back to top
...
    NRWZ.deSchrambergTrotz Protest: Der Bau der drei Wohngebäude im Schönblick geht voran

    Trotz Protest: Der Bau der drei Wohngebäude im Schönblick geht voran

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Schramberg. Vergangene Woche berichtete die Lokalzeitung über das Bauprojekt Schönblick in Sulgen. Darin zitiert das Blatt unter der Überschrift „Sollte etwas vertuscht werden?“ einige – namentlich nicht genannte – Anwohner. Diese erheben eine Reihe von Vorwürfen. Einer lautet beispielsweise, die Stadt habe ein Gutachten erst zugänglich