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    Eine gute Dämmung ist die halbe Miete – und andere Bauen-und-Wohnen-News

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    Mit dem Ende des Sommers rückt das Thema Wärmedämmung wieder in den Fokus, denn inzwischen ist die eine oder andere Heizung bereits angestellt. Und wie jedes Jahr wird zum Energiesparen aufgerufen, damit die Heizkostenabrechnung nicht erneut zu Buche schlägt. In diesem Zusammenhang lohnt sich ein Blick auf die Dämmung: Welches Material sorgt im eigenen Haus eigentlich dafür, dass die Wärme drinnen bleibt? Und welche Alternativen gibt es überhaupt? Zeit für einen kleinen Überblick, denn die Welt der Dämmstoffe zeigt sich vielseitig. 

    Synthetische Dämmstoffe

    Eine Kategorie der Dämmmaterialien bilden Kunststoffe wie etwa Polyurethan und Polystyrol, die auf Erdöl basieren. Sie sind günstig in der Anschaffung, robust und feuchtigkeits- sowie verrottungsresistent. Zu den bekannten Vertretern dieser Gruppe gehören EPS, XPS und PU; weiterhin zählen Aerogelmatten, Vakuum- und Phenolharzplatten zu den synthetischen Dämmstoffen.

    Mineralische Dämmstoffe

    Anorganische Materialien wie Sand, Stein, Vulkangestein, Altglas und Kalk sind die Ausgangsstoffe, aus denen mineralische Dämmmaterialien wie Glas- und Steinwolle, Schaumglas, Perlite, SLS 20, Calciumsilikat und Mineraldämmung hergestellt werden. Zu ihren Pluspunkten zählen unter anderem ihre hohen Dämmwerte, ihre guten Brandschutzeigenschaften und ihr positiver Einfluss auf das Raumklima.

    Naturnahe Dämmstoffe

    Auf die Natur war schon immer Verlass und auch in Sachen Dämmung muss niemand auf nachhaltige, ökologisch verträgliche Materialien verzichten. Die Stichworte lauten hier Holzfaser und Holzwolle, Flachs, Zellulose, Hanf, Kork und Neptunballfaser. Ihre Dämmeigenschaften sind von Natur aus bereits gut, durch technische Verfahren werden sie abermals verbessert – Energieeffizienz mit bestem, grünem Gewissen!

    Weitere Informationen zu den einzelnen Dämmmaterialien

    Das E-Book „Dämmstoffe im Überblick“ geht ausführlich auf die unterschiedlichen Materialien ein und steht zum kostenlosen Download unter www.sanier.de/daemmung/daemmstoffe/ebook-daemmstoffe bereit. Darüber hinaus finden Bauherren und Immobilienbesitzer auf dem Portal sanier.de viel Wissenswertes und zahlreiche Tipps rund um das energetische Sanieren und Modernisieren. Die Themenfelder erstrecken sich von Dämmung, Dach und Fenster bis hin zu Solar, Heizung und Energie.

    Attraktiv: der Bungalow – gebaut nach anspruchsvollen Energiestandards
    Bild Nr. 6394, Quelle: Schwörerhaus / Jürgen Lippert / BHW Bausparkasse

    Neue Hausfassaden für den Klimaschutz

    Die Gestaltung der Hausfassade ist weit mehr als eine optische Frage. Steuerbare Solarfassaden und integrale Systeme für mehr Energieeffizienz werden immer wichtiger. Staatliche Förderung inklusive. Immer beliebter sind auch Hausfassaden aus recycelbaren Naturmaterialien.

     

    Holz, Ziegel, Lehm, Klinker, Putz – Bauherren haben die Wahl, wie sie das Gesicht des Hauses gestalten, ob einladend wohnlich oder puristisch kühl. Auch die Sanierung von Altbauten umfasst meist ein „Lifting“ der Fassade. Machart, Farbe, Oberflächenstruktur und die gesetzlich vorgeschriebenen Dämmeigenschaften geben dabei den Ton an. Die äußere Schutzmauer soll Unwettern trotzen, Wärme- und Kälte isolieren, den Schall abwehren und nachhaltig wie pflegeleicht sein.

