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    Minutenglück: Rad-Spektakel Lidl Deutschland-Tour rollt durch Rottweil

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    Ein Moment des Minutenglücks: Die Lidl Deutschland-Tour 2024 rollte am Samstagmittag durch die Rottweiler Altstadt. Einige Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das Spektakel.

    Rottweil – Die Stadt am Neckar war Streckenpunkt auf der 3. Etappe des Radrennens, das am Samstagnachmittag Villingen-Schwenningen zum Ziel hatte. Aus dem Zollernalbkreis kommend rollte der Treck aus 120 Radfahrern und ungezählten Begleitfahrzeugen auf zwei, drei und vier Rädern zügig durch die Rottweiler Altstadt. Die Straßen waren durch die Polizei und Streckenposten abgesperrt worden, die Rad-, Motorrad- und Autofahrer konnten Gas geben. War ja schließlich ein Rennen. Über die Szenerie am Boden hinweg knatterte ein Hubschrauber – das TV filmt die Tour auch aus der Luft.

    Rund 50 Radsportbegeisterte versammelten sich in der Hitze der Römerstraße, an der Abzweigung zur Hochmaurenstraße. Etwa Zweiradfans des SV Zimmern. Und alles unter der Aufsicht der Familie Armleder mit SPD-Stadtrat Ralf „Hefe“ Armleder als Streckenposten, Abzweigungsbeauftragtem und bestens Informierten über den Stand des Rennens. Vereinzelt huschten noch Autos durch die eigentlich gesperrte Strecke – dann legte sich Ruhe über den Schauplatz. Bis der erste Motorradpolizist kam, der zweite, dritte, ungezählte. Das erste Begleitfahrzeug. Streifenwagen. Und eine rasant-schnelle Ausreißergruppe. Wuuusch – schon waren sie vorbei. Runter zum Neckar, rüber zur Schwenninger Straße, ab über Bühlingen, Lauffen, Deißlingen nach Villingen-Schwenningen zum Tagesziel in der Villinger Innenstadt. Dicht gefolgt vom Feld, das die Abzweigung in der Altstadt glücklicherweise ohne Zwischenfall nahm. Alle zusammen waren am Morgen in Schwäbisch Gmünd gestartet. Sie befanden sich auf dem längsten, anstrengendsten und ausgerechnet auch noch heißesten Abschnitt der Tour.

    Bildergalerie

    Unser Fotograf Fritz Rudolf war in der Römerstraße in Rottweil dabei. Hier sind seine Bilder:

    Milan gewinnt 3. Etappe, Gesamtführender heißt Pedersen

    Zwischenzeitlich abgehängt, am Ende aber doch der Schnellste: Jonathan Milan (Lidl-Trek) hat die 3. Etappe der Lidl Deutschland Tour 2024 im Massensprint gewonnen und damit seinen dritten Tagessieg im Laufe der Rundfahrt gefeiert. Auf dem mit 211,1 Kilometern zwischen Schwäbisch Gmünd und Villingen-Schwenningen längsten und gleichzeitig heißesten Teilstück der Rundfahrt war Milan schneller als Max Kanter (Astana Qazaqstan Team) und Jordi Meeus (Red Bull – BORA – hansgrohe).

    In der Gesamtwertung führt weiterhin Milans Teamkollege Mads Pedersen. Sein Vorsprung auf Tobias Halland Johannessen (Uno-X Mobility) beträgt weiterhin zwölf Sekunden. Neuer Dritter ist Danny van Poppel (Red Bull – BORA – hansgrohe), der durch den Gewinn des Bonussprints bei der ersten Überquerung der Ziellinie in Villingen an Ethan Hayter (Ineos Grenadiers) vorbeizog und nun 19 Sekunden hinter dem Führenden rangiert.

    Milan hatte am Ende die Beine für seinen neunten Saisonsieg – den 14. in seiner Karriere – obwohl er zwischenzeitlich den Kontakt zum Hauptfeld verloren hatte. „Ich wurde in den steilen Anstiegen am Anfang zweimal abgehängt, konnte mich aber wieder zurückkämpfen. Danach haben wir das Rennen perfekt kontrolliert, auch wenn es beim doch ziemlich starken Gegenwind nicht ganz so einfach war, die Ausreißer wieder einzuholen“, schilderte der 23-Jährige, der sich einmal mehr vom Mann in Blau den Sprint anfahren ließ.

    Abschlussbild

    www.darksiteart.de
    www.darksiteart.de

    Für Simon Geschke markiert die Deutschland-Tour 2024 den Abschluss seiner bedeutenden Radsportkarriere, seine letzte Teilnahme an diesem Rennen. Das Abschlussbild hat Helmut Koch kurz vor Schwenningen gestern aufgenommen.

    Geschke liegt als Fahrer des Teams Deutschland nach der 3. Etappe auf Rang 32 mit 33 Sekunden Rückstand zum Gesamtführenden. Der Wahl-Rottweiler Jonas Koch vom Team Red Bull–Bora–Hansgrohe übrigens auf Platz 17 mit 29 Sekunden Rückstand. Red Bull–Bora–Hansgrohe liegt allerdings in der Teamwertung aktuell vorne.

