back to top
...
    NRWZ.deSchrambergWaldmössinger Seniorenresidenz: Probleme von Beginn an

    Seit gestern insolvent

    Waldmössinger Seniorenresidenz: Probleme von Beginn an

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Das etwas hochtrabend Seniorenresidenz genannte Waldmössinger Pflegeheim hat wie berichtet gestern Insolvenz anmelden müssen. Das Projekt hatte von Anfang an mit Problemen zu kämpfen. Die Bauarbeiten verzögerten sich, und damit auch die Eröffnung des Hauses. Doch die Kosten etwa für Personal waren bereits angelaufen. Der vorläufige Insolvenzverwalter Holger Leichtle aus Stuttgart, möchte sich „einen Überblick“ verschaffen und dann die Presse über das weitere Vorgehen informieren, wie er der NRWZ zugesagt hat.

    Schramberg-Waldmössingen: Die Bauarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Gasthauses Kreuz hatten sich immer wieder verzögert. Schon im April 2018 hatten die Investoren ihr Vorhaben im Waldmössinger Ortschaftsrat vorgestellt.

    Im Dezember 2018 hatten die Bauherren bei einer öffentlichen Veranstaltung die Eröffnung für den Sommer 2020 angekündigt. Tatsächlich konnten erst letztes Jahr die ersten Bewohnerinnen und Bewohner einziehen.

    Probleme waren die Nähe zum Heimbach und die Hochwassergefahr. Dann gab es Schwierigkeiten mit einem Abbruchunternehmen. Die Polizei hat 2020 die Baustelle zeitweise eingestellt.

    Abbruchabeiten im März 2020. Foto: him

    Schließlich brachte die Corona-Pandemie und Lieferschwierigkeiten weitere Verzögerungen mit sich.

    Hohe Anlaufverluste

    Ende Mai 2024 berichtete Geschäftsführer Arved Kunkel auf Nachfrage der NRWZ, es seien hohe Verluste aufgelaufen, weil der Bau nicht fertig geworden sei, er aber Personal bereits eingestellt hatte.

    Kunkel schreibt auf eine NRWZ Anfrage, es seien 900.000 Euro Verlust entstanden. Weiter habe er wegen des Fachkräftemangels die Eröffnungsphase von sechs auf elf Monate verlängern müssen, was voraussichtlich weitere 600.000 Verlust bedeute.

    Im April 2020 ging es dann weiter. Foto: gli

    Vorwürfe an die Leitung

    Aus Gesprächen mit ehemaligen und damals noch dort Beschäftigten, aber auch mit dem Geschäftsführer ist deutlich geworden, dass es große Unstimmigkeiten zwischen einzelnen Beschäftigtengruppen im Haus gegeben hat. Dies soll sich auch auf die Pflegeleistungen ausgewirkt haben.

    Auch gab es Vorwürfe gegen einen Mitarbeiter wegen sexueller Belästigungen. Am 17. Dezember findet dazu nun eine Gerichtsverhandlung beim Amtsgericht Oberndorf statt.

    Eine Anfrage an den Geschäftsführer hat er bisher noch nicht beantwortet.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    Abonnieren
    Benachrichtige mich bei
    0 Kommentare
    Neueste
    Älteste Meist bewertet
    Inline Feedbacks
    Alle Kommentare anzeigen

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    NRWZ-Redaktion Schramberg
    NRWZ-Redaktion Schramberg
    Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de

    Beiträge

    Holocaust-Überlebende Eva Erben: Theresienstadt und Auschwitz überlebt

    In einer bewegenden Veranstaltung in der Messehalle Schwenningen berichtete die heute 94-jährige Holocaust-Überlebende Eva Erben zahlreichen Schulklassen verschiedener Schulen von ihrem Martyrium, das ihr...

    Letzte Chance auf die „Extrawurst“

    Unglaublich was bei der Mitgliederversammlung eines Schramberger Tennisclubs der Antrag eines zweiten Grills für das einzige türkische Mitglied für Turbulenzen auslösen kann.Schramberg. Nach dem...

    „Deutschland küsst Frankreich“

    Deutsch-französische Freundschaft gibt es seit 1958 in Schramberg offiziell durch die Städtepartnerschaft mit Hirson und Marcinelle in Belgien. In dieser Friedenszeit sind aber auch...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Kulturstiftung bringt neue Medaille heraus

    Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf und Kulturfachbereichsleiter Marco Schaffert haben eine neue Plakette der Kulturstiftung Rottweil vorgestellt. Mit ihr sollen künftig besondere kulturelle Leistungen in...

    Brand an Lkw: Feuerwehreinsatz auf der A 81 bei Rottweil

    Die Feuerwehr Rottweil wurde am Donnerstagmorgen bereits zu einem beginnenden Lkw-Brand auf die Autobahn 81 Stuttgart-Singen gerufen. Der Abschnitt zwischen Rottweil und Deißlingen /...

    Waldmössingen: Pflegeheim ist insolvent

    Das Pflegezentrum in Schramberg-Waldmössingen hat heute Insolvenz beantragt.  Geschäftsführer Arved Kunkel vertritt die Stegwiesen Pflegezentrum GmbH.Schramberg-Waldmössingen. Das Rottweiler Insolvenzgericht hat den Stuttgarter Rechtsanwalt Dr....

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Das interessiert heute

    Das etwas hochtrabend Seniorenresidenz genannte Waldmössinger Pflegeheim hat wie berichtet gestern Insolvenz anmelden müssen. Das Projekt hatte von Anfang an mit Problemen zu kämpfen. Die Bauarbeiten verzögerten sich, und damit auch die Eröffnung des Hauses. Doch die Kosten etwa für Personal waren bereits angelaufen. Der vorläufige Insolvenzverwalter Holger Leichtle aus Stuttgart, möchte sich „einen Überblick“ verschaffen und dann die Presse über das weitere Vorgehen informieren, wie er der NRWZ zugesagt hat.

    Schramberg-Waldmössingen: Die Bauarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Gasthauses Kreuz hatten sich immer wieder verzögert. Schon im April 2018 hatten die Investoren ihr Vorhaben im Waldmössinger Ortschaftsrat vorgestellt.

    Im Dezember 2018 hatten die Bauherren bei einer öffentlichen Veranstaltung die Eröffnung für den Sommer 2020 angekündigt. Tatsächlich konnten erst letztes Jahr die ersten Bewohnerinnen und Bewohner einziehen.

    Probleme waren die Nähe zum Heimbach und die Hochwassergefahr. Dann gab es Schwierigkeiten mit einem Abbruchunternehmen. Die Polizei hat 2020 die Baustelle zeitweise eingestellt.

    Abbruchabeiten im März 2020. Foto: him

    Schließlich brachte die Corona-Pandemie und Lieferschwierigkeiten weitere Verzögerungen mit sich.

    Hohe Anlaufverluste

    Ende Mai 2024 berichtete Geschäftsführer Arved Kunkel auf Nachfrage der NRWZ, es seien hohe Verluste aufgelaufen, weil der Bau nicht fertig geworden sei, er aber Personal bereits eingestellt hatte.

    Kunkel schreibt auf eine NRWZ Anfrage, es seien 900.000 Euro Verlust entstanden. Weiter habe er wegen des Fachkräftemangels die Eröffnungsphase von sechs auf elf Monate verlängern müssen, was voraussichtlich weitere 600.000 Verlust bedeute.

    Im April 2020 ging es dann weiter. Foto: gli

    Vorwürfe an die Leitung

    Aus Gesprächen mit ehemaligen und damals noch dort Beschäftigten, aber auch mit dem Geschäftsführer ist deutlich geworden, dass es große Unstimmigkeiten zwischen einzelnen Beschäftigtengruppen im Haus gegeben hat. Dies soll sich auch auf die Pflegeleistungen ausgewirkt haben.

    Auch gab es Vorwürfe gegen einen Mitarbeiter wegen sexueller Belästigungen. Am 17. Dezember findet dazu nun eine Gerichtsverhandlung beim Amtsgericht Oberndorf statt.

    Eine Anfrage an den Geschäftsführer hat er bisher noch nicht beantwortet.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]