    Neue Fassaden braucht das Land

    Rund 40 Prozent beträgt der Anteil von Gebäuden am gesamten Energieverbrauch in Deutschland. „Energetische Parameter beeinflussen mehr denn je den Hausbau“, erläutert Thomas Mau von der BHW Bausparkasse. „Neue Techniken und Methoden zielen darauf, die Fassade als Energieproduzenten zu nutzen und Häuser so zu eigenen Kraftwerken aufzuwerten.“ Für den privaten Wohnungsbau werden innovative Verfahren entwickelt, die Fassaden als Solar-Lieferanten einsetzen. Im Fertighausbereich beispielsweise gibt es heute schon Technikfassaden, die langfristig darauf zielen, den gesamten Energiebedarf eines Hauses zu decken. Ausgestattet mit selbst regulierenden Wärme- und Sonnenschutzsystemen, die sich wechselnden Licht- und Klimaverhältnissen anpassen.

    Das nachhaltigste Reihenhaus der Welt

    Studenten der Universität Delft in den Niederlanden haben jüngst das „Nachhaltigste Reihenhaus der Welt“ entwickelt. Sie überzogen das Haus mit einer Art zweiten Haut, über die es Solarenergie aufnimmt, um damit seinen Energiebedarf zu decken. Sie erhielten dafür den 1. Preis beim Solar Decathlon, dem wichtigsten europäischen Nachwuchs-Wettbewerb für ökologisches Bauen.

    Alles nur Fassade?

    In Zeiten schwindender Ressourcen und steigender Energiepreise zielen moderne Dämmsysteme darauf, die Außenfassade von Gebäuden als Energielieferanten einzusetzen. Das Potenzial der Fassade ist groß. Energieberater informieren bei Bedarf, welche Möglichkeiten und staatlichen Förderungen es für Bauwillige und Modernisierer heute schon gibt. Hier ein Überblick über Fassadenarten und -Eigenschaften.

    • Die Putzfassade ist die am häufigsten verwendete Fassadenart in Deutschland. Wärmedämmputze weisen sehr gute bauphysikalische Eigenschaften auf, müssen aber auch gut gepflegt werden. Beim Anstrich sind Farben zu vermeiden, die Biozide enthalten. Sie belasten Erdreich, Gewässer und Grundwasser.
    • Gelb- oder Rotklinkerfassaden bieten als Zwei-Schalen-System selbst Extremwetterlagen die Stirn. Sie sind dabei äußerst langlebig und nahezu wartungsfrei.
    • Holzfassaden sind ökologisch vielseitig und dauerhaft. Der nachwachsende Naturstoff reduziert den Kohlendioxid-Ausstoß und schont die Umwelt bereits in der Produktion. Holz ist umweltfreundlich und später problemlos recycelbar.
    • Ziegelfassaden überzeugen ökologisch und wirtschaftlich. Ziegel sind regional verfügbar, schadstoffarm und beeinflussen das Raumklima positiv – etwa durch ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit auszugleichen. Sie werden aus den natürlichen Rohstoffen Lehm und Ton hergestellt und oft regional gefertigt.
    • Photovoltaik-Fassade – PV-Glasmodule im Einfamilienhausbereich eingesetzt – gelten als ästhetisch anspruchsvolle, integrierte Fassadenanlage. Ziel ist es, den Bedarf an Primärenergie für den Betrieb eines Gebäudes auf ein Minimum zu senken – im Idealfall sogar bis auf null.

    Eigenleistung zahlt sich aus: neue Sparmodelle für den Hausbau
    Bild Nr. 6397, Quelle: tylko / Robbie Lawrence / BHW Bausparkasse

    Günstig bauen, geht das überhaupt noch?

    Angesichts explodierender Bau- und Grundstückspreise sind Sparmodelle für den Hausbau dringend gefragt. Heimwerker können durch Eigenleistung viele Tausend Euro einsparen. Auch intelligente Grundrisse und der Verzicht auf einen Keller senken die Kosten. Entscheidend ist eine realistische Planung.

