Schramberg / Malaga (pm) – Die Leichtathletik Weltmeisterschaften der Senioren haben vom 4. bis 16. September im spanischen Malaga stattgefunden. Mit über 8000 Athleten aus 100 Ländern war es selbst für den erfahrenen Werfer der SG Schramberg beeindruckendes Neuland. Dies teilt die SG Schramberg mit.
Bereits im Vorfeld stand für Thorsten Simon fest, dass es nicht nur die erste und einzige WM-Teilnahme sein würde, sondern auch der letzte Wettkampf in seinem dreijährigen Intermezzo als Werfer. Nach dem der ehemalige Leistungssportler nach über 15 Jahren Wettkampfpause 2016 das erste Mal wieder ein Wurfgerät in die Hand nahm, stand damals schon fest, dass der Abschluss des kurzen Comebacks eine internationale Meisterschaft sein sollte. „In diesen drei Jahren und auch nun bei der WM in Malaga hat meine Frau mir den Rücken für Training und Wettkampf stets freigehalten, was mit drei kleinen Kindern mindestens genauso anstrengend ist“, bestätigt der Familienvater.
Anfangs haderte Simon noch mit der sehr schlechten Organisation der Veranstalter und den heißen Temperaturen. Doch nach dem ersten Wettkampf, dem Hammerwerfen, konnte sich der Schramberger Werfer über einen guten 7. Platz freuen. Im Finaldurchgang musste er um wenige Zentimeter seinen 5. Platz aus der Vorrunde wieder abgeben. Die Weite von knapp 48 Meter war für ihn eher durchschnittlich, aber den äußeren Umständen entsprechend gut.
Überraschender waren für Simon die Platzierungen und Leistungen in den beiden weiteren Disziplinen. Beim Gewichtwerfen mit 15,88 Kilogramm schweren Rundgewicht wirkt Simon neben der internationalen Konkurrenz eher klein und schmächtig. Das macht der ehemalige Fitnesstrainer des SMS in Oberndorf jedoch mit enormen Kraftwerten und Schnelligkeit wieder wett und war somit in seinem allerersten Wettkampf mit diesem schweren Gewicht eine ernstzunehmende Konkurrenz. Schlussendlich erreichte Simon mit 14,46 Metern souverän den 4. Platz. „Die Bronzemedaille wäre nur bei einem perfekten Wurf drin gewesen“, so Simon.
Ebenfalls eine Premiere war sein Auftritt in der Königsdisziplin der Werfer, dem Werferfünfkampf, bei dem alle leichtathletischen Wurfdisziplinen, sowie das Gewichtwerfen absolviert werden. Die Ausgangslage war für den Schramberger eher schlecht, da ihn tags zuvor eine Fischvergiftung erteilte und dem damit verbunden leichten Fieber. In einem achtstündigen Wettkampfmarathon bei schwülen Temperaturen konnte Simon mit gewohnt guten Leistungen im Hammer- und Gewichtwerfen auftrumpfen, sowie für ihn sehr guten Weiten im Speer mit knapp 42 Meter und 12,72 Meter im Kugelstoßen. Lediglich das Diskuswerfen war mit einem Standwurf von 32 Meter und nachfolgend ungültigen Versuchen aus der Drehung ein Makel in seiner Bilanz. Mit viel Risiko versuchte er im abschließenden Gewichtwerfen, die zum greifen nahe scheinende Bronzemedaille noch zu erkämpfen, was Simon nach knapp acht Stunden Wettkampfzeit nicht mehr gelang. „Statt Bronze verpasst zu haben, sage ich lieber, es gibt nur drei Athleten auf der Welt, die besser sind als ich. Das hört sich definitiv besser an.“
In diesem Werferfünfkampf verpasste Simon mit 3299 Punkten zudem nur ganz knapp den Landesrekord in seiner Altersklasse M40.
Der Wurftrainer der SG Schramberg beendet dieses Jahr vorerst sein Engagement in der Vereinstätigkeit und auch seine eigene sportliche Karriere. Ein neues, diesmal nicht sportliches Ziel, rückt jetzt in den Vordergrund: Nächstes Jahr geht es mit der ganzen Familie auf Weltreise.