„Wir sind die Moorsoldaten“

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Etwa 30 Gegner der Coronapolitik haben sich am Freitag gegen 17 Uhr beim Schramberger Polizeirevier getroffen. Einmal mehr haben ihre Plakate den auf der Bundesstraße vorbeifahrenden Autofahrern gezeigt.

Die Reaktionen waren unterschiedlich. Manch ein Autofahrer reckte den Daumen in die Höhe, gelegentlich hupte ein Trucker zustimmend. Andere machten Gesten des Unverständnisses.  Nach der Menschenkette rollte dann auch wieder die Autokorsokarawane durch die Innenstadt und auf den Sulgen. An die 40 Autos seien es gewesen, die allerdings durch eine fast menschenleere Stadt fuhren.

Neben der Forderung: „Keine Impfpflicht“ oder „Stop! Die Coronadiktatur“ waren auf Transparenten Sätze zu lesen wie „Kinder brauchen ihre Freunde“, „Lasst die Kinder lachen, spielen atmen“ „Keine Krisen oder Kriege –Weltfrieden“.  Eine andere Demonstrantin ist überzeugt „Lock down endet, wenn sich kein Gesunder mehr testen lässt.“

Wer genauer hinschaut….

Auf einem anderen Plakat war zu lesen: „Gegen Hass und Hetze, der Gleichschaltungspresse“, dazu die Logos von ARD, ZDF, SWR und „Schwarzwälder Bote“. Ein anderer fragt: „Wollt Ihr wirklich in einer Diktatur leben?“

Auf einem tiefroten Transparent stand: „Frieden & Freiheit – Wir fordern Friedensvertrag jetzt – Wir sind der Souverän.“ Eine Zusammenstellung, die bei Querdenkerdemonstrationen und in Reichsbürgerkreisen immer wieder auftaucht, wie man hier nachlesen kann. Ende März beispielsweise planten Reichsbürger und rechtsextreme Gruppierungen mehrere Versammlungen in der Berliner Innenstadt unter dem Motto „Frieden, Freiheit, Souveränität“.

Der Mann mit dem Megafon ließ unter anderem das Lied „Wir sind die Moorsoldaten“ über die Bundesstraße schallen. Das Lied haben 1933 Häftlinge des Konzentrationslagers Börgermoor bei Papenburg im Emsland geschrieben und gesungen. Im KZ  Börgermoor hatten die Nazis politische Gegner ihres Regimes gefangen.

 

 

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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