Wittumparkplatz teurer, Radweg Sulgen-Mariazell billiger
Ausschuss billigt überplanmäßige Kosten
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Manchmal wird’s teurer, gelegentlich auch günstiger als geplant, wenn die Stadt etwas baut. Letzteres verkündet die Verwaltung dann besonders gern. Im Ausschuss für Umwelt und Technik hatte der Leiter der Abteilung Tiefbau Konrad Ginter eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte zuerst.
Schramberg. Für den Ausbau und Neubau des Wittumparkplatzes in Sulgen muss die Stadt „mehr Geld ausgeben“, wie Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr ankündigte. „Aber weniger als noch in der Vorlage steht.“ Beim Platzneubau war soweit alles ok. 23.000 Euro Mehrkosten sind im Rahmen.
Aber die Sanierung des bisherigen Parkplatzes wurde deutlich teurer als vorher gedacht. Der Untergrund war desolat und musste ausgetauscht werden.
Höhere Kosten für Bestandssanierung
Die Schlussrechnung lag bei 270.000 Euro, im Haushalt standen nur 165.000 Euro bereit. Nach Beginn der Arbeiten hatte sich herausgestellt, dass der Untergrund mit Wasser vollgesogen war, der Asphalt war kaputt, ebenso die Entwässerung. Daraufhin hatte der Rat beschlossen, wenn wir schon dran sind, dann machen wir es jetzt richtig. Nun kam die Schlussrechnung und die Baufirma verlangt 166.00 Euro mehr. Ursprünglich waren es gar 195.000 Euro aber dank einer Nachprüfung kam man dann auf 166.000 Euro.
Oskar Rapp (Freie/Neue Liste) war sauer: „Wir müssen endlich anfangen zu sparen.“ Er sei immer noch der Meinung, die Maßnahme sei nicht nötig gewesen. (OK, sie war in Sulgen, nicht in Tennenbronn…der Säzzer.)
Konrad Ginter entgegnete, sie sei sehr wohl nötig gewesen. Der Unterbau sei nicht frostsicher gewesen. „Die Verkehrssicherheit war fast schon eingeschränkt.“ Nun habe man 30 Jahre Ruhe. Der Parkplatz sei für Sulgen wichtig, liege zentral in der Nähe der Schulen, des Hallenbads und der Geschäfte.
Ähnlich sah es Jürgen Kaupp (CDU): „Hätten wir es nicht gemacht, hätten wir in drei Jahren eine Sanierungsbaustelle.“
Emil Rode (Freie/Neue Liste) ärgerten die Mehrkosten „kolossal“. Er forderte, künftig solche Mehrarbeiten mit den Baufirmen schneller zu klären. Ginter gestand ein, man habe versäumt, den Rat rechtzeitig zu informieren und die Mehrkosten anzumelden. Im Übrigen sei die Hochrechnung des Bauingenieurs damals sehr optimistisch gewesen. Man werde künftig mehr Proben nehmen, um solche Überraschungen zu vermeiden.
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Mirko Witkowski (SPD-Buntspecht) erinnerte daran, dass das Gremium damals abgewogen und die Sanierung des alten Parkplatzes beschlossen habe: „Wir wollten es, wenn dann richtig machen.“
Rapp fragte, ob man das Ingenieurbüro wegen dieser Fehlleistung nicht in Regress nehmen könne. Das ginge nicht, so Ginter. „Das Büro hat genau das geplant, was wir wollten“. Bei einer Gegenstimme von Rapp empfahl der Ausschuss dem Gemeinderat, die überplanmäßigen Mittel zu bewilligen.
Und die gute Nachricht: Radweg kommt uns billiger
Der Radweg von Sulgen nach Mariazell kostet die Stadt Schramberg schlappe 44.000 Euro. Den Löwenanteil der insgesamt 3,5 Millionen Euro tragen Bund und Land. Die Bauabrechnung habe Gesamtkosten von 3.519.000 Euro ergeben. Ursprünglich hatte man mit 3,7 Millionen Euro gerechnet.
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Da die Zuschüsse von Bund und Land Festbeträge waren, sind der Landkreis mit 61.000 Euro und Eschbronn mit knapp 19.000 Euro wie eben auch Schramberg noch günstiger als ursprünglich gehofft zu diesem Radweg gekommen. Konrad Ginter: „Wir freuen uns, dass das so gut umgesetzt werden konnte.“
„Das Projekt wird sehr gut angenommen“, hat Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr beobachtet. Kinder nutzten den Radweg genauso wie Pendler, Radtouristen und Familien. „Großes Lob“ gab es von Frank Kuhner (Aktive Bürger), man habe mit wenig Geld viel erreicht.
Emil Rode dankte auch den Grundstückbesitzern, die damals bereit waren, ihre Grundstücksflächen für den Radweg zu verkaufen. Eisenlohr ergänzte, auch die Radweginitiative habe „viel Vorarbeit geleistet“.