back to top
...
    NRWZ.deWirtschaftAuf Mission für die Balance aus Rechtssicherheit und Freiheit

    Der Bundesbeauftragte für Bürokratieabbau Benjamin Strasser MdB und IHK-Gremien im Gespräch

    Auf Mission für die Balance aus Rechtssicherheit und Freiheit

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Über Bürokratieabbau wird zurzeit viel geredet. Die Verwendung des Begriffs muss sich wahrscheinlich nicht hinter der letztjährigen Inflationsrate verstecken. Und nicht immer wird die Diskussion sachbezogen geführt. Dabei gibt es belegbare Zahlen, die die gestiegenen Bürokratiekosten und ihre Auswirkungen veranschaulichen. Vertreter der Gremien der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg zeigten etwa den Rückgang der Innovationstätigkeit auf, der mit den gestiegenen Bürokratiekosten korreliert. Über den Besuch eines Experten berichtet die IHK in einer Pressemitteilung:

    Region. IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez betonte die Wichtigkeit, in der aktuellen Lage sachorientiert im Gespräch zu bleiben: „Termine wie heute mit dem Bundestagsabgeordneten Benjamin Strasser leisten einen elementaren Beitrag zur Zukunftssicherung: Wir können verloren gegangenes Vertrauen wieder herstellen, wenn wir sich entfremdete Welten wieder an einen Tisch holen.“

    Der deutsche Rechtstaat sei international ein wichtiger Standortfaktor gewesen. Praxisferne Regulierungen wie die Medizinprodukteverordnung oder das Gebäudeenergiegesetz entfernten sich immer mehr von der Lebensrealität der Betriebe. „Als IHK wollen wir Übersetzer sein, damit wir am Standort Deutschland schnell wieder verlässliche, verständliche und effektive Rahmenbedingungen vorweisen können.“

    Drei Schritte

    Zentrales Zahnrad in diesem Prozess ist Benjamin Strasser, mit vollem Titel Koordinator der Bundesregierung für Bessere Rechtsetzung und Bürokratieabbau. Sein Ansatz, den er seit knapp zwei Jahren im Justizministerium verfolgt, kann überzeugen: „Erfolgreicher Bürokratieabbau beruht auf drei Säulen: De-Regulierung, indem wir die Regeln beibehalten, die tatsächlich effektiv sind und kontrolliert werden können. Verwaltungsmodernisierung, um die Belastung von notwendiger Bürokratie bei Verwaltung und Unternehmen weiter zu reduzieren. Und für neue Gesetze brauchen wir bessere Rechtssetzung.“

    Im letzten Fall sei die Verbändeabfrage aus dem vergangenen Jahr, bei der über 400 Vorschläge aus der Praxis eingingen, ein wichtiger Schritt gewesen. „Damit haben wir Transparenz geschaffen und die Grundlage für ein gemeinsames Vorgehen aller Ministerien gelegt“, so Strasser.

    Dickes Brett

    Einigkeit bestand bei allen Anwesenden darin, dass Bürokratieabbau ein dickes Brett zu bohren sei. Und: dass es nur unter Einbindung aller Beteiligten gelingen könne. Die Experten aus den Unternehmen begrüßten das Momentum und die vermehrte Verbindlichkeit der einzelnen Maßnahmen zum Bürokratieabbau. Sie merkten jedoch auch an, dass die Pläne und Ansagen nur etwas verändern, wenn sie auch im Arbeitsalltag ankämen.

    Niko Reith hob als Mitglied des Landtages die Auswirkungen von starren Normen auf die Resilienz hervor: „In der Enquetekommission Krisenfeste Gesellschaft setzen wir uns seit zwei Jahren für Flexibilisierungen ein. Die Forschung zeigt, dass die Anzahl der Krisen zunehmen wird. Dafür brauchen wir Regelungen, die bei Unvorhergesehenem Spielraum lassen. Und es ist klar, dass wir die nächste Krise besser meistern, wenn unsere Wirtschaft gesund und nicht bereits angeschlagen ist.“

