Der Bau des Windparks Falkenhöhe in den Landkreisen Ortenau und Rottweil geht weiter. „Voraussichtlich Mitte April startet die Errichtung der drei bereits genehmigten Windenergieanlagen, spätestens ab Ende Juni sollen sie im regulären Betrieb laufen“, so Sandra Zipperle von RES Deutschland. Die RES errichtet derzeit drei Anlagen im Auftrag der Teckwerke Bürgerenergiegenossenschaft.
Zipperle kündigt weiter an, dass nun doch ein viertes Windrad gebaut werden soll. Der Windpark Falkenhöhe sei von Anfang an auf vier Windenergieanlagen ausgelegt gewesen, so Zipperle. Wegen „genehmigungsrechtlicher Herausforderungen“ hatte die RES-Tochter Windkraft Schonach (WKS) den Genehmigungsantrag für die vierte Windenergieanlage zurückgezogen.
Vierte Anlage rutscht nach Hornberg
Die WKS erhielt im Sommer 2019 die Baugenehmigung. Inzwischen habe die WKS den Standort für das vierte Windrad nochmals angepasst. „Die vierte Windenergieanlage lässt sich in die bereits vorhandene Infrastruktur einbinden“, berichtet sie. Durch einen vergleichsweise geringen zusätzlichen Eingriff könne so ein Drittel mehr sauberer Strom erzeugt werden.
Um eine Genehmigung für die vierte Anlage zu erhalten, habe man sie weiter nach Süden von Lauterbacher auf Hornberger Gemarkung verschoben, ergänzt Zipperle auf Nachfrage der NRWZ: „Dadurch haben wir größere Abstände zur Wohnbebauung.“ Das Genehmigungsverfahren für die vierte Anlage liege jetzt beim Ortenaukreis. Sie rechne mit etwa einem Jahr bis zur Genehmigung. Zwei der Windräder werden sich auf Hornberger, je eines auf Lauterbacher und Tennenbronner Gemarkung drehen.
13.300 Haushalte versorgt
Die vier Windenergieanlagen werden mehr als 41.000 Megawattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Das entspreche dem jährlichen Stromverbrauch von rund 13.300 Privathaushalten. „Wir wollen zu einer Zukunft beitragen, in der jeder Zugang zu erschwinglicher und CO2-freier Energie hat. Mit jeder realisierten Windenergieanlage kommen wir diesem Ziel ein Stück näher“, sagt Gerhard Kienzler, Geschäftsführer von RES und WKS. Die vierte Anlage lasse sich kostengünstig bauen, weil die Infrastruktur bereits vorhanden sei, so Zipperle. Man müsse für das vierte Windrad nur eine kleine Waldfläche zusätzlich frei machen. „Die Zufahrten und die Stromleitung nach Schramberg bestehen ja schon.“
Ausgleichsmaßnahmen für Natur- und Umweltschutz
Im Vorfeld hatten Windkraftgegnerwegen möglicher Beeinträchtigungen für den Rotmilan und den Wespenbussard die Pläne kritisiert. Auch das Auerhuhn könnte sich wieder in der Gegend ansiedeln, hieß es. RES und WKS hätten im Ausgleich für den Bau der Windenergieanlagen viel in den Natur- und Artenschutz investiert, betont Zipperle.
„Wir werten derzeit zum Beispiel im Umland mehrere Flächen für Auerhuhn, Rotmilan und Wespenbussard ökologisch so auf, dass die Vögel sich dort besser entwickeln können und mehr Nahrung finden.“ Außerdem lasse die RES mehrere Nestplattformen in einer Entfernung von mehr als 1,5 Kilometern anbringen, um Rotmilanen Brutmöglichkeiten abseits des Windparks anzubieten.
Für den Bau der Windkraftanlagen haben die Bauherren in größerem Maß Fichten gerodet. Auf Dauer werden Zuwege zu den Windrädern offen bleiben. Die temporär gerodeten Flächen für die Bauarbeiten werde man wieder aufforsten, so Zipperle zur NRWZ: „Ein Hektar Wald wird für die Fledermaus attraktiver gestaltet, und eine Waldwiese mit standortgerechtem, heimischem Laubmischwald aufgeforstet.“
Das Ergebnis: Berechne man die Ökopunktebilanz für die Falkenhöhe, so ergebe sich durch die Ausgleichsmaßnahmen eine große Verbesserung für Arten und Biotope. Der Eingriff in die Natur durch den Windpark werde nicht nur ausgeglichen, sondern am Ende gebe es sogar „einem deutlichen Ökopunkteüberschuss“, verspricht Projektleiterin Zipperle.
Info:
Weitere Informationen zum Windpark: https://www.wks-energy.com/project/windpark-falkenhoehe/
Wer sich indirekt am Windpark beteiligen möchte kann dies über eine Mitgliedschaft in der Teckwerke Bürgerenergiegenossenschaft eG tun