Nicht jeder Platz im Garten eignet sich für den Gemüseanbau. Kein Wunder also, dass Hochbeete im Trend liegen – mit ihrer Hilfe wachsen Pflanzen auch dort, wo die Bodenqualität dürftig ist. Dank der angenehmen Höhe sind die beliebten Pflanzkisten bequem und rückenfreundlich zu bewirtschaften. Ein weiteres Plus: Gartenbesitzer können hier fast dreimal mehr ernten als im ebenerdigen Beet. Das ist eines der Themen in diesem Garten-Spezial zum Start der Saison.
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Der Garten im Frühling
Der Garten erwacht aus seinem Winterschlaf – erste Gartenarbeiten im April/Mai
Nach dem langen Winter kann man es kaum erwarten, wieder im Garten aktiv zu werden. Da wäre zunächst der Rasen: Um den Boden besser mit Sauerstoff zu versorgen, sollte man den Rasen vertikutieren.
Der Vertikutierer durchkämmt mit seinen rotierenden Messern die Grasnarbe und entfernt den Rasenfilz. Danach benötigt der Rasen Dünger, um wenige Wochen später wieder ein sattes Grün zu bieten. Stauden und Gehölze benötigen ebenfalls einen gut vorbereiteten Boden und können ab April gepflanzt werden. Der Boden sollte zuerst großflächig gelockert werden.
Wichtig: Beim Bepflanzen auf die richtige Pflanztiefe achten. Die Wurzeln dürfen nicht frei liegen, die Blätter aber auch nicht mit Erde bedeckt sein. Bei hohen Stauden bieten Gitter sicheren Halt. Diese sind möglichst früh ins Beet zu setzen, damit sie gut einwachsen. Regelmäßiges Gießen hilft den Stauden besonders in den ersten Wochen gut anzuwachsen. Wer seine Rosen winterfest gemacht hat, sollte diesen Winterschutz jetzt wieder entfernen, damit sich die Knospen gut entwickeln. Außerdem ist gegenwärtig ein guter Zeitpunkt, die Rosen zurückzuschneiden. Bei Ziergräsern wie Pampasgras oder Lampenputzgras schneidet man die vertrockneten Halme etwa 10 bis 15 cm über dem Boden ab, damit die neuen grünen Halme mehr Platz haben.
Im Gemüsegarten ist nun die Zeit, Möhren, Erbsen, Rote Beete, Radieschen, Kohlrabi, Brokkoli und Salat auszusäen. Deckt man die Beete mit einem lichtdurchlässigen Vlies ab, wachsen die Pflanzen kräftiger und sind vor Schädlingen geschützt. Bei mildem Wetter können robuste Kübelpflanzen wie Lorbeer oder Oleander jetzt an einen geschützten Standort ins Freie. Wer auf Nummer sicher gehen will, wartet mit der Aussaat empfindlicher Sämereien jedoch die Eisheiligen – bis Mitte Mai – ab.
Die Pflanzzeit beginnt: Für jeden Standort ist ein Gras gewachsen
Gräser sind in der Natur überall auf der Welt zuhause und sie können auch unter sehr unwirtlichen Umständen wachsen. Bis vor wenigen Jahren wurde dieser Pflanzengruppe von Hobbygärtnern wenig Bedeutung beigemessen. Das mag auch daran gelegen haben, dass Gräser im Gartencenter in Töpfen nicht sonderlich eindrucksvoll aussahen und der auf Effekt bedachte Impulskäufer sich nicht so einfach hinreißen ließ, ein unscheinbares Töpfchen mit ungewisser Zukunft zu kaufen.
Das ist aber Geschichte, denn mittlerweile werden die Gräser längst in einem sehr ansprechenden Zustand angeboten, so dass auch ein ungeübter Freizeitgärtner schon beim Erwerb einen guten Eindruck vom Habitus der Pflanze, von der Art der Halme und manchmal sogar der Blüten gewinnen kann. In Deutschland kultivierte Gräserpflanzen sind in diesen Wochen aber meistens noch sehr unscheinbar und erfordern tatsächlich die Kenntnis und auch die Fantasie des Gartenfreundes, wie sie sich ausgewachsen entwickeln werden und welches Bild sich mit ihnen im Beet erzeugen lässt.
