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Wohnmobilstellplätze an der H.A.U.

Ein großer Stein dürfte Stadtplanerin Veronika Schneider vom Herzen gefallen sein, als der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) sich einstimmig für den Verwaltungsvorschlag aussprach, neun Wohnmobil-Stellplätze im Bereich der H.A.U. einzurichten. Seit Jahren wird darum gerungen, an welchen Stellen im Stadtgebiet Stellplätze für Wohnmobilisten eingerichtet werden sollen. Nun ist einer wenigstens beschlossene Sache.

Schramberg. Neun Wohnmobil-Stellplätze bei der H.A.U. sollen im kommenden Jahr eingerichtet werden. Etwa 240.000 Euro müssten dafür im Haushaltsplan eingestellt werden. Basis der Planungen ist ein Entwurf des Ingenieurbüros Breinlinger aus dem Jahr 2018.

Aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm (TIP) könnte die Stadt einen Zuschuss von 20 Prozent der Baukosten für den Bau der Wohnmobil-Stellplätze erhalten. Um die Antragsfristen einzuhalten, hatte Schneider zwei Tage vor Ablauf der Frist den Förderantrag beim Regierungspräsidium eingereicht. Die Stadt kann mit etwa 46.000 Euro Zuschuss rechnen.

Der Plan von 2018 wird noch geändert. Foto: him

Neue Campingplatzverordnung macht’s (leichter) möglich

Weil der Plan aber schon fünf Jahre alt ist, seien einige Details bei einer Stützmauer noch nicht endgültig festgelegt. Eine „große Erleichterung“ sei die Änderung der Campingplatzverordnung gewesen, die die Landesregierung im Sommer vorgenommen habe.

Für den Zuschuss bedürfe es eines Gemeinderatsbeschlusses, so Schneider. Sie rechne damit, dass es bis zum Förderbescheid etwa sieben Monate dauern werde. Dann könnte man Mitte 2024 bauen. Bis dahin müsste die Abteilung Tiefbau drei Angebote für die Planung und den Bau einholen.

„Bei der Planung wird die künftig weiterhin stattfindende Nutzung der Fläche als Festplatz durch die Stadtmusik Schramberg berücksichtigt. Die Fläche für die Aufstellung des Festzeltes (Oktoberfest) soll freigehalten und nicht verbaut werden“, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Veronika Schneider stellt die Pläne vor. Foto: him

Gebühren am Automat

Der kleine Pavillon am Hang soll als Aufenthalts- und Picknickplatz dienen. Im März sei noch ein Transitplatz beschlossen worden, nun werde man bei der H.A.U aber einen etwas hochwertigeren Touristikplatz mit Stromanschlüssen und einer Ver- und Entsorgungsstation bauen.

Die Stellplatzgebühr und die Kosten für Strom und Frischwasser werden die Wohnmobilisten wohl über einen Parkscheinautomaten oder Automaten an den Versorgungseinrichtungen entrichten.

Oktoberfest nicht gefährden

Stadtrat Mirko Witkowski (SPD/Buntspecht) erklärte, er sei froh, „dass es konkret wird“. Er wies aber darauf hin, dass das Oktoberfest der Stadtmusik wegen seiner Ausstrahlung auf keinen Fall durch die Baumaßnahmen gestört werden dürfe. Er fragte wegen des Lärmproblems durch Bundesstraße, Rettungsdienst und Glascontainer welche Lärmschutzmaßnahmen die Verwaltung plane.

Sehr beliebt: das Oktoberfest der Stadtmusik: Archiv-Foto: him

Ein Lärm-Gutachten habe „eine moderate Überschreitung der DIN-Vorgaben“ ergeben, berichtete Schneider. „Das verhindert den Platz aber nicht.“ Die Anregung, durch Büsche für eine Dämpfung zu sorgen, nahm sie auf. Den Platz für ein Zelt der Stadtmusik halte man auf jeden Fall frei.

Platz muss „gewidmet“ werden

Jürgen Kaupp (CDU) wunderte sich, dass man statt eines Transitplatzes nun einen Touristikplatz baue. Er wollte auch wissen, was das mit dem „öffentlich widmen“ bedeute. Schneider entgegnete, der höherwertige Platz mit Entsorgungsstation sei vielfach gewünscht und nun möglich. Tiefbauleiter Konrad Ginter erläuterte, bisher sei der Platz noch nicht als Parkplatz gewidmet. Es sei lediglich ein Schotterplatz auf der Fläche einer ehemaligen Villa, die vor vielen Jahren abgebrochen worden war.

Lara Kiolbassa (SPD/Buntspecht) wollte wissen, wie viele normale Parkplätze wegen der Wohnmobil-Stellplätze wegfallen. Auch fragte sie nach der nächtlichen Beleuchtung und wo die Müllcontainer platziert werden.

Die Frage nach den Parkplätzen konnte Schneider noch nicht genau beantworten. Zu den Containern und zur Beleuchtung gebe es noch keine Detailplanung. Ginter wies darauf hin, dass auf dem H.A.U.-Gelände „eher zu viele als zu wenige Parkplätze“ seien.

Emil Rohde (Freie Liste) fand, die Stadtmusik müsse dort „immer und ewig“ ihr Fest abhalten können. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr schlug daraufhin vor, die Zusicherung auch in den Beschlussvorschlag aufzunehmen. Dem stimmte der Ausschuss dann einmütig zu.

 

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