    Rund drei Viertel der Deutschen träumen von einer eigenen Wohnimmobilie. Wer heute bauen will, muss jedoch gut kalkulieren. „In den vergangenen Jahren sind die Bauhaupt- und Nebenkosten deutlich gestiegen“, sagt Jan Ebert von der BHW Bausparkasse. Damit der Traum vom Eigenheim nicht zerplatzt, sollte man die Sparpotenziale genau ausloten.

    Entscheidend: die Platzfrage

    Am effektivsten lassen sich die Baukosten durch eine Reduzierung der Grundstücks- und Wohnfläche senken. Wer sich statt eines 800 Quadratmeter großen Grundstücks mit 500 Quadratmetern begnügt, kann je nach Region rund 40.000 Euro sparen. Gleiches gilt auch für die Wohnfläche des Hauses. Bei angenommenen Baukosten von 1.500 Euro pro Quadratmeter ergeben bereits 20 Quadratmeter weniger Wohnfläche eine Ersparnis von 30.000 Euro. Dennoch lässt sich eine großzügige Wohnatmosphäre schaffen, etwa durch offene Grundrisse und weniger Wände. „Noch preiswerter wird der Hausbau, wenn man auf eine Vollunterkellerung verzichtet und stattdessen einen Wirtschaftsraum einplant“, so BHW Experte Ebert.

    Eigenleistung zahlt sich aus

    Geschickte Heimwerker können beim Hausbau durch Eigenleistungen viele Tausend Euro sparen. „Rund zehn Prozent der Gesamtkosten sind als Eigenleistung durchaus realistisch“, sagt Jan Ebert. Die beliebtesten Eigenleistungen sind Maler- und Tapezierarbeiten, das Verlegen von Fliesen und Bodenbelägen sowie Wärmedämmungsarbeiten im Innenbereich. Um den gewünschten Spareffekt nicht durch Fehler zu gefährden, sollten die Eigenleistungen mit den Bau-Handwerkern jedoch genau abgestimmt sein.

    Ab 2021 profitieren Bausparer von der erhöhten Wohnungsbauprämie. (Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall)

    Höhere Wohnungsbauprämie ab 2021

    Ab Januar 2021 erhöht sich die Wohnungsbauprämie auf maximal 70 Euro pro Person und Jahr. Die staatliche Förderung, die bislang als Zuschuss in Höhe von 8,8 Prozent der Aufwendungen für Bausparbeiträge sowie Zinsen auf erspartes Guthaben gezahlt wird, erhöht sich damit auf 10 Prozent.

    Statt wie bisher 45 Euro Prämie für ein Sparvolumen von jährlich 512 Euro erhalten die Bürger also ab nächstem Jahr maximal 70 für 700 Euro angespartes Eigenkapital. Auch der Erwerb von Anteilen an einer Bau- und Wohnungsgenossenschaft wird mit dem höheren Prämiensatz gefördert.

    Angehoben werden auch die Einkommensgrenzen für die Förderberechtigung: für Alleinstehende von bislang 25.600 Euro zu versteuerndem Jahreseinkommen auf 35.000 Euro ab nächstem Jahr. Für Verheiratete steigt der Grenzwert von 51.200 auf 70.000 Euro.

    Damit profitieren künftig mehr Personen von der staatlichen Förderung: Laut einer Studie des Marktforsch­ungsinstituts Empirica wird die Erhöhung dazu führen, dass rund 1,4 Millionen Bundesbürger mehr zusätzlich sparen. Die Wohnungsbauprämie wird damit erstmals seit 1996 angepasst.

     

    Eigenheim-Sanierung für den Klimaschutz

    2015 wurde in Paris das globale Klimaschutzabkommen verabschiedet, bei dem sich die unterzeichnenden Staaten verpflichtet haben, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Heute – fünf Jahre später – zeigt die Bilanz: Deutschland konnte den CO2-Ausstoß kontinuierlich senken. Eigenheimbesitzer haben dabei einen wichtigen Beitrag geleistet und können die Entwicklung durch energieeffizientes Sanieren weiter vorantreiben.

    Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 805 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt. Das sind rund ein Drittel (35,7 %) weniger als noch 1990. Damit setzt sich der positive Trend der vergangenen Jahre fort, doch das Ziel ist noch lange nicht erreicht: Bis 2030 will die Bundesregierung die Treibhausgasemissionen in Deutschland auf 543 Millionen Tonnen reduzieren.

