Bürgerverein stärkt gesellschaftliches Miteinander und Zusammenhalt

Die diesjährige gut besuchte Generalversammlung des Bürgervereins Altstadt-Rottweil, zu welcher der erste Sprecher Friedrich Firnkes am vergangenen Freitag Mitglieder, interessierte Bürgerinnen und Bürger und Vertreter der Altstädter Vereine im „Café Robert“ begrüßen konnte, verlief zügig und harmonisch.
Rottweil – Nach dem Gedenken an verstorbene Vereinsmitglieder beleuchtete Firnkes die momentane Situation des Bürgervereins. Mit der Stadtverwaltung und den Vorstandschaften der Altstädter Vereine habe sich in regelmäßigen Gesprächsrunden und Sitzungen ein konstruktives Miteinander ergeben. Eine Begehung der Altstädter Turnhalle mit der Abteilung Hochbau und den Vereinsvorstandschaften habe zur zeitnahen Beseitigung von Mängeln geführt, gleichzeitig konnten vor der geplanten Ertüchtigung der Halle Verbesserungsvorschläge und Wünsche aus Sicht der Vereine an die Verwaltung herangetragen werden.
Mit der Abteilung Stadtplanung konnten zwei der im letzten Jahr vorgestellten drei Projekte erfolgreich abgeschlossen werden: Auf dem Weg zur Saline sei eine Ruhebank aufgestellt worden, der öffentliche Bücherschrank bei St. Pelagius konnte gezimmert, aufgestellt und eingeweiht werden. Hier dankte Firnkes nicht nur den Ausschussmitgliedern Günther Rummel und Martin Günthner und weiteren Vereinsmitgliedern für ihren hervorragenden Einsatz, sondern auch dem Rottweiler Bauhof für seine Mithilfe und der Bürgerstiftung Rottweil für die finanzielle Unterstützung.
Der Bücherschrank erfreut sich großer Beliebtheit und wird von einer engagierten Gruppe Altstädter Mitbürgerinnen bestens betreut. Auch beim dritten Projekt sei man guter Hoffnung: Der Boule-Platz müsste sich in diesem Jahr realisieren lassen.
In den nächsten Monaten stünden nun wieder die Erneuerung der Wegmarkierung des Römerpfades an, mit dem Kulturamt und der Leitung der städtischen Museen wolle man sich treffen, um auszuloten, wie sich der Bürgerverein weiter einbringen könne.
Um das gesellschaftliche Miteinander und den Zusammenhalt in der Altstadt zu fördern, sei man immer dankbar und aufgeschlossen für Ideen und Vorschläge von Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Hier würde man gerne die Einrichtung einer Grillstelle an geeigneter Stelle ins Auge fassen.
Schriftführer Heinrich Rebmann ließ anschließend die seit der letzten Generalversammlung vergangene Zeit Revue passieren und zeigte auf, wie die Projekte in regelmäßigen Sitzungen Gestalt annahmen. Auch Aktivitäten im geselligen Bereich blieben nicht unerwähnt: ein sommerlicher Grillabend, eine gelungene Weihnachtsfeier.
Kassiererin Barbara Bien trug den Kassenbericht vor und konnte auf eine solide finanzielle Situation des Vereines verweisen. Die Kassenprüfung bescheinigte ihr eine vollständige und einwandfreie Buchführung. Marc Schinzel würdigte Vorstand und Ausschuss für die geleistete Arbeit und beantragte als Vereinsmitglied die einstimmig angenommene Entlastung.
Die notwendigen Wahlen für Vorstand und Ausschuss konnten zügig durchgeführt werden: Roland Vogel als Zweiter Sprecher und Barbara Bien wurden einstimmig für zwei Jahre in ihren Ämtern bestätigt, ebenso Ralf „Hefe“ Armleder, Günther Rummel, Helmut Sauter und Eberhard Wucher als Ausschussmitglieder.
Nach einer kurzen Pause konnte Vereinsmitglied Eberhard Wucher den zweiten Teil der Generalversammlung mit seinem Vortrag zum Thema „Der Dreißigjährige Krieg und seine Folgen für Rottweil-Altstadt: Spürbar bis heute!“ bestreiten. Kenntnisreich zeigte er der aufmerksamen Zuhörerschaft auf, wie sich der Dreißigjährige Krieg von einem Religions- zu einem Territorialkrieg entwickelte, wie schwer die Altstadt unter durchziehenden und einquartierten Truppen und den zu zahlenden „Kontributionen“ verschiedener Kriegsparteien geschädigt wurde und leiden musste.
Waren die Verheerungen des grausamen Krieges in ganz Deutschland etwa hundert Jahre zu spüren, so habe sich die Altstadt auch aufgrund reichsstädtischer Verbote und Einschränkungen erst zu Anfang des 19. Jahrhunderts in etwa auf dem Stand vor dem Dreißigjährigen Krieg befunden. Bis heute seien im Bereich der Gaststätte Pflug Bebauungslücken zu erkennen. Diese entstanden nachweislich durch den Abriss von rund dreißig bäuerlichen Anwesen, deren Holz von den im Rottenmünster einquartieren Truppen als Feuerholz verheizt worden war.
Mit dem Dank des Ersten Sprechers an alle wiedergewählten Vereinsmitglieder, durch deren Engagement auch künftig vereinsintern und in der Kooperation mit anderen Vereinen zielgerichtet für die Belange der Altstadt gearbeitet werden könne, kam die Generalversammlung zum Abschluss.