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    Führung zu vergessenem Handwerk

    Sandwäsche in Schramberg

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    Der Museums- und Geschichtsverein Schramberg bietet am Wahlsonntag, 9. Juni, um 15 Uhr eine Führung zu den Sandwäschereien im Kirnbachtal an. Treffpunkt ist der Wanderparkplatz im Schlangenbühl, von wo aus David Kuhner die ehemalige Sandwäscherei Seckinger sowie Roming/Kuhner begehen wird.

    Schramberg. Grundlage ist der im vergangenen Jahr erschienene Beitrag in der „D’Kräz“, der in der kommenden Ausgabe eine kleine Ergänzung durch neue Forschungserkenntnisse erhält.

    Was ist Sandwäsche?

    Das Sandwäschereihandwerk entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts und war in der Schramberger Umgebung aufgrund des Industriewachstums und dem damit einhergehendem Bauboom als Nebenerwerb weit verbreitet. Sand war auch zuvor eine begehrte Ressource und diente schon im Mittelalter zur Herstellung von Glas, weshalb es bereits zuvor viele Sandgruben gab.

    Insgesamt fand Kuhner mindestens 18 Betriebe, von denen allein acht in der Talstadt lagen. Zählt man die zwei Betriebe auf dem Hardt dazu, dann befinden sich im Kirnbachtal mit sechs Betrieben mit Abstand die meisten, weshalb die Führung auch hier stattfindet.

    Aufgrund der geographischen Hanglage des Schwarzwaldes sowie dem nötigen Buntsandstein und Quellwasser, konnte der Sand durch angestaute Weiher leicht ins Tal gespült werden. Der „Hettichen-Weiher“ im Roßwald zeugt noch heute als Überbleibsel vom ehemaligen Sandwäschereibetrieb.

    Siebsysteme trennten grobe Unreinheiten wie Steine und Stöcke auf dem Weg ins Tal vom feinen Sand. Am Sandplatz konnte das begehrte Baumaterial verladen werden, was bei kleinen Betrieben von Hand und bei Großen per Unimog und Schaufellader geschah.

    Seit Inkrafttreten des württembergischen Wassergesetzes am 1. Dezember 1900 mussten die Betreiber für die Reinhaltung der örtlichen Gewässer sorgen. Deshalb legten sie sogenannte Schlammweiher an, in denen sich der Schlamm vom Wasser absetzen sollte. Dennoch kam es häufig zu Klagen seitens der Industriebetriebe, die auf die Wasserkraft angewiesen waren und durch verunreinigtes Wasser Probleme bekamen. Bei der ehemaligen Sandwäscherei des Ehepaars Rapp und dessen Schwiegersohn Augustin Kuhner befindet sich ein gut erhaltenes Exemplar, das bei der Führung auch besichtigt wird.

    sandwäschereien karte link 050624
    Übersichtskarte zu den Sandwäschereien in Schramberg und Umgebung. Vorlage: Stadtarchiv Schramberg / Grafik: Gunnar Link

    Aufgrund der Wegverhältnisse und der Steigungen sind festes Schuhwerk und Wanderstöcke zu empfehlen. Weiterhin sollte dem Wetter entsprechende Kleidung getragen werden.

     

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    Der Museums- und Geschichtsverein Schramberg bietet am Wahlsonntag, 9. Juni, um 15 Uhr eine Führung zu den Sandwäschereien im Kirnbachtal an. Treffpunkt ist der Wanderparkplatz im Schlangenbühl, von wo aus David Kuhner die ehemalige Sandwäscherei Seckinger sowie Roming/Kuhner begehen wird.

    Schramberg. Grundlage ist der im vergangenen Jahr erschienene Beitrag in der „D’Kräz“, der in der kommenden Ausgabe eine kleine Ergänzung durch neue Forschungserkenntnisse erhält.

    Was ist Sandwäsche?

    Das Sandwäschereihandwerk entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts und war in der Schramberger Umgebung aufgrund des Industriewachstums und dem damit einhergehendem Bauboom als Nebenerwerb weit verbreitet. Sand war auch zuvor eine begehrte Ressource und diente schon im Mittelalter zur Herstellung von Glas, weshalb es bereits zuvor viele Sandgruben gab.

    Insgesamt fand Kuhner mindestens 18 Betriebe, von denen allein acht in der Talstadt lagen. Zählt man die zwei Betriebe auf dem Hardt dazu, dann befinden sich im Kirnbachtal mit sechs Betrieben mit Abstand die meisten, weshalb die Führung auch hier stattfindet.

    Aufgrund der geographischen Hanglage des Schwarzwaldes sowie dem nötigen Buntsandstein und Quellwasser, konnte der Sand durch angestaute Weiher leicht ins Tal gespült werden. Der „Hettichen-Weiher“ im Roßwald zeugt noch heute als Überbleibsel vom ehemaligen Sandwäschereibetrieb.

    Siebsysteme trennten grobe Unreinheiten wie Steine und Stöcke auf dem Weg ins Tal vom feinen Sand. Am Sandplatz konnte das begehrte Baumaterial verladen werden, was bei kleinen Betrieben von Hand und bei Großen per Unimog und Schaufellader geschah.

    Seit Inkrafttreten des württembergischen Wassergesetzes am 1. Dezember 1900 mussten die Betreiber für die Reinhaltung der örtlichen Gewässer sorgen. Deshalb legten sie sogenannte Schlammweiher an, in denen sich der Schlamm vom Wasser absetzen sollte. Dennoch kam es häufig zu Klagen seitens der Industriebetriebe, die auf die Wasserkraft angewiesen waren und durch verunreinigtes Wasser Probleme bekamen. Bei der ehemaligen Sandwäscherei des Ehepaars Rapp und dessen Schwiegersohn Augustin Kuhner befindet sich ein gut erhaltenes Exemplar, das bei der Führung auch besichtigt wird.

    sandwäschereien karte link 050624
    Übersichtskarte zu den Sandwäschereien in Schramberg und Umgebung. Vorlage: Stadtarchiv Schramberg / Grafik: Gunnar Link

    Aufgrund der Wegverhältnisse und der Steigungen sind festes Schuhwerk und Wanderstöcke zu empfehlen. Weiterhin sollte dem Wetter entsprechende Kleidung getragen werden.

     

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