    Immobilien haben eine Schlüsselrolle, um dieses Ziel zu erreichen. Laut Umweltbundesamt war der Gebäudesektor 2019 für 122 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verantwortlich. Damit entfallen etwa 15 % der Gesamtemissionen in Deutschland auf private Haushalte und Gewerbeimmobilien. Nachdem dieser Anteil in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken ist, sind die Emissionen im vergangenen Jahr erstmals seit 2015 wieder gestiegen. Ein Grund dafür ist die Witterung. 2019 waren die Temperaturen in vielen Teilen des Landes kühler als 2018, wodurch mehr geheizt wurde. 60 % der Energie werden zum Heizen verwendet.

    Mit Sanierung Klima und Geldbeutel schonen

    „Eine umfassende energetische Sanierung des Gebäudebestandes würde die CO2-Emissionen nachhaltig verringern“, sagt Albrecht Luz von der LBS. So verbraucht ein unsaniertes Gebäude im Schnitt jährlich etwa 170 kWh/m2. Ist das Gebäude vollsaniert, sinkt der Energieverbrauch auf durchschnittlich 132 kWh/m2 im Jahr. „Vor allem alte Heizungen, undichte Fenster und keine oder eine nur unzureichende Dämmung sind Energiefresser. Welches Einsparpotenzial das eigene Heim bietet und welche Investitionen sinnvoll sind, lässt sich mit dem LBS-Energiesparrechner überprüfen“, rät Luz.

    Die Bundesregierung hat energieeffizientes Bauen und Sanieren zu einem Kernstück ihrer Klimastrategie gemacht: Bis 2050 soll der Gebäudebestand in Deutschland klimaneutral sein. Seit Anfang dieses Jahres wurden die Zuschüsse und Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für Kauf, Sanierung oder Bau von Effizienzhäusern erhöht. Hausbesitzer, die beispielsweise ihre alte Ölheizung austauschen, erhalten eine Prämie und wer selbst genutztes Wohneigentum energetisch saniert, profitiert zudem von Steuervorteilen.

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    Mit dem Ende des Sommers rückt das Thema Wärmedämmung wieder in den Fokus, denn inzwischen ist die eine oder andere Heizung bereits angestellt. Und wie jedes Jahr wird zum Energiesparen aufgerufen, damit die Heizkostenabrechnung nicht erneut zu Buche schlägt. In diesem Zusammenhang lohnt sich ein Blick auf die Dämmung: Welches Material sorgt im eigenen Haus eigentlich dafür, dass die Wärme drinnen bleibt? Und welche Alternativen gibt es überhaupt? Zeit für einen kleinen Überblick, denn die Welt der Dämmstoffe zeigt sich vielseitig. 

    Synthetische Dämmstoffe

    Eine Kategorie der Dämmmaterialien bilden Kunststoffe wie etwa Polyurethan und Polystyrol, die auf Erdöl basieren. Sie sind günstig in der Anschaffung, robust und feuchtigkeits- sowie verrottungsresistent. Zu den bekannten Vertretern dieser Gruppe gehören EPS, XPS und PU; weiterhin zählen Aerogelmatten, Vakuum- und Phenolharzplatten zu den synthetischen Dämmstoffen.

    Mineralische Dämmstoffe

    Anorganische Materialien wie Sand, Stein, Vulkangestein, Altglas und Kalk sind die Ausgangsstoffe, aus denen mineralische Dämmmaterialien wie Glas- und Steinwolle, Schaumglas, Perlite, SLS 20, Calciumsilikat und Mineraldämmung hergestellt werden. Zu ihren Pluspunkten zählen unter anderem ihre hohen Dämmwerte, ihre guten Brandschutzeigenschaften und ihr positiver Einfluss auf das Raumklima.

    Naturnahe Dämmstoffe

    Auf die Natur war schon immer Verlass und auch in Sachen Dämmung muss niemand auf nachhaltige, ökologisch verträgliche Materialien verzichten. Die Stichworte lauten hier Holzfaser und Holzwolle, Flachs, Zellulose, Hanf, Kork und Neptunballfaser. Ihre Dämmeigenschaften sind von Natur aus bereits gut, durch technische Verfahren werden sie abermals verbessert – Energieeffizienz mit bestem, grünem Gewissen!

