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„Wir wollen die Früchte der jahrelangen Arbeit ernten“

Der FV 08 Rottweil hat am 1. März die lang ausgeschriebene Stelle des Sportlichen Leiters Jugend wieder besetzen können. David Kolar, der bereits die zweite Herrenmannschaft trainiert, wird die Stelle übernehmen. Erste Amtshandlung war ein Interview mit der Presseabteilung des Vereins, bei dem er aus seinem „Nähkästchen“ plaudert.

Wie bist du zu deinem neuen Amt gekommen?

Die Stelle war lange ausgeschrieben, und ich finde, dass man nicht immer wegschauen darf. Deswegen will ich diese Verantwortung auf mich nehmen und im Jugendbereich etwas Langfristiges bewirken.

Wirkt sich die neue Position auf deinen Posten als Trainer der zweiten Mannschaft aus?

Ich sehe die Doppelbelastung eher als Chance. Die Kinder und Jugendlichen sehe ich bereits im jungen Alter und kann in gewisser Weise steuern, was nachher im aktiven Bereich benötigt wird. Diese Aufgabe sehe ich also als langfristige Möglichkeit, um beide Bereiche weiterzuentwickeln.

Was reizt dich an der Zusammenarbeit mit den Kindern und Jugendlichen?

Mich reizt es sehr, die Spieler und Spielerinnen über den Sport in die richtige Bahn zu lenken. Der Sport kann sehr helfen, um sich in jungem Alter selbst zu finden und aktiv zu bleiben.

Welche Ziele verfolgst du dieses Jahr mit dem FV 08 Rottweil?

Im Vordergrund steht das Kennenlernen des gesamten Jugendbereichs, um mir erstmal ein Bild von der aktuellen Situation zu machen. Außerdem würde ich gerne Vereinswerte schaffen, an denen sich ein Verein wie der FV 08 messen kann. Neben dem Vorantreiben des Leistungsfußballs sollen die Kameradschaft und der Spaß jedoch im Mittelpunkt stehen.

Und wie siehst du zu Beginn deiner Position die aktuelle Situation?

Momentan sieht es häufig so aus, dass Spieler, die hier ausgebildet werden, den Verein vor Sprung in den Aktiven-Bereich verlassen. Wir haben einen riesigen Jugendbereich und wollen in Zukunft auch die Früchte unserer jahrelangen Arbeit im Bereich der Aktiven ernten.

Gibt es ein Ziel, dass gerade für die erste Zeit unrealistisch scheint?

Ich bin kein Freund davon, kurzfristige Ziele zu setzen. Wenn wir nachhaltig etwas verändern wollen, müssen wir zukunftsorientiert denken und arbeiten. Wir müssen auch ehrlich zu uns sein und können nicht erwarten, dass in einem Jahr alles perfekt ist. So funktioniert die Vereinsarbeit sicherlich nicht.

Welchen Rat würdest du den Kindern und Jugendlichen zu Beginn geben?

Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich mir wünschen, dass alle Trainingseinheiten mit einhundertprozentiger Motivation angegangen werden. Der Spaß sollte natürlich niemals auf der Strecke bleiben. So kann sich jeder Beteiligte im Jugendbereich wöchentlich weiterentwickeln.

Gibt es im Profifußball ein Vorbild, zu dem du aufschaust?

Zum einen verfolge ich Christian Streich vom SC Freiburg. Er schafft es immer wieder, aus winzigen Möglichkeiten etwas Großes zu schaffen. Dennoch habe ich auch viele Vorbilder im Amateur-Bereich, die mich heute immer noch prägen. Ich versuche, meine Aufgaben so zu gestalten, dass ich das Beste von allen meinen Vorbildern zusammenbringen kann. Die Arbeit mit Augusto Alfidi, der Trainer der ersten Herrenmannschaft, hat mir in der kurzen Zeit hier schon sehr viel gebracht. Zudem lernt man natürlich auch nie aus.

Welche Musik schafft es, dich vor einem Spiel so richtig zu motivieren?

Ich bin der Meinung, dass es auf dem Fußballplatz abgehen sollte, und so kann ich mich mit Musik auch emotional auf einen Spieltag vorbereiten. Nicht fehlen dürfen „Fear of the World“ von Iron Maiden und „Warriors Of The World United“ von Manowar. So steht einem geilen Fußballtag nichts mehr im Weg.

Die Fragen stellte Jannis Schaplewski.

 

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