Erstes Etappenziel erreicht: Die mehrtägige Euro 2020 Tandem-Tour ist am frühen Sonntagabend in Rottweil angekommen. Menschen mit Sehbehinderung radeln mit. Am Sonntag leider bei strömendem Regen.
Begleitet von mehreren Fahrzeugen und abgesichert durch die Polizei erreichten die am Sonntagmorgen in Stuttgart gestarteten Radler am Abend Rottweil. Über Tübingen hatte die Route geführt, übers Berner Feld ging es die alte B 27 hinab und hinauf in die historische Innenstadt. Das Ziel: die Jugendherberge. Und eine heiße Dusche, vermutlich.
Veranstaltet wird die Tour von der HEM-Schwerger Stiftung in Neuhausen. Dort in der Nähe, in Esslingen, wollen die Teilnehmer am kommenden Samstag, nach sechs Tourtagen, ankommen. Sie werden dann durch Tuttlingen und Konstanz, Biberach, Aaalen und Rothenburg geradelt sein.
„Wenn Menschen mit Sehbehinderung aufs Tandem steigen, dann erleben alle Rückenwind“, so das Motto der sportlichen Veranstaltung. Man wolle beweisen, „wie großartig es sein kann, wenn Menschen gemeinsam Projekte und Ziele angehen und dabei mühelos Barrieren überwinden.“
Die Tandem-Teams bestehen nach Angaben des Veranstalters aus sehenden Pilotinnen und Piloten sowie blinden beziehungsweise sehbehinderten Co-Pilotinnen und -Piloten. Auch Einzelfahrer nehmen als Ersatzpiloten teil. Es geht bei der Aktion nicht zuletzt auch darum, die Öffentlichkeit und die Politik über die Folgen einer Netzhaut-Degeneration aufzuklären und auf die Folgen eines Lebens im dunklen Tunnel aufmerksam zu machen.
Seit 1998 findet die Tour statt. Die Teilnehmer haben heute, bei der diesjährigen Startetappe, 111 Kilometer zurückgelegt.