Start der Ge(h)denkwanderung 80 Jahre Todesmärsche Unternehmen Wüste

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Eine große Gruppe Wanderer aus mehreren Landkreisen Baden Württembergs fand sich zum Start des Ge(h)denkens mit einer ökumensichen Andacht in der Friedhofskapelle des KZ-Lagers Schörzingen ein, um die Orte der „Wüste“- Unternehmen am Rande der schwäbischen Alb nach 80 Jahren Todesmärsche im Gedenken zu erwandern.

Rottweil/Schörzingen – Die KZ-Friedhofskapelle , errichtet nach 1945 am Rande eines Massengrabes und des KZ-Lagers Schörzingen/Eckerwald mit den namentlichen Totentafeln der im „Wüste-Unternehmen“ umgekommenen Häftlinge sei ein wichtiger Platz, um an die 2000 übriggebliebenen Häftlinge zu erinnern , die am 12. April 1945 aus den Lagern geschickt worden waren , um „nicht in Feindeshand“ zu gelangen, so die Vorsitzende der Initiative Gedenkstätte Eckerwald, Brigitta Marquart-Schad, in ihrer Begrüßung. Bürgermeister von Schömberg Karl – Josef Sprenger bewertete die damaligen Verbrechen der Wüste-Lager als gößte humanitäre Katastrophe des 20.Jahrhunderts, an die zu Erinnern gerade heute notwendig sei.

Ein KZ-Häftlingsüberlebender, Tadeusz Kalinowski, wurde zitiert:“ Als es immer öfter vorkam, dass nach der Arbeit die Häftlingskolonnen Tote auf Tragen ins Lager zurückbrachten, begann ich mir Sorgen um mein Leben zu machen. Jeden Tag verließen uns die Kräfte mehr und mehr.“ Um ihre Verbrechen zu vertuschen, schickten die Nazis vor den anrückenden Alliierten die geschwächten Häfltinge auf die sogenannten Todesmärsche , die viele nicht überlebt hatten.

Die Wege ihrer Märsche werden die Teilnehmer in vier Tagen gemeinsam erwandern und die Stationen der einzelnen Wüste-Unternehmen zur Gewinnung von Treibstoff begehen. (Eckerwald-Wehingen; Wehingen-Ensisheim; Ensisheim-Buchheim und Buchheim- Meßkirch.) Diese Spurensuche an die Orte und Wege der Todesmärsche seien bewußt in die Karwoche verlegt worden, führte Jürgen Schnizler aus dem Begleit-Team die Wandergruppe ein, das gemeinsam mit den Pilgerbegleitern Claudia Haasis und Rolf Brueggemann die Gruppe von Ort zu Ort führen wird.

An den jeweiligen Orten werden die Ortsbürgermeister die Gruppe empfangen oder wie bereits zu Beginn Bürgermeister Ragg aus Deilingen auf der ersten Etappe mitbegleiten. Die ökumenische Andacht mit der evangelischen Pfarrerin Simone Haas aus Tieringen und Brigitta Marquart-Schad als Vertreterin der katholischen Kirche stimmte die Wandergruppe und weitere Besucher für diese Ge(h)denkwanderung Todesmärsche 1945 würdig ein, ehe sie die Ruinen von „Wüste 10″ im Eckerwald besichtigen.“




Pressemitteilung (pm)

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