„Umfangreich“ geraten sei ihr Jahresbericht zur Volkshochschule (VHS), meinte die VHS-Leiterin Claudia Schmid entschuldigend kürzlich im Verwaltungsausschuss. Der Grund sei, dass der Bericht auch als Verwendungsnachweis für den Landeszuschuss diene.
Schramberg. Im Vergleich zum (Nach-Corona-) Jahr 2022 sei die Zahl der Kurse und der Unterrichtseinheiten wieder gestiegen. Sehr gut angekommen seit das Schwerpunktthema „200 Jahre Erhard Junghans“. So gut, dass die VHS einige Zusatzveranstaltungen anbieten konnte.
Mit 6344 Unterrichtseinheiten habe die VHS ihr Ziel von 6000 erreicht. Bei der Zahl der Kurse,185, sei man allerdings deutlich unter dem Ziel von 300 geblieben. Die Ausfallquote sank von 9,4 Prozent auf sieben Prozent; das sei sehr gering, so Schmid. Es hätten erfreulich viele Veranstaltungen im Bereich Politik und Umwelt stattgefunden, auch in Kooperation mit Marktplatz Kirche.
Ausführlich erläuterte Schmid die Schwierigkeiten, die es gibt, um weiterführende Kurse für das Sprachniveau B 2 anzubieten (wir haben berichtet). Die Zahl der Integrationskurse sei von sechs auf neun gestiegen.
Zwei Jubiläen
Nächstes Jahr feiert die VHS ihr 75-jähriges Bestehen, gleichzeitig auch 20-Jahre Integrationskurs für eine entsprechende Feier habe sie schon einen „Comedian“ gebucht.
Die Ganztagsgrundschule werde auch die VHS betreffen, kündigte Schmid an. „Die Volkshochschulen sollen die Betreuungskräfte ausbilden.“ Unklar sei aber noch die Finanzierung.
Integrationskurse mit Problemen
In der Diskussion gab es allgemeines Lob für die Arbe der Volkshochschule. „Wir freuen uns, dass es wieder ‚normal‘ wird“, meinte etwa Barbara Kunst mit Blick auf die Corona-Zeit. Sie lobte, dass die Zusammenarbeit der VHS mit anderen Veranstaltern „sehr unkompliziert“, funktioniere.
Udo Neudeck (Freie Liste) berichtete von seinem Besuch in einem Integrationskurs und schilderte das Problem der Teilnehmerinnen, dass sie nach Rottweil oder Offenburg fahren müssen, um den B 2-Kurs absolvieren zu können. „Woran liegt es, dass wir keinen solchen Kurs anbieten können?“
Kooperation mit Rottweil?
Schmid schilderte im Ausschuss, wie schon der NRWZ, dass das Bundesamt für Flüchtlinge und Migration (BAMF), das die Kurse bezahle, größere Volkshochschulen ausgewählt habe. Derzeit würden keine weiteren Kurse zugelassen. Sie bestätigte, dass die Gruppe, bei der Neudeck zu Gast war, sehr motiviert sei. Für das BAMF sei eine Anreise zum Kurs bis zu 90 Minuten zumutbar. Auch fehlten der Schramberger VHS das Personal und die Räume.
Neudeck forderte, die Verwaltung auf, einen weiteren Vorstoß zu unternehmen. Dem schloss ich Jürgen Reuter („Aktive Bürger“) an. Thomas Brantner schlug vor, mit der Rottweiler VHS zu kooperieren, in dem diese einen Kurs in Schramberg anbietet. Schmid sagte zu, auch das prüfen zu wollen.