Türmleblasen blieb einmalig

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Am vergangenen  Sonntag waren einige Musiker der Stadtmusik aufs Rathaustürmle gestiegen und bliesen ab 11 Uhr weihnachtliche Weisen über die Stadt.  Das wollten sie eigentlich an jedem Adventsonntag so wiederholen. Doch die neuen Coronaregeln machen ihnen (und der Stadtverwaltung) nun einen Strich durch die Rechnung.

Beim ersten Türmleblasen galt noch die Novemberverordnung, erläuterte die Sprecherin der Stadt, Sabine Felker-Henn dem Kollegen vom Schwarzwälder Boten. Seit dem 1. Dezember seien derartige Veranstaltungen aber nicht mehr erlaubt.

Sehr enttäuscht ist Peter Flaig, einer der Türmlebläser und Vorsitzender der Stadtmusik Schramberg. „Selbstverständlich ist mir bewusst, dass die Stadt hier nichts dafür kann. Wir haben hier in den letzten Monaten immer bestmögliche Unterstützung und Wohlwollen im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten bekommen“, betont er auf Nachfrage der NRWZ.

Manche Vorgaben nicht nachvollziehbar

Es sei aber eine schwierige Situation für alle Musikvereine. Ohne Auftritts- und Probenmöglichkeiten gehe langsam aber sicher auch die Motivation flöten. „Einige Vorgaben von Bund und Ländern sind auch im Sinne des Pandemiegeschehens nicht nachvollziehbar“, so der Mediziner Flaig. „Hauptsache, die Fußballprofis dürfen kicken…“

Die Musikerinnen und Musiker überlegten und organisierten immer wieder, um jederzeit gewappnet für einen Neuanfang zu sein. „Aber wenn einem dann jedes Mal wieder ein weiteres Verbot ausgesprochen wird, zermürbt das irgendwann.“ Doch ganz aufgeben will Flaig nicht: Er und seine Musikerfreunde hoffen, dass man doch noch ein Weg findet, in der Adventszeit weihnachtliche Melodien erklingen lassen zu können.

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.