    Weitere Informationen zu den einzelnen Dämmmaterialien

    Das E-Book „Dämmstoffe im Überblick“ geht ausführlich auf die unterschiedlichen Materialien ein und steht zum kostenlosen Download unter www.sanier.de/daemmung/daemmstoffe/ebook-daemmstoffe bereit. Darüber hinaus finden Bauherren und Immobilienbesitzer auf dem Portal sanier.de viel Wissenswertes und zahlreiche Tipps rund um das energetische Sanieren und Modernisieren. Die Themenfelder erstrecken sich von Dämmung, Dach und Fenster bis hin zu Solar, Heizung und Energie.

    Attraktiv: der Bungalow – gebaut nach anspruchsvollen Energiestandards
    Bild Nr. 6394, Quelle: Schwörerhaus / Jürgen Lippert / BHW Bausparkasse

    Neue Hausfassaden für den Klimaschutz

    Die Gestaltung der Hausfassade ist weit mehr als eine optische Frage. Steuerbare Solarfassaden und integrale Systeme für mehr Energieeffizienz werden immer wichtiger. Staatliche Förderung inklusive. Immer beliebter sind auch Hausfassaden aus recycelbaren Naturmaterialien.

     

    Holz, Ziegel, Lehm, Klinker, Putz – Bauherren haben die Wahl, wie sie das Gesicht des Hauses gestalten, ob einladend wohnlich oder puristisch kühl. Auch die Sanierung von Altbauten umfasst meist ein „Lifting“ der Fassade. Machart, Farbe, Oberflächenstruktur und die gesetzlich vorgeschriebenen Dämmeigenschaften geben dabei den Ton an. Die äußere Schutzmauer soll Unwettern trotzen, Wärme- und Kälte isolieren, den Schall abwehren und nachhaltig wie pflegeleicht sein.

    Neue Fassaden braucht das Land

    Rund 40 Prozent beträgt der Anteil von Gebäuden am gesamten Energieverbrauch in Deutschland. „Energetische Parameter beeinflussen mehr denn je den Hausbau“, erläutert Thomas Mau von der BHW Bausparkasse. „Neue Techniken und Methoden zielen darauf, die Fassade als Energieproduzenten zu nutzen und Häuser so zu eigenen Kraftwerken aufzuwerten.“ Für den privaten Wohnungsbau werden innovative Verfahren entwickelt, die Fassaden als Solar-Lieferanten einsetzen. Im Fertighausbereich beispielsweise gibt es heute schon Technikfassaden, die langfristig darauf zielen, den gesamten Energiebedarf eines Hauses zu decken. Ausgestattet mit selbst regulierenden Wärme- und Sonnenschutzsystemen, die sich wechselnden Licht- und Klimaverhältnissen anpassen.

    Das nachhaltigste Reihenhaus der Welt

    Studenten der Universität Delft in den Niederlanden haben jüngst das „Nachhaltigste Reihenhaus der Welt“ entwickelt. Sie überzogen das Haus mit einer Art zweiten Haut, über die es Solarenergie aufnimmt, um damit seinen Energiebedarf zu decken. Sie erhielten dafür den 1. Preis beim Solar Decathlon, dem wichtigsten europäischen Nachwuchs-Wettbewerb für ökologisches Bauen.

    Alles nur Fassade?

    In Zeiten schwindender Ressourcen und steigender Energiepreise zielen moderne Dämmsysteme darauf, die Außenfassade von Gebäuden als Energielieferanten einzusetzen. Das Potenzial der Fassade ist groß. Energieberater informieren bei Bedarf, welche Möglichkeiten und staatlichen Förderungen es für Bauwillige und Modernisierer heute schon gibt. Hier ein Überblick über Fassadenarten und -Eigenschaften.