Es gibt professionelle Gärtner, die produzieren die Gräserstauden in Südeuropa, beispielsweise in Portugal, und machen sich die höheren Temperaturen in den Wintermonaten und die Sonnenstunden zunutze. Pflanzen, die im Süden kultiviert worden sind, kommen also jetzt schon erstaunlich erwachsen in den Handel und machen es dem Verbraucher leicht.
Durch die günstigen Witterungsbedingungen ist eine südliche Produktion von Gräsern und auch von anderen Stauden zudem wirtschaftlich und auch die CO2-Bilanz kann sich trotz des langen Transportweges sehen lassen. Die Kulturen wachsen in Töpfen, meistens unter freiem Himmel und sind Wind und Wetter ausgesetzt, was die Pflanzen robust und gesund macht. Die Lkw-Reise, z.B. an den Niederrhein, überstehen sie spielend und werden dann nach kurzer Akklimatisation von hier aus weiter in den Handel verteilt.
Frühjahrspflanzung
Gräser können fast das ganze Jahr über gepflanzt werden, aber die besten Startbedingungen haben sie, wenn sie im zeitigen Frühjahr in die Erde kommen. Die meisten Gräser sind Spätentwickler, d.h. sie fassen jetzt im Frühjahr gut Fuß, um dann im Sommer richtig in die Vollen zu gehen. Ihre große Zeit kommt ohnehin erst in der zweiten Jahreshälfte. Wichtiger noch als der ideale Zeitpunkt zum Pflanzen ist allerdings der richtige Standort. Der Gartenfreund sollte sich also gegen alle spontanen Kaufimpulse am besten im Vorfeld schon einmal Gedanken machen, welche Stelle im Garten eine Erneuerung verträgt oder benötigt, welche Bedingungen hier herrschen und welche Gräser sich am besten eignen.
Der Klimawandel ruft nach mehr Gräsern
Die zu heißen und trockenen Sommer, die wir in den letzten Jahren erfahren haben, sind nicht ohne Konsequenzen für den privaten Hausgarten. Gefragt sind heute Gestaltungen mit Pflanzenarten, die trotz längerer Dürreperioden gut überleben können und die den Boden wüchsig bedecken, um ihn vor Austrocknen zu schützen. Auch der ökologische Wert für die heimische Fauna hat an Bedeutung gewonnen. Immer mehr Gartenbesitzer berücksichtigen bei der Wahl der Bepflanzung, ob diese auch einen Mehrwert für die Tierwelt, Insekten und Vögel mit sich bringt. Wie in der freien Landschaft gilt auch für naturnahe Pflanzengesellschaften in Gärten, dass sie Gräser benötigen. In Kombination mit Stauden oder Zwiebelblumen entstehen sehr reizvolle, artenreiche Beete. Wer gute Beispiele gekonnter Kombinationen sucht, der findet sie heute auf jeder Gartenschau, mit Ideen für die Rabatte, aber auch für große Formate. Übrigens auch für Vorgärten sind Gräser eine gute Wahl.
Bodendeckende Gräser
Wurden bis vor ein paar Jahren noch Kies- und Schotteraufschüttungen als vermeintlich pflegeleicht propagiert, so weiß man dies heute besser. Diese toten Flächen verursachen nach ein paar Jahren richtig viel Arbeit, weil sie nur schwer von Unkräutern freigehalten werden können. Heute wünscht man sich ums Haus dagegen lebendige Flächen, die ohne großen Aufwand Regenwasser speichern, zur Kühlung beitragen und dem Haus ein freundliches Erscheinungsbild geben. Im Gegensatz zu harten Steinbelägen sorgen Gräser für Charme und Dynamik in den verschiedenen Lagen. Für schattigere Stellen eignen sich verschiedene Carex Sorten (Seggen), aber auch Hakonechloa (Japanwaldgras), Briza media (Zittergras) oder Luzula (Hainsimse). In der Sonne machen sich gern Festuca (Schwingel), Pennisetum (Federborstengras) und Sesleria (Kopfgras) breit. Letztere gehört übrigens zu den besonders frühen Gräsern. Auch die Blüten, die wie winzige Ähren aussehen, sind reizvoll. Manchmal sehen sie fast lavendelfarben aus.
