In Tennenbronn zeigt der Schwarzwald seine grüne Seite: Das weitläufige Hochtal ist mit vielen Wiesen unter strahlend blauem Himmel ein wahres Wanderparadies. Der Auerhahn-Wanderweg, der 2018 eingeweiht wurde, konnte sogar die begehrte Auszeichnung „Premiumwanderweg“ ergattern. „Zählt zu den attraktivsten Wandergebieten im Schwarzwald“, kann man im Naturparkblog über Tennenbronn lesen.
Im Trend: Geocaching
Für die Kleinen bedeutet Wandern nicht immer die pure Freude. Wenn man stattdessen jedoch eine Schatzsuche macht, dann sieht Wandern in Kinderaugen schon ganz anders aus. Das hat auch das Stadtmarketing gesehen und in Tennenbronn zwei Geocaching-Touren installiert: Den Familiencache „Tiere des Waldes“ und den „Märchencache“ – Runde. An mehreren Stationen erfahren kleine und große Wanderer mehr über Eichhörnchen, Hirsch und Waldspitzmaus sowie über Rapunzel, Dornröschen und Co.
Tourismus: Ein Tennenbronner Standbein
Auch viele Touristen wissen die kleine Schwarzwaldgemeinde zu schätzen. Im Sommer ist das Feriendorf ein viel besuchter Ferienort, „auch wenn wir dieses Jahr nicht wissen, wie es werden wird wegen Corona – und das Schwimmbad ist ja auch zu“, so ein Einheimischer.
Das beliebte Tennenbronner Schwimmbad, das auch von Gästen aus dem Umlandgemeinden sehr gern genutzt wurde, ist 2020 wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. „Wobei das schon keine Sanierung mehr ist, sondern eher ein Neubau“, erzählt Manfred Moosmann, stellvertretender Ortsvorsteher von Tennenbronn. Es sei aber nötig gewesen, da die Technik einfach nicht mehr zeitgemäß war und den Anforderungen nicht mehr entsprochen hat. Zum Glück habe man große Zuschüsse von Land und Bund erhalten.
Nicht nur das Schwimmbad wird neu erbaut, auch auf eine neue Sport- und Festhalle freut man sich in Tennenbronn. Es dauert allerdings noch vier Jahre, bis die bespielbar ist. „Derzeit laufen Voruntersuchungen und parallel läuft das Bebauungsplanverfahren“, so Moosmann. Und ebenfalls parallel seien die Planungen für die Halle an sich am Laufen.
Originelle Spielelandschaft am Kurdobel
Etwas ganz Besonderes ist am Tennenbronner Kurdobel entstanden: Die alte Minigolfbahn war marode und es sollte etwas Neues her. Es wurde ein Arbeitskreis gegründet, mit der Fragestellung: Wie können wir die Spielelandschaft aufwerten? Jetzt gibt es kein klassisches Minigolf mehr, sondern neun Bahnen in Form von Adventuregolf, außerdem Fußballbillard und Golfcrocket. „Auf kleinerem Gebiet ein dreifacher Spaß“, freut sich Moosmann. Abgerundet wird das Angebot durch die „Vesperbude“, die für das leibliche Wohl der Gäste sorgt.
Industrie trifft auf Tradition
Trotz aller Idylle hat Tennenbronn auch wirtschaftlich viel zu bieten: Bäcker, Metzger, Einzelhandel sind vor Ort, und es haben sich auch mehrere Handwerksbetriebe und produzierendes Gewerbe angesiedelt. Auch auf ihre Gaststätten sind die Tennenbronner stolz: Vom Bio-Restaurant über asiatische Küche bis zu einer großen Auswahl an traditionell deutscher Küche ist die Gastronomie im Schwarzwalddorf sehr vielfältig.
Endlich wieder ein Baugebiet
Mit Bergacker IV hat Tennenbronn nach mehr als zehn Jahren wieder ein Baugebiet ausgewiesen. Dreizehn Wohnbauplätze werden derzeit geschaffen, Spatenstich war vor vier Wochen. „Das war ein Tag der Freude“, erinnert sich Moosmann, „weil es nichts zu kaufen und nichts zu mieten gibt. Wir brauchen das für junge Bürger von Tennenbronn, die sich hier verwirklichen wollen.“
Ort ohne Ortsvorsteher
Seit geraumer Zeit hat Tennenbronn keinen Ortsvorsteher. Die Hauptsatzung sah einen hauptamtlichen Vorsteher oder Vorsteherin vor, da hat es aber über zwei Ausschreibungen hinweg keinen passenden Kandidaten gegeben – die Voraussetzungen für dieses Amt sind vielfältig und streng. Zum Glück habe man einen sehr aktiven Stellvertreter, ist in Tennenbronn zu hören. In der letzten Ortschaftsratssitzung wurden die Weichen neu gestellt: Durch einstimmigen Beschluss änderten die Räte die Hauptsatzung und machten so den Weg frei für einen ehrenamtlichen Ortsvorsteher. Dieser soll in der Ratssitzung am 16. Juni vorgeschlagen und gewählt werden. Am 2. Juli in der Schramberger Gemeinderatssitzung folgt dann die Bestätigung.
Ob sich der derzeitige Stellvertreter Manfred Moosmann denn vorstellen könne, vom stellvertretenden zum ehrenamtlichen Ortsvorsteher aufzusteigen? Moosmann lacht und sagt, ja, das könne er.