    • Die Putzfassade ist die am häufigsten verwendete Fassadenart in Deutschland. Wärmedämmputze weisen sehr gute bauphysikalische Eigenschaften auf, müssen aber auch gut gepflegt werden. Beim Anstrich sind Farben zu vermeiden, die Biozide enthalten. Sie belasten Erdreich, Gewässer und Grundwasser.
    • Gelb- oder Rotklinkerfassaden bieten als Zwei-Schalen-System selbst Extremwetterlagen die Stirn. Sie sind dabei äußerst langlebig und nahezu wartungsfrei.
    • Holzfassaden sind ökologisch vielseitig und dauerhaft. Der nachwachsende Naturstoff reduziert den Kohlendioxid-Ausstoß und schont die Umwelt bereits in der Produktion. Holz ist umweltfreundlich und später problemlos recycelbar.
    • Ziegelfassaden überzeugen ökologisch und wirtschaftlich. Ziegel sind regional verfügbar, schadstoffarm und beeinflussen das Raumklima positiv – etwa durch ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit auszugleichen. Sie werden aus den natürlichen Rohstoffen Lehm und Ton hergestellt und oft regional gefertigt.
    • Photovoltaik-Fassade – PV-Glasmodule im Einfamilienhausbereich eingesetzt – gelten als ästhetisch anspruchsvolle, integrierte Fassadenanlage. Ziel ist es, den Bedarf an Primärenergie für den Betrieb eines Gebäudes auf ein Minimum zu senken – im Idealfall sogar bis auf null.

    Eigenleistung zahlt sich aus: neue Sparmodelle für den Hausbau
    Bild Nr. 6397, Quelle: tylko / Robbie Lawrence / BHW Bausparkasse

    Günstig bauen, geht das überhaupt noch?

    Angesichts explodierender Bau- und Grundstückspreise sind Sparmodelle für den Hausbau dringend gefragt. Heimwerker können durch Eigenleistung viele Tausend Euro einsparen. Auch intelligente Grundrisse und der Verzicht auf einen Keller senken die Kosten. Entscheidend ist eine realistische Planung.

    Rund drei Viertel der Deutschen träumen von einer eigenen Wohnimmobilie. Wer heute bauen will, muss jedoch gut kalkulieren. „In den vergangenen Jahren sind die Bauhaupt- und Nebenkosten deutlich gestiegen“, sagt Jan Ebert von der BHW Bausparkasse. Damit der Traum vom Eigenheim nicht zerplatzt, sollte man die Sparpotenziale genau ausloten.

    Entscheidend: die Platzfrage

    Am effektivsten lassen sich die Baukosten durch eine Reduzierung der Grundstücks- und Wohnfläche senken. Wer sich statt eines 800 Quadratmeter großen Grundstücks mit 500 Quadratmetern begnügt, kann je nach Region rund 40.000 Euro sparen. Gleiches gilt auch für die Wohnfläche des Hauses. Bei angenommenen Baukosten von 1.500 Euro pro Quadratmeter ergeben bereits 20 Quadratmeter weniger Wohnfläche eine Ersparnis von 30.000 Euro. Dennoch lässt sich eine großzügige Wohnatmosphäre schaffen, etwa durch offene Grundrisse und weniger Wände. „Noch preiswerter wird der Hausbau, wenn man auf eine Vollunterkellerung verzichtet und stattdessen einen Wirtschaftsraum einplant“, so BHW Experte Ebert.

    Eigenleistung zahlt sich aus

    Geschickte Heimwerker können beim Hausbau durch Eigenleistungen viele Tausend Euro sparen. „Rund zehn Prozent der Gesamtkosten sind als Eigenleistung durchaus realistisch“, sagt Jan Ebert. Die beliebtesten Eigenleistungen sind Maler- und Tapezierarbeiten, das Verlegen von Fliesen und Bodenbelägen sowie Wärmedämmungsarbeiten im Innenbereich. Um den gewünschten Spareffekt nicht durch Fehler zu gefährden, sollten die Eigenleistungen mit den Bau-Handwerkern jedoch genau abgestimmt sein.

    Ab 2021 profitieren Bausparer von der erhöhten Wohnungsbauprämie. (Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall)

    Höhere Wohnungsbauprämie ab 2021

    Ab Januar 2021 erhöht sich die Wohnungsbauprämie auf maximal 70 Euro pro Person und Jahr. Die staatliche Förderung, die bislang als Zuschuss in Höhe von 8,8 Prozent der Aufwendungen für Bausparbeiträge sowie Zinsen auf erspartes Guthaben gezahlt wird, erhöht sich damit auf 10 Prozent.

