Er ist seit heute auch Oberbürgermeister einer künftigen Landesgartenschau-Stadt. Das hat Rottweils OB Ralf Broß am Mittag zunächst gefeiert – mit den an der Bewerbung beteiligten Mitarbeitern und knallenden Korken, wie er der NRWZ berichtete. Heute nimmt er zudem noch die Gratulationen entgegen, die auf allen Wegen eintreffen. Doch er drückt bereits auf die Tube.
„Wir müssen jetzt zeitnah mit den nächsten Schritten beginnen“, so Ralf Broß keine zwei Stunden nach der erlösenden Nachricht. Die hat ihn in seinem Büro im Alten Rathaus erreicht. Direkt aus der Landes-Pressekonferenz in Stuttgart: Rottweil wird 2028 die Landesgartenschau ausrichten können. Es sei Jubel aufgebrandet, so Broß. Es hätten die Korken geknallt. Broß hatte das Ergebnis des Ministerratsbeschlusses in Stuttgart mit den Mitstreitern aus der Stadtverwaltung abgewartet. Mit großer Spannung.
Dass Rottweil unter den vielen Bewerbern den Zuschlag erhalten habe, freut das Stadtoberhaupt ungemein. Er macht es aber als Erfolg aller Beteiligten aus: „Das war eine reife Mannschaftsleistung“, sagt er, „und zwar nicht nur seitens der Stadtverwaltung sondern auch der Ehrenamtlichen, die an der Bewerbung beteiligt sind.“ Die Stadt habe sich in einem starken Bewerberfeld mit an sich überzeugenden Einzelbewerbungen durchgesetzt. Auch die anderen Städte hätten den Zuschlag verdient gehabt.
Die Landesregierung habe die Rottweiler Bewerbung offenbar als überzeugend wahrgenommen. Broß sieht den Grund darin, dass sich die Stadt nicht nur Gedanken um die Gartenschau als Grünprojekt gemacht, sondern auch die Schwerpunkte Mobilität und Bürgerbeteiligung gesetzt habe. Die Entscheider in Stuttgart und für sie auch die Bewertungskommission bei ihrem Besuch in der Stadt hätten gesehen, dass Rottweil das Potenzial habe, eine Landesgartenschau zu stemmen. Und dennoch, so Broß:
Unser Konzept, unsere Strategie, die Ideen, die wir verfolgt haben, sind aufgegangen.
Er, Broß, habe nach jenem Besuch der Bewertungskommission ein gutes Gefühl gehabt. „Wir hatten uns im Vorfeld vertieft Gedanken gemacht, wo wir Defizite haben, wie wir die beheben und wie wir neue Akzente setzen wollen“, so Broß zur NRWZ.
Jetzt aber gehe es darum, die kommenden zehn Jahre zu nutzen. Broß kündigte zunächst einen Zeitplan an, der die wichtigsten Schritte benennt, bis sich 2028 die Tore zur Rottweiler Landesgartenschau öffnen. Jetzt würde zurück gerechnet, die einzelnen Meilensteine, die erreicht werden müssten, würden definiert.
Der nächste Schritt sei, einen Wettbewerb zu starten. Dieser solle die bereits vorliegende Planung konkretisieren. Rottweil werde sich dazu an die „BW Grün“ wenden. Eine Fördergesellschaft für die Landesgartenschauen im Land, die die künftigen Ausrichter unterstütze.
Dass das benachbarte Schramberg vertröstet worden ist, dass Tuttlingen anscheinend keine Chance haben soll, dass Nachbar Sulz auch nicht mit einer sogannten kleinen Gartenschau bedacht worden ist, das hat Broß im Jubel und Trubel der Gratulanten und der eigenen Freude wahrgenommen. Er machte diesen Städten über die NRWZ ein spontanes Angebot: „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir in Rottweil ein regionales Fenster einrichten, in dem sich diese Städte dann präsentieren können.“ Er wolle auf sie zugehen und deren Vertretern diesen Vorschlag unterbreiten.