins Leben gerufen wurde, hat darauf reagiert und ein Seminar zu Preisverhandlungen angeboten, das auf großes Interesse gestoßen ist.

Die Teilnehmer erhielten dabei nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praxisorientiertes Handwerkszeug, um den Verhandlungsdruck mit den Einkäufern der großen Konzerne standzuhalten.

Verhandlungen durchgespielt

In den Workshops wurden typische Herausforderungen der Zulieferer thematisiert: von Mehrkosten durch gestiegene Löhne und Betriebskosten über sinkende Abrufzahlen bis hin zu plötzlichen Projektabbrüchen. Referent Hans-Andreas Fein, Experte mit über 30 Jahren Erfahrung in der Automobilbranche, beleuchtete Strategien der Konzern-Einkäufer, darunter Taktiken wie Gesprächsverweigerung oder die Forderung nach Maximalrabatten unter Androhung der Auftragsverlagerung ins Ausland.

Ein Teilnehmer des Workshops zeigte sich überzeugt: „Die Einblicke in die Verhandlungstaktiken und die Überarbeitung unserer Argumentationsketten ermöglichen es uns, unsere Stärken gezielter einzusetzen. In der aktuellen Marktsituation ist das sehr wertvoll.“

Kostendruck trotz sinkender Rohstoffpreise

Die Branche steht unter enormem Druck. Nach stabilen Jahrzehnten hat sich die Geschäftswelt der Automobilzulieferer grundlegend verändert. Rohstoff- und Energiekosten explodierten, Mindestlohnerhöhungen sowie Fachkräftemangel belasten die Kostenstrukturen.

Zwar sind die Materialpreise zuletzt wieder gesunken, doch die Inflation und steigende Personal- sowie Betriebskosten hinterlassen tiefe Spuren. Zusätzlich setzen die Forderungen nach kontinuierlichen Preisnachlässen durch OEMs den Zulieferern schwer zu.

Mit Blick auf die wirtschaftlichen Herausforderungen ist klar, dass die Situation der Zulieferer in der Region angespannt bleibt. Bosch, ZF Friedrichshafen und andere Großkonzerne haben bereits Sparmaßnahmen und Stellenkürzungen angekündigt, während Prognosen wie die des ifo-Instituts weitere Eintrübungen des Geschäftsklimas vorhersagen.

„Umso wichtiger ist es, dass das AuToS-Netzwerk die kleinen und mittelständischen Unternehmen mit gezielten Angeboten unterstützt, um ihnen in schwierigen Zeiten Handlungsspielräume zu verschaffen“, erklärte AuToS-Projektleiter Martin Schmidt.

Das AuToS-Netzwerk bietet deshalb am 20. Mai das Preisverhandlungsseminar für alle interessierten Zulieferer erneut an.

Pressemitteilung (pm)

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