    Statt wie bisher 45 Euro Prämie für ein Sparvolumen von jährlich 512 Euro erhalten die Bürger also ab nächstem Jahr maximal 70 für 700 Euro angespartes Eigenkapital. Auch der Erwerb von Anteilen an einer Bau- und Wohnungsgenossenschaft wird mit dem höheren Prämiensatz gefördert.

    Angehoben werden auch die Einkommensgrenzen für die Förderberechtigung: für Alleinstehende von bislang 25.600 Euro zu versteuerndem Jahreseinkommen auf 35.000 Euro ab nächstem Jahr. Für Verheiratete steigt der Grenzwert von 51.200 auf 70.000 Euro.

    Damit profitieren künftig mehr Personen von der staatlichen Förderung: Laut einer Studie des Marktforsch­ungsinstituts Empirica wird die Erhöhung dazu führen, dass rund 1,4 Millionen Bundesbürger mehr zusätzlich sparen. Die Wohnungsbauprämie wird damit erstmals seit 1996 angepasst.

     

    Eigenheim-Sanierung für den Klimaschutz

    2015 wurde in Paris das globale Klimaschutzabkommen verabschiedet, bei dem sich die unterzeichnenden Staaten verpflichtet haben, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Heute – fünf Jahre später – zeigt die Bilanz: Deutschland konnte den CO2-Ausstoß kontinuierlich senken. Eigenheimbesitzer haben dabei einen wichtigen Beitrag geleistet und können die Entwicklung durch energieeffizientes Sanieren weiter vorantreiben.

    Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 805 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt. Das sind rund ein Drittel (35,7 %) weniger als noch 1990. Damit setzt sich der positive Trend der vergangenen Jahre fort, doch das Ziel ist noch lange nicht erreicht: Bis 2030 will die Bundesregierung die Treibhausgasemissionen in Deutschland auf 543 Millionen Tonnen reduzieren.

    Immobilien haben eine Schlüsselrolle, um dieses Ziel zu erreichen. Laut Umweltbundesamt war der Gebäudesektor 2019 für 122 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verantwortlich. Damit entfallen etwa 15 % der Gesamtemissionen in Deutschland auf private Haushalte und Gewerbeimmobilien. Nachdem dieser Anteil in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken ist, sind die Emissionen im vergangenen Jahr erstmals seit 2015 wieder gestiegen. Ein Grund dafür ist die Witterung. 2019 waren die Temperaturen in vielen Teilen des Landes kühler als 2018, wodurch mehr geheizt wurde. 60 % der Energie werden zum Heizen verwendet.

    Mit Sanierung Klima und Geldbeutel schonen

    „Eine umfassende energetische Sanierung des Gebäudebestandes würde die CO2-Emissionen nachhaltig verringern“, sagt Albrecht Luz von der LBS. So verbraucht ein unsaniertes Gebäude im Schnitt jährlich etwa 170 kWh/m2. Ist das Gebäude vollsaniert, sinkt der Energieverbrauch auf durchschnittlich 132 kWh/m2 im Jahr. „Vor allem alte Heizungen, undichte Fenster und keine oder eine nur unzureichende Dämmung sind Energiefresser. Welches Einsparpotenzial das eigene Heim bietet und welche Investitionen sinnvoll sind, lässt sich mit dem LBS-Energiesparrechner überprüfen“, rät Luz.

    Die Bundesregierung hat energieeffizientes Bauen und Sanieren zu einem Kernstück ihrer Klimastrategie gemacht: Bis 2050 soll der Gebäudebestand in Deutschland klimaneutral sein. Seit Anfang dieses Jahres wurden die Zuschüsse und Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für Kauf, Sanierung oder Bau von Effizienzhäusern erhöht. Hausbesitzer, die beispielsweise ihre alte Ölheizung austauschen, erhalten eine Prämie und wer selbst genutztes Wohneigentum energetisch saniert, profitiert zudem von Steuervorteilen.

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