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    Ziel: Mehr Frauen in den Schramberger Rat

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    SCHRAMBERG  – Anders als in früheren Jahren beschränkt sich der Frauenbeirat in diesem Jahr auf zwei kleinere Aktivitäten zum Weltfrauentag – die Fasnet war den Frauen zu dicht voraus.

    In der Buchhandlung Buchlese hat die stellvertretende Vorsitzende des Frauenbeirates, Barbara Olowinsky mit Unterstützung der Buchlesechefin Britta Blaurock an einer Wand drei Themen dargestellt: Der 8. März als Frauentag, 100 Jahre Frauenwahlrecht in Schramberg und die Arbeit und Ziele des Schramberger Frauenbeirats.  Anhand von Fotos, Plakaten und Zeitungsausschnitten, aber auch Zeittafeln und Lebensbeschreibungen wird deutlich, unter welch schwierigen Bedingungen sich die Frauen vor 100 Jahren das Wahlrecht  erkämpft haben.

    Die Vorsitzende des Frauenbeirats Barbara Kunst erinnert an die ersten drei Frauen, die im Schramberger Gemeinderat Sitz und Stimme hatten: Berta Kuhnt,  SPD, und Theresia Bantle, Zentrum, waren gleich 1919 gewählt worden. Josefine Werner  bei der nächsten Kommunalwahl 1922.  „Die Frauen hatten damals zu kämpfen im Rat“, ist Kunst überzeugt. „Heute ist das ein Zuckerschlecken dagegen.“

    In der Hungerzeit besorgten die Gemeinderätinnen Milch und Kartoffeln für Wöchnerinnen. Foto: him

    Besonders um die Fürsorge und soziale Dinge hätten sich die drei Gemeinderätinnen gekümmert, berichtet Olowinsky, „und dabei haben sie trotz unterschiedlicher politischer Herkunft toll zusammengearbeitet.“ Der Rat habe die beiden zum Beispiel beauftragt, in Schramberger Geschäften die Bettwäsche für das damals neue Krankenhaus zu kaufen. Die Rätinnen seien während der Inflationszeit Anfang der 20er Jahre aber auch zu den Bauern gegangen und hätten für Wöchnerinnen Kartoffeln und Milch geholt. Ein Korb mit Kartoffeln und Milchkanne erinnert in der kleinen Ausstellung an diese Hilfsaktion.

    Postkarte erinnert an die ersten drei Gemeinderätinnen

    Ebenfalls an die drei Frauen erinnert eine Postkarte, die Uwe Rettkowski gestaltet hat. Seit fünf Jahren gibt das Schramberger Stadtarchiv und nun auch das Museum eine Postkartenserie heraus, so der Stadtarchivar und Museumsleiter Carsten Kohlmann. Im vergangenen Jahr hatte Rettkowski aus Anlass der Gründung der Weimarer Republik eine Karte mit den Porträts der ersten drei Abgeordneten für die verfassungsgebende Landesversammlung in Württemberg  entworfen. Zu diesen „Gründervätern der Demokratie“ gesellten sich nun auch die drei „Gründermütter“, so Kohlmann.

    Die Originalgrafik mit (von links) Barbara Kunst, Uwe Rettkowski, Carsten Kohlmann und Barbara Olowinsky. Foto: him

    Uwe Rettkowski sprach von einem „glücklichen Moment“ im Zusammenhang mit der Arbeit an der Postkarte. Ihm sei  wichtig gewesen, die berühmte Grafik des Münchner Künstlers Karl Maria Stadler zum Frauentag 1914 aufzunehmen. Eine selbstbewußte Frau, die die rote Fahne schwingt. Darauf aufbauend habe er die drei ersten Schramberger Stadträtinnen porträtiert – von denen es nur sehr wenige Aufnahmen gab, auf die er sich stützen konnte. „Ich finde es wunderbar, dass in Schramberg die Erinnerung an diese Frauen wachgehalten wird.“

    Damit bei den kommenden Kommunalwahlen mehr Frauen im Gemeinderat vertreten sein werden, plant der Frauenbeirat einen gemeinsamen Flyer, in der die Kandidatinnen aller Parteien und Gruppierungen vorgestellt werden. Außerdem  werden sich die Kandidatinnen gemeinsam  am 27. April auf dem Rathausplatz vorstellen und den Wählerinnen und Wählern Rede und Antwort stehen. „Die Frauen, die kandidieren, haben sich das gut überlegt“, betont Kunst. „Wir sagen: ‚Wählt Frauen und Männer gleichermaßen.‘ Wir wollen, dass es ausgewogen ist.“ Dafür muss sich einiges ändern. Im amtierenden Gemeinderat ist das Verhältnis Männer zu Frauen noch 23 zu fünf.

    Info: Die Präsentation zum Internationalen Frauentag ist in den kommenden Wochen in der Buchhandlung Buchlese in der Hauptstraße in Schramberg zu sehen. Die Postkarte gibt es dort, im Stadtarchiv und im Stadtmuseum.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    SCHRAMBERG  – Anders als in früheren Jahren beschränkt sich der Frauenbeirat in diesem Jahr auf zwei kleinere Aktivitäten zum Weltfrauentag – die Fasnet war den Frauen zu dicht voraus.

    In der Buchhandlung Buchlese hat die stellvertretende Vorsitzende des Frauenbeirates, Barbara Olowinsky mit Unterstützung der Buchlesechefin Britta Blaurock an einer Wand drei Themen dargestellt: Der 8. März als Frauentag, 100 Jahre Frauenwahlrecht in Schramberg und die Arbeit und Ziele des Schramberger Frauenbeirats.  Anhand von Fotos, Plakaten und Zeitungsausschnitten, aber auch Zeittafeln und Lebensbeschreibungen wird deutlich, unter welch schwierigen Bedingungen sich die Frauen vor 100 Jahren das Wahlrecht  erkämpft haben.

    Die Vorsitzende des Frauenbeirats Barbara Kunst erinnert an die ersten drei Frauen, die im Schramberger Gemeinderat Sitz und Stimme hatten: Berta Kuhnt,  SPD, und Theresia Bantle, Zentrum, waren gleich 1919 gewählt worden. Josefine Werner  bei der nächsten Kommunalwahl 1922.  „Die Frauen hatten damals zu kämpfen im Rat“, ist Kunst überzeugt. „Heute ist das ein Zuckerschlecken dagegen.“

    In der Hungerzeit besorgten die Gemeinderätinnen Milch und Kartoffeln für Wöchnerinnen. Foto: him

    Besonders um die Fürsorge und soziale Dinge hätten sich die drei Gemeinderätinnen gekümmert, berichtet Olowinsky, „und dabei haben sie trotz unterschiedlicher politischer Herkunft toll zusammengearbeitet.“ Der Rat habe die beiden zum Beispiel beauftragt, in Schramberger Geschäften die Bettwäsche für das damals neue Krankenhaus zu kaufen. Die Rätinnen seien während der Inflationszeit Anfang der 20er Jahre aber auch zu den Bauern gegangen und hätten für Wöchnerinnen Kartoffeln und Milch geholt. Ein Korb mit Kartoffeln und Milchkanne erinnert in der kleinen Ausstellung an diese Hilfsaktion.

    Postkarte erinnert an die ersten drei Gemeinderätinnen

    Ebenfalls an die drei Frauen erinnert eine Postkarte, die Uwe Rettkowski gestaltet hat. Seit fünf Jahren gibt das Schramberger Stadtarchiv und nun auch das Museum eine Postkartenserie heraus, so der Stadtarchivar und Museumsleiter Carsten Kohlmann. Im vergangenen Jahr hatte Rettkowski aus Anlass der Gründung der Weimarer Republik eine Karte mit den Porträts der ersten drei Abgeordneten für die verfassungsgebende Landesversammlung in Württemberg  entworfen. Zu diesen „Gründervätern der Demokratie“ gesellten sich nun auch die drei „Gründermütter“, so Kohlmann.

    Die Originalgrafik mit (von links) Barbara Kunst, Uwe Rettkowski, Carsten Kohlmann und Barbara Olowinsky. Foto: him

    Uwe Rettkowski sprach von einem „glücklichen Moment“ im Zusammenhang mit der Arbeit an der Postkarte. Ihm sei  wichtig gewesen, die berühmte Grafik des Münchner Künstlers Karl Maria Stadler zum Frauentag 1914 aufzunehmen. Eine selbstbewußte Frau, die die rote Fahne schwingt. Darauf aufbauend habe er die drei ersten Schramberger Stadträtinnen porträtiert – von denen es nur sehr wenige Aufnahmen gab, auf die er sich stützen konnte. „Ich finde es wunderbar, dass in Schramberg die Erinnerung an diese Frauen wachgehalten wird.“

    Damit bei den kommenden Kommunalwahlen mehr Frauen im Gemeinderat vertreten sein werden, plant der Frauenbeirat einen gemeinsamen Flyer, in der die Kandidatinnen aller Parteien und Gruppierungen vorgestellt werden. Außerdem  werden sich die Kandidatinnen gemeinsam  am 27. April auf dem Rathausplatz vorstellen und den Wählerinnen und Wählern Rede und Antwort stehen. „Die Frauen, die kandidieren, haben sich das gut überlegt“, betont Kunst. „Wir sagen: ‚Wählt Frauen und Männer gleichermaßen.‘ Wir wollen, dass es ausgewogen ist.“ Dafür muss sich einiges ändern. Im amtierenden Gemeinderat ist das Verhältnis Männer zu Frauen noch 23 zu fünf.

    Info: Die Präsentation zum Internationalen Frauentag ist in den kommenden Wochen in der Buchhandlung Buchlese in der Hauptstraße in Schramberg zu sehen. Die Postkarte gibt es dort, im Stadtarchiv und im Stadtmuseum.

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