Sommerhart
Auch wenn sich die Gräser für trockene Standorte und heiße Sommer empfehlen, weil sie wirklich hart im Nehmen sind, müssen sie in den ersten Wochen nach der Pflanzung gegossen werden. Gepflanzt wird in gelockerten Gartenboden, nicht tiefer, als die Pflanze im Topf steht. Pflanzen Sie nicht zu dicht, die Bodendecke ist schnell geschlossen. Für langfristigen Erfolg hilft es, wenn man in den ersten Monaten ein Auge auf mögliche Unkräuter wirft und aufmerksam jätet. Diese kleine Mühe der Anfangszeit zahlt sich langfristig aus. Nur die Harten kommen in den Garten. Außerdem kommt man den Gräsern beim Krauten besonders nah und kann ihre Schönheit entdecken. Sie werden sich wundern … und nach dem Start versorgen sich die Gräser ganz von allein.
Gute Ernte bei kargen Böden
Wer seinen Garten optimal nutzen möchte, um sich mit gesundem Gemüse selbst zu versorgen, sollte es mit einem Hochbeet versuchen. Die Vorteile: Das Hochbeet lässt sich auch dort aufbauen, wo kein Gemüsebeet möglich ist – beispielsweise auf kargen, steinigen Böden oder in einem gepflasterten Innenhof. Seine bequeme Höhe erlaubt angenehmes und rückenfreundliches Gärtnern. Und das Gemüse wächst hier schneller und bringt größere Erträge als im herkömmlichen Beet.
Ein Hochbeet lässt sich entweder fertig kaufen oder recht einfach selbst bauen. Man kann es in der Größe perfekt auf die Umgebung und die eigenen Bedürfnisse abstimmen. Praktisch ist es, wenn das Hochbeet nicht breiter als 120 cm und von allen Seiten begehbar ist. Von Vorteil ist ein windgeschützter Platz in Nord-Süd-Richtung.
Wie es weitergeht, weiß Sabine Klingelhöfer von Neudorff: „Das Hochbeet entweder direkt auf die Erde stellen oder geeignete Steine unterlegen – dann hält das Holz länger. Bewuchs auf der Standfläche entfernen. Im Anschluss feinen Maschendraht auf dem Boden auslegen und von innen festtackern. Das Hochbeet dann mit einer stabilen Baufolie auskleiden. Das schützt das Holz vor Feuchtigkeit und isoliert gleichzeitig.“
Damit ein Hochbeet gut funktioniert, kommt es auf die Füllung an. Sabine Klingelhöfer: „Ganz unten hält ein Kaninchendraht hungrige Nager fern. Darauf kommt dann eine dicke Schicht aus eng gepackten Ästen und Zweigen. Das grobe Material verrottet langsam und sorgt für eine gute Durchlüftung.“
Im Anschluss trennt feines Häckselgut die Erde von den Ästen. Hat das Hochbeet seinen Platz auf einer Rasenfläche gefunden? Dann einfach die ausgestochenen Grassoden mit den Wurzeln nach oben in das Hochbeet legen.
Auf diese Schicht kommen dann Laub- und Grünabfälle oder Stallmist, um für Nährstoffe und Wärme zu sorgen. Den Abschluss bilden dann Humus und Pflanzerde. Wer üppig ernten möchte, setzt auf Spezialprodukte: Ein spezieller Hochbeet- und Gartenkompost beispielsweise trägt dazu bei, Wasser und Nährstoffe im Hochbeet besser zu speichern. Als abschließende Pflanzschicht eignet sich eine organisch vorgedüngte und torffreie Hochbeet-Erde. Dann einfach direkt aussäen oder die Jungpflanzen einsetzen – in Reihe und in guter Mischkultur, sodass sich die Pflanzen gegenseitig begünstigen.