Auf dem Höhenzug zwischen Hornberg und Tennenbronn stehen bereits heute etliche Windkraftanlagen. Nun plant ein Investor, die Firma ventoludens, weitere drei Windräder im Bereich eines bereits bestehenden Windparks zu errichten. (Wir haben berichtet.) Die Pläne hat das Unternehmen jetzt im Schramberger Gemeinderat vorgestellt.
Schramberg. Zunächst berichtete der Vertreter des Investors, Kenan Logan, seine Firma sei seit mehr als 20 Jahren im Geschäft mit Windkraftanlagen und Photovoltaik. Ventoludens betreibe inzwischen Anlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 100 Megawatt. „Wir behalten das meiste selbst“, so Logan. Sein Unternehmen kümmere sich bis zum Ende um seine Projekte.
Drei weitere Windräder
Bei Tennenbronn betreibe seine Firma gemeinsam mit den Stadtwerken eine Anlage „Steigers Eck“ und die Anlagen Mooshof 1. Die neuen Enercon-Anlagen hätten Nabenhöhen von 160 Metern und ein Nabendurchmesser von 138 Metern und eine Gesamthöhe von 229 Metern. Die Leistung betrage je 4,2 Megawatt, so Logan. Man erwarte einen Ertrag von knapp 25 Megawattstunden pro Jahr.
Wie schon im Tennenbronner Ortschaftsrat berichtet, liegen die meisten erforderlichen Gutachten schon vor. „Es gibt keine grundsätzlichen Einwände, auch vom Landratsamt nicht“, so Logan. Die Grenzwerte für Schall würden eingehalten. Eine Abschaltautomatik verhindere gegebenenfalls, dass diese Werte überschritten werden. Das gelte auch für den Eiswurf oder die Gefährdung von Fledermäusen.
Ausgleich erfolgt
Für die notwendigen Rodungen müsse sein Unternehmen den entsprechenden Ausgleich schaffen. „Wir sind mit Hochdruck dabei, das umzusetzen.“ Dafür wolle man Flächen in der Nähe nutzen. Der Stromanschluss werde über St. Georgen erfolgen.
Zum zeitlichen Ablauf erklärte Logan, der Bauantrag solle im Mai gestellt werden. Wenn alles glatt geht, könnte mit dem Bau der drei Anlagen im Herbst 2025 begonnen und die Anlagen im Frühjahr 2026 in Betrieb genommen werden.
Pacht wird verteilt
In der Diskussion wollte Jürgen Kaupp (CDU) wissen, wie es mit den 0,2 Cent für die Kommune und der Pacht für die Flächen aussehe.
Für Mooshof 2 auf Tennenbronner Gemarkung habe man eine „Flächenlösung“ gefunden, antwortete Logan. Die Anlage werde auf einer Fläche der evangelischen Stiftung Schönau gebaut. Diese erhalte 20 Prozent der Pacht, die übrigen 80 Prozent verteile man auf die anderen Waldbesitzer in diesem Bereich. Die 0,2 Cent je Kilowattstunde werde ventoludens der Kommune überweisen.
Bewährte Anlagen
Clemens Maurer (CDU) interessierte, weshalb ventoludens nicht höhere Anlagen errichte. Beim Feurenmoos habe der Rat doch erfahren, je höher desto größer der Ertrag.
Logan verwies auf die schon auf 2017 zurückgehenden Pläne. Außerdem wolle man die bereits bestehenden Zuwegungen nutzen. „Mit größeren Anlagen kämen wir auf den bestehenden Wegen gar nicht durch.“ Deshalb würden ähnliche Anlagen errichtet wie die, die sich dort bereits bewährt hätten.
Maurer fragte, weshalb es bei Windkraftanlagen keine Höhenbegrenzungen gebe. Darauf wusste Logan zu berichten, dass es technisch keinen Sinn mache, höher als 300 Meter zu gehen. Die Windverhältnisse änderten sich dann nicht mehr.
Zum angeblichen Abrieb von Carbonfasern meinten die ventoludens-Vertreter, das sei Unsinn. Die angeblichen 90 Kilogramm, von denen da die Rede sei, würden ja auf 20 Jahre gerechnet, bewirken, dass von den Flügeln „nichts mehr da wäre“.
Der Gemeinderat nahm den Bericht zur Kenntnis.