    Die Abgeordneten nahmen die Vorschläge der anwesenden Unternehmer aus den Bereichen Außenwirtschaft, Innovation, Logistik und Tourismus mit nach Stuttgart und Berlin. Darunter: die Messbarkeit von Bürokratie zu verbessern, den Meldeschein in Hotels komplett abzuschaffen, das EU-Recht bei Führerscheinen zu harmonisieren und bei der Zollanmeldung auszumisten.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Pressemitteilung (pm)
    Pressemitteilung (pm)
    Mit "Pressemitteilung" gekennzeichnete Artikel sind meist 1:1 übernommene, uns zugesandte Beiträge. Sie entsprechen nicht unbedingt redaktionellen Standards in Bezug auf Unabhängigkeit, sondern können gegebenenfalls eine Position einseitig einnehmen. Dennoch informieren die Beiträge über einen Sachverhalt. Andernfalls würden wir sie nicht veröffentlichen.Pressemitteilungen werden uns zumeist von Personen und Institutionen zugesandt, die Wert darauf legen, dass über den Sachverhalt berichtet wird, den die Artikel zum Gegenstand haben.

    Beiträge

    CDU-Stadtratsfraktion tagt mit ehemaligen Kandidaten für den Gemeinderat

    Die CDU-Stadtratsfraktion lud die ehemaligen Kandidatinnen und Kandidaten für den Gemeinderat und weitere Interessierte zum gegenseitigen Austausch ein.Rottweil - Fraktionsvorsitzende Monika Hugger formulierte als...

    Nächster Meilenstein beim Glasfaserausbau

    Der Landkreis Rottweil macht einen großen Schritt in Richtung Gigabitgesellschaft: Mit einem Zuwendungsbescheid in Höhe von 28 Millionen Euro unterstützt der Bund ein weiteres...

    Autofahrer berauscht und ohne Fahrerlaubnisunterwegs

    Am frühen Donnerstagabend hat die Polizei einen berauschten Autofahrer aus dem Verkehr gezogen. Ein 41-Jähriger war kurz nach 19 Uhr mit einem BMW auf...

    65 Jahre Reiser-Orgel in Sankt Pelagius

    Am 22. November, dem Fest der Hl. Cäcilia, jährt sich zum 65. Mal der Weihetag der Orgel in St. Pelagius. Domkapitular Karl Singer, ein...

    Wirtschaft klagt

    „Wir brauchen eine Agenda pro Mittelstand.“ Dieses Fazit zieht Birgit Hakenjos, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg im Hinblick auf die jüngste Konjunkturumfrage....

    Besichtigung Neckar-Baustelle: neuer Treffpunkt

    Die Besichtigung der Neckar-Baustelle am Samstag, 23. November, mit Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf kann nach jetzigem Stand der Dinge stattfinden. Allerdings muss der Startpunkt...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Wirtschaft klagt

    „Wir brauchen eine Agenda pro Mittelstand.“ Dieses Fazit zieht Birgit Hakenjos, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg im Hinblick auf die jüngste Konjunkturumfrage....

    Warnstreikwelle in der Region

    Etwa 4500 Metallbeschäftigte kamen gestern in Horb zu einem „Warnstreikfescht“ zusammen, darunter waren auch etliche Kolleginnen und Kollegen aus Betrieben aus dem Kreis Rottweil....

    Schweizer hofft auf Wandel in der Politik

    Der Sulgener Leiterplattenhersteller Schweizer Electronic hat seien Umsatz zwar deutlich erhöhen können. Zugleich gingen die Erlöse vor Steuern, Abschreibungen und Zinsen (EBITDA) in den...

    Therapie und Training: PHYSIOAktiv Rall jetzt auch in Zimmern

    Sören Rall betreibt bereits zwei Physiopraxen in Niedereschach und St. Georgen. Jetzt ist eine dritte in Zimmern hinzugekommen, wo Rall die dortige Physiopraxis von Ingrid Peeters...

    Energiewende ist eine Gemeinschaftsaufgabe

    Beim dritten Unternehmertreff des CDU Kreisverbandes Rottweil im historischen Turbinensaal des Kraftwerks im Rottweiler Neckartal begrüßte der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende und Kreisvorsitzende, Stefan Teufel MdL...

    Innenstadt geht nur gemeinsam

    "Lebendige Innenstädte sind nicht selbstverständlich. Sie bedürfen der Zusammenarbeit engagierter Betriebe und der jeweiligen Stadtverwaltung." Dieses Fazit zogen laut einer IHK-Mitteilung die Vorsitzenden der...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Das interessiert heute

    Über Bürokratieabbau wird zurzeit viel geredet. Die Verwendung des Begriffs muss sich wahrscheinlich nicht hinter der letztjährigen Inflationsrate verstecken. Und nicht immer wird die Diskussion sachbezogen geführt. Dabei gibt es belegbare Zahlen, die die gestiegenen Bürokratiekosten und ihre Auswirkungen veranschaulichen. Vertreter der Gremien der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg zeigten etwa den Rückgang der Innovationstätigkeit auf, der mit den gestiegenen Bürokratiekosten korreliert. Über den Besuch eines Experten berichtet die IHK in einer Pressemitteilung:

    Region. IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez betonte die Wichtigkeit, in der aktuellen Lage sachorientiert im Gespräch zu bleiben: „Termine wie heute mit dem Bundestagsabgeordneten Benjamin Strasser leisten einen elementaren Beitrag zur Zukunftssicherung: Wir können verloren gegangenes Vertrauen wieder herstellen, wenn wir sich entfremdete Welten wieder an einen Tisch holen.“

    Der deutsche Rechtstaat sei international ein wichtiger Standortfaktor gewesen. Praxisferne Regulierungen wie die Medizinprodukteverordnung oder das Gebäudeenergiegesetz entfernten sich immer mehr von der Lebensrealität der Betriebe. „Als IHK wollen wir Übersetzer sein, damit wir am Standort Deutschland schnell wieder verlässliche, verständliche und effektive Rahmenbedingungen vorweisen können.“

    Drei Schritte

    Zentrales Zahnrad in diesem Prozess ist Benjamin Strasser, mit vollem Titel Koordinator der Bundesregierung für Bessere Rechtsetzung und Bürokratieabbau. Sein Ansatz, den er seit knapp zwei Jahren im Justizministerium verfolgt, kann überzeugen: „Erfolgreicher Bürokratieabbau beruht auf drei Säulen: De-Regulierung, indem wir die Regeln beibehalten, die tatsächlich effektiv sind und kontrolliert werden können. Verwaltungsmodernisierung, um die Belastung von notwendiger Bürokratie bei Verwaltung und Unternehmen weiter zu reduzieren. Und für neue Gesetze brauchen wir bessere Rechtssetzung.“

    Im letzten Fall sei die Verbändeabfrage aus dem vergangenen Jahr, bei der über 400 Vorschläge aus der Praxis eingingen, ein wichtiger Schritt gewesen. „Damit haben wir Transparenz geschaffen und die Grundlage für ein gemeinsames Vorgehen aller Ministerien gelegt“, so Strasser.

    Dickes Brett

    Einigkeit bestand bei allen Anwesenden darin, dass Bürokratieabbau ein dickes Brett zu bohren sei. Und: dass es nur unter Einbindung aller Beteiligten gelingen könne. Die Experten aus den Unternehmen begrüßten das Momentum und die vermehrte Verbindlichkeit der einzelnen Maßnahmen zum Bürokratieabbau. Sie merkten jedoch auch an, dass die Pläne und Ansagen nur etwas verändern, wenn sie auch im Arbeitsalltag ankämen.

    Niko Reith hob als Mitglied des Landtages die Auswirkungen von starren Normen auf die Resilienz hervor: „In der Enquetekommission Krisenfeste Gesellschaft setzen wir uns seit zwei Jahren für Flexibilisierungen ein. Die Forschung zeigt, dass die Anzahl der Krisen zunehmen wird. Dafür brauchen wir Regelungen, die bei Unvorhergesehenem Spielraum lassen. Und es ist klar, dass wir die nächste Krise besser meistern, wenn unsere Wirtschaft gesund und nicht bereits angeschlagen ist.“

    Die Abgeordneten nahmen die Vorschläge der anwesenden Unternehmer aus den Bereichen Außenwirtschaft, Innovation, Logistik und Tourismus mit nach Stuttgart und Berlin. Darunter: die Messbarkeit von Bürokratie zu verbessern, den Meldeschein in Hotels komplett abzuschaffen, das EU-Recht bei Führerscheinen zu harmonisieren und bei der Zollanmeldung auszumisten.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]