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„Unser täglich Brot“ belastet das Klima

Auf reges Interesse gestoßen ist die Eröffnung einer Schau in der Mediathek zur nachhaltigen Ernährung: „Essen für die Zukunft – mit Herz, Hand und Verstand“. Etwa 50 Besucherinnen und Besucher waren am Mittwoch ins Mediathek-Café gekommen, so Irene Günzler vom Landratsamt.

Schramberg. „Was wir essen, beeinflusst nicht nur unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit, sondern auch das Klima“, so Günzler. Etwa 20 Prozent der Treibhausgasemissionen entstünden in Deutschland durch unsere Ernährung. „Unser täglich Brot“ – besonders unser täglich Fleisch – trügen sehr zur Klimabelastung bei. Dabei spiele es eine große Rolle, wie die Lebensmittel produziert werden, wie weit die Transport- und Einkaufswege sind und wie viel Energie für Lagerung und Verarbeitung nötig ist.

So belasteten beispielsweise Äpfel aus Neuseeland die Umwelt wegen der langen Transportwege in der Regel stärker als Äpfel aus der Region. Und die Produkte aus der Region, da reif geerntet, schmeckten oft besser und enthalten mehr gesunde Inhaltstoffe.

Zur Begrüßung sang der Chor des Gymnasiums Schramberg, Klasse 6, passenderweise: „Probier‘s mal mit Gemütlichkeit“.

Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr fand es in ihrem Grußwort „toll, dass die Ausstellung in Schramberg Station“ mache und insbesondere auch Kinder und Jugendliche für die Bedeutung des Essens sensibilisiere. „Wenn wir hier mehr auf regional Erzeugtes setzen, tun wir uns und der Umwelt etwas Gutes.“

Speiseplan wird sich ändern

Hans Klaiber, der Leiter des Landwirtschaftsamtes Rottweil, war überzeugt, der Speiseplan der Zukunft werde sich verändern. „In Baden-Württemberg wird für eine regionale Versorgung mit Lebensmitteln auf kurzen Wegen die Tierhaltung immer notwendig sein.“

Bei einem aktuellen Selbstversorgungsgrad von tierischen Produkten zum Teil unter 50 Prozent gelte es die Tierhaltung zu sichern. „Gerade die Verwertung von Grünland über Beweidung durch Rinder oder Schafe dient der Offenhaltung der Landschaft, ist gut fürs Klima und die Artenvielfalt.“

CO2 sparen beim Einkauf

Doris Haberer vom Landfrauenverband Rottweil hob ebenfalls die Vorzüge regionaler Produkte hervor. Das stärke Region und Landwirtschaft und sei gut für die Umwelt. Wir alle könnten durch bewusstes Einkaufen CO2 vermeiden und auch die Lebensmittelverschwendung reduzieren.

Irene Günzler von Landwirtschaftsamt erklärte zum Ziel der Ausstellung:  „Die Ausstellung soll vor allem auch den wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln vermitteln und einen Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen leisten, da jeder Verbraucher statistisch jährlich 78 Kilogramm Lebensmittel wegwirft.“

Nach einem weiteren Lied des Chors, dem Shanty „Wellerman“, gab es noch eine kurze Führung durch die Ausstellung und ihre vier Stationen. Günzler freut sich, dass sich bereits vor der Eröffnung 14 Schulklassen für den Besuch der Ausstellung mit Lernzirkel angemeldet haben.

Infos zur Ausstellung:

Mit der Ausstellung zur nachhaltigen Ernährung „Essen für die Zukunft“ werden verschiedene Aspekte einer klimafreundlichen Ernährung beleuchtet und Anregungen für nachhaltiges Handeln im Umgang mit Lebensmitteln gegeben.

Schon mit kleinen Veränderungen nach dem Motto, „Ein bisschen nachhaltig kann jeder“, können wir in unserem Alltag und mit unserem Essverhalten dazu beitragen, unser Klima zu schonen. Dabei muss nicht auf Genuss und guten Geschmack verzichtet werden. Auf einer Vielzahl von Plakaten und Tischen werden unterschiedliche Aspekte zum Thema dargestellt.

Das Forum Ernährung und Verbraucherbildung des Landwirtschaftsamtes Rottweil organisiert und betreut die Ausstellung „Essen für die Zukunft“. Die Ausstellung wird unterstützt von der Stadt Schramberg (Mediathek Schramberg), dem Landfrauenverband Rottweil und dem Weltladen Schramberg.

Führungen für Schulklassen und andere Gruppen

Verbraucher sind eingeladen, die Ausstellung zu den Öffnungszeiten der Mediathek Schramberg zu besuchen. Für Schulklassen ab Klassenstufe 5 besteht die Möglichkeit, das Thema an Lernstationen altersgerecht zu vertiefen. Ernährungsreferentinnen des Landkreises Rottweil betreuen die Klassen während des Besuchs.

Anmeldungen für Führungen und den Lernzirkel für Schulklassen nimmt das Landwirtschaftsamt Rottweil unter Telefon 0741 / 244-701 oder 0741 / 244-958, oder per E-Mail: Landwirtschaftsamt@landkreis-rottweil.de entgegen.

Info: Die Ausstellung „Essen für die Zukunft – mit Herz, Hand und Verstand“ ist noch bis zum 27. Oktober in der Mediathek, City-Center, Berneckstraße 9, in Schramberg zu sehen.

 

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