    4. und letzte Etappe am Sonntag

    Das Finale der Lidl Deutschland Tour 2024 beginnt in Rheinland-Pfalz. Das Peloton verlässt am Sonntagvormittag Annweiler am Trifels in nordöstlicher Richtung und fährt durch die sehenswerten Orte der Südlichen Weinstraße. Nachdem Maikammer passiert ist, geht es direkt bergauf auf den höchsten Berg des Pfälzerwalds – der Kalmit wartet und es sind noch keine 25 Kilometer an diesem Tag absolviert. Nach der langen Abfahrt wird erneut geklettert, diesmal muss der Iggelbacher Stich zum Johanniskreuz absolviert werden. Auf dem Weg in das Saarland beruhigt sich das Profil und das große Finale der Rundfahrt in Saarbrücken wird vorbereitet. Bevor im Ziel auf der Heuduckstraße gejubelt werden darf, wird eine anspruchsvolle Zielrunde zweimal gefahren. Der kurze Anstieg in der Metzer Straße ist steil und könnte gerade in der letzten Runde die Chance für einen späten Angriff auf den Gesamtsieg der Lidl Deutschland Tour 2024 bieten.

    Pedersen gewinnt die Deutschland-Tour

    Lidl-Trek hat bei der Deutschland Tour 2024 komplett abgeräumt und neben allen fünf Etappen auch die Gesamtwertung und das Trikot des besten Sprinters gewonnen.  Den Schlussakkord für die perfekte Rundfahrt setzte Mads Pedersen, der in Saarbrücken nach 182,7 Kilometern den Sprint einer kleinen Gruppe gewann. Es war sein zweiter Etappensieg bei dieser Rundfahrt. Er sicherte sich damit den Gesamtsieg.

    Die anderen drei Tagessiege für das Team hatte Jonathan Milan eingefahren, der damit das Grüne Trikot sicherte. Das Bergtrikot verteidigte in Jørgen Nordhagen (Visma | Lease a Bike) einer der jüngsten Fahrer des Feldes. Der 19-Jährige fährt eigentlich noch für das Continental-Team von Visma, wird erst nächstes Jahr Profi. „Es war unser Ziel, hier auf das Bergtrikot zu fahren, weil wir wussten, dass wir für alles andere nicht mit Lidl-Trek mithalten können. Heute habe ich es noch mal mit der Etappe versucht. Weil mein Sprint nicht besonders gut ist, habe ich am letzten Kilometer noch mal angegriffen. Ich bin zufrieden“, so der Norweger, der sich durch seine Zugehörigkeit zur Spitzengruppe in der Gesamtwertung noch auf Rang sieben nach vorn schob.

    Das Weiße Trikot des besten Jungprofis verteidigte derweil Tobias Halland Johannessen (Uno-X Mobility), der in der Gesamtwertung allerdings noch Danny van Poppel (Red Bull – BORA – hansgrohe) an sich vorbeiziehen lassen musste und damit Dritter in der Endabrechnung wurde. Auf der Pressekonferenz nach dem Rennen gab er bereits das Versprechen ab, im kommenden Jahr zur Lidl Deutschland Tour zurückkehren zu wollen. „Für den Gesamtsieg hier hätten wir heute die Etappe gewinnen müssen, das haben wir auch versucht. Letztlich hatten wir keine Chance, aber ich denke, wir haben eine gute Show geliefert. Das passt gut hierher, denn wir hatten als Fahrer eine großartige Woche. Alles war perfekt organisiert. Als Fahrer haben wir uns immer sicher gefühlt. Und dann waren da noch die vielen Leute an der Strecke. Und wir hatten Glück mit dem Wetter.“

    Pech hatte Johannessen nur mit seinem Gegner. Gegen Mads Pedersen in Bestform war kein Kraut gewachsen. „Wir haben hier überperformt. Es wird lange dauern, bis es mal wieder passiert, dass ein Team alle Etappen einer Rundfahrt gewinnt. Dass es für uns beim Heimrennen klappt, ist natürlich umso besser. Ich denke, wir haben Lidl damit Stolz gemacht.“ Da passte es auch ins Bild, dass die Instagram-Follower der Deutschland Tour das letzte Community-Trikot der Rundfahrt für einen Lidl-Fahrer bereithielten. Gesucht wurde der beste Helfer. Und gefunden wurde Amanuel Ghebreigzabhier. „Viele Leute sehen nicht, was Fahrer wie Amanuel oder Daan (Hoole) leisten, obwohl sie den ganzen Tag an der Spitze des Feldes fahren. Deswegen ist es schön, dass er jetzt über diesen Weg geehrt wurde. Er mochte das zwar nicht, weil er nicht gerne im Rampenlicht steht, aber wir haben uns trotzdem sehr für ihn gefreut“, so Pedersen über seinen Helfer.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.