Bei lediglich einer Enthaltung von Jürgen Reuter („Aktive Bürger“) befürwortete der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) die Pläne für ein Zahnärztehaus in Sulgen-Mitte. Der Plan sei „sehr erfreulich für die ärztliche Versorgung Schrambergs“, hatte Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr geworben.
Stadtplaner Bent Liebrich berichtete, ein Investor sei auf die Wirtschaftsförderung zugegangen und habe nach einem passenden Grundstück gefragt. „Wir sind dann schnell auf die Fläche beim Hallenbad gekommen“, so Liebrich. Dort, wo sich bis vor vier Jahren eine Sägerei befand, soll nun ein vierstöckiges Gebäude mit Tiefgarage entstehen. Die Stadt hatte das Gelände gekauft und als Zwischennutzung für Parkplätze frei gegeben, erinnerte Liebrich.
Vorhabenbezogener Bebauungsplan
Da das Gelände im Flächennutzungsplan bereits als Mischgebiet ausgewiesen sei, gebe es von daher keine Schwierigkeiten. Allerdings müsse man den alte Ortsbauplan entsprechend ergänzen. „Dafür brauchen wir einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan“, so Liebrich. Die Investoren hätten auch schon ein Planungsbüro einen Plan ausarbeiten lassen.
Demnach sollen in je einem Geschoss eine Zahnarztpraxis, eine kieferorthopädische Praxis und ein Labor entstehen. In einem Staffelgeschoss oben drauf planten die Investoren Wohnungen für Ärztinnen und Ärzte. Unter dem Gebäude werden 25 Tiefgaragenstellplätze angelegt. Weitere zehn Parkplätze seien oberirdisch vorgesehen. Das Gebäude werde auch „architektonisch ein Highlight“, ist Liebrich überzeugt.
Ein wichtiges Problem sprach Liebrich direkt an: Die wegfallenden Parkplätze: „Das haben wir auf dem Schirm.“ Eine Lösung könne er allerdings noch nicht anbieten.
Tempo machen
In der Diskussion wollte Emil Rode (Freie) Liste) wissen, wie schnell es denn gehen werde. Liebrich kündigte an, dass im Januar oder Februar der entsprechende Vertrag geschlossen und dann der Aufstellungsbeschluss gefasst werden könne. Da man nach einem beschleunigten Verfahren den Bebauungsplan aufstellen könne und einige Überprüfungen wie Artenschutz entfielen, könne es rasch gehen. OB Eisenlohr ergänzte, man habe ein „hochmotivierte Investorenpaar, das so schnell als möglich bauen will“.
Filetstück für parkende Autos zu schade
Stadtrat Reuter sah den Wegfall der für die Anwohner geschaffenen Parkplätze und wegen der künftigen Mechatronikerklassen an den beruflichen Schulen als großes Problem. Ohne eine Lösung des Parkplatzthemas werde er nicht zustimmen. Liebrich kündigte an, er werde eine Alternative präsentieren, aber nicht schon zur nächsten Gemeinderatssitzung, wie Reuter gefordert hatte.
Eisenlohr pflichtete der Aussage eines Rates bei, dass das Grundstück nie auf Dauer als Parkplatz vorgesehen war. Schon als die Stadt das Gelände vor sechs Jahren gekauft habe, sei klar gewesen, dass dieses „Filetstück“ für Parkplätze viel zu wertvoll sei, so der Gemeinderat. Die Stadt habe das Gelände damals deshalb auch nicht asphaltieren lassen.
„Wir sind überglücklich über die geplante Kieferorthopädie“, so Eisenlohr. Sie werde Eltern, Kindern und Jugendlichen weite Fahrten künftig ersparen. Der Ausschuss sah das bis auf Reuter genauso und beauftragte die Verwaltung, das Verfahren voranzutreiben.