Seit einigen Tagen schon tummelt sich im Raum Seedorf-Waldmössingen wieder ein Biber. Beim Tiergehege hat der Nager innerhalb kurzer Zeit vier Bäume gefällt, berichtet Karl Pröbstle von der Stadtverwaltung Schramberg. Am Teich beim Tiergehege habe er seine Spuren hinterlassen: „Wie nach der Produktion von Holzhackschnitzeln sah es bei den Bäumen aus.“
Pröbstle vermutet, dass ein Biber versuchen wird, wieder eine Wehranlage zu bauen. Bei Heiligenbronn hatte ein großer Biberdamm zu Jahresbeginn für Überschwemmungen gesorgt. Anfang Februar hatte dann ein Hochwasser seinen kunstvollen Damm davon gespült.
Bäume am Heimbach umgelegt
Nun ist er wieder aufgetaucht. Entdeckt hatten Bauhofmitarbeiter die Biberspuren bei Mäharbeiten entlang des Heimbachs beim Erlebnisbauernhof, berichtet Bauhofleiter Thomas Gaiselmann der NRWZ: „Der hat richtig dicke Bäume gefällt.“ Die Bauhofleute seien dann den Heimbach entlang gegangen, hätten aber keine Bauwerke des Bibers gefunden.
Dagegen seien sie auf Biberfällarbeiten gestoßen, von denen einige schon älter, andere noch ganz frisch waren. „Wir sind nicht sicher, ob der Biber auf Wanderschaft ist, oder sich hier ansiedeln will.“ Mit Hasendraht bis etwa 80 Zentimeter Höhe schützten die Bauhofleute nun die Bäume, die der Biber besser nicht umlegen sollte: Kirschen- und Apfelbäume beispielsweise. „Bei Weiden ist es nicht so tragisch“, so Gaiselmann. Man kontrolliere nun täglich, ob der Biber sesshaft werde und einen Damm baue.
Biber und ihre Bauten sind streng geschützt und dürfen nicht gestört werden. In Heiligenbronn allerdings bestand Gefahr für die Trinkwasserversorgung des Klosters. Dank des Hochwassers Anfang Februar hat die Natur selbst eingegriffen, und ein angedachtes Bibermanagement wurde nicht mehr erforderlich.
Im Bereich Heiligenbronn hatte die Biberschutzbeauftragte des Landes Saettele in Zusammenarbeit mit Schramberg uhnd der Nachbargemeinde Dunningen eine Schutzkonzeption entwickelt. Es sah die Ausweisung von Ersatzflächen an der Eschach für den Biber vor.
Erstaunlich flott arbeite so ein Biber, weiß Pröbstle: „Einen Stamm mit 30 Zentimeter Durchmesser fällt er in einer halben Stunde.“