Rottweil – Eigentlich hätte die Einweihung schon nach den Sommerferien im vergangenen Jahr stattfinden sollen, verriet der Oberbürgermeister. Doch die Arbeiten bei der Renovierung der Achertschule verzögerten sich, und so wurde es Ende Mai, bis die Schule fertig wurde. Und nun ihre Einweihung erfuhr – unter Teilnahme von Rektoren anderer Schulen, der Verwaltungsspitze und Vertretern und Vertreterinnen der Politik und des Gemeinderats.
Am Umbau der Achertschule beteiligte Firmen:
Ein Ort zum „Lernen, musizieren, malen, Schulfeste feiern und Freundschaften schließen“
Drei Jahre hatte die Renovierung des 1969 erstellten Baus gedauert, von der Planung bis zur Fertigstellung. Bis kurz davor war noch gewerkelt worden – Rektor Stephan Keßler berichtete, vor der Einweihung habe es im Haus noch „gebrummt wie in einem Bienenstock“ vor lauter Handwerkern.
Lernen, musizieren, malen, Schulfeste feiern und Freundschaften schließen – so beschrieb OB Dr. Christian Ruf, was sich in dem neuen Gebäude abspielen soll. 5,9 Millionen Euro habe die Stadt in die Schule, einen „Lernort mit höchster Attraktivität“, investiert. Vom Land sei der Bau mit 1,4 Millionen gefördert worden. Hierher kämen Kinder aus der Stadt und der Umgebung. Er wies auch darauf hin, dass die Stadt jedes Jahr jährlich 16 Millionen Euro für „Bildung und Betreuung“. Die Schulgebäude würden schrittweise saniert, „als Nächstes, Herr Schwarz, das Albertus-Magnus-Gymnasium“, sprach er dessen Schulleiter Jochen Schwarz direkt an.
Ruf hatte wegen der Einweihung darauf verzichtet, zur Einweihung der Hängebrücke nach Todtnau zu fahren. Dies verriet Schulleiter Stephan Kessler den Gästen. Mit dem Einbau eines Aufzuges sei die Schule barrierefrei. Architekt Löffler habe die Schulleitung immer in die Planung einbezogen, lobte der Rektor. Auch Hausmeister Michael Marschall habe Ideen eingebracht. Er freute sich über die „wunderbare Mensa“. Die Schüler hätten während der Bauzeit viel Geduld gezeigt. Für ein Jahr war die Schule, wie berichtet, in den Räumen der bisherigen Edith-Stein-Schule untergebracht. Dankbar zweigte er sich, dass in dieser Phase die Stadtkapelle, Nutzer eines Teils der Schule, mit einem Raum ausgeholfen habe.
Die Eltern der Schülerinnen und Schüler, so betonte Keßler, habe sich bewusst für die Schule, das „Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen“, entschieden und damit für die vollumfängliche Versorgung und sozialpädagogische Betreuung.
„Die schönste Schule Rottweils“ leite er nun, fand Keßler. Dem schloss sich auch der CDU-Landtagsabgeordnete Stefan Teufel an: „Die schönste Schule – das sage ich bei allen Einweihungen, nur dass es hier stimmt.“ Die „Landeskohle“ sei hier gut investiert.
Architekt Markus Löffler hatte die besondere Architektur übernommen – „Planung und Bau in schwieriger Zeit“, sagte er im Hinblick auf Pandemie und Lieferprobleme. Den Sicht-Stahlbeton übernahm er von der vorhandenen Schule – jetzt noch sei die Maserung aller Bretter der Schalung zu sehen. Dazu aber wurde das Gebäude energetisch ertüchtigt, nicht nur wegen der Fotovoltaik-Anlagen und der Dämmung, sondern auch, weil der bislang offene Aufenthaltsbereich mit hochwertiger Verglasung abgetrennt wurde. So entstand nun ein Aufenthaltsbereich mit Mensa – die auch die Schülerinnen und Schüler der benachbarten Eichendorffschule nützen dürfen. Alt und Neu, so sagte Löffler, geben jetzt ein Gesamtgebilde.
„Starke Kinder“ und „ein Hoch auf uns“ – damit begrüßten die Schülerinnen und Schüler zu Beginn die Gäste. Durch das Programm führten die Schülersprecherinnen. Gastauftritte kamen von der Bläserklasse von Konrad-Witz- und Eichendorffschule unter der Leitung von Stadtmusikdirektor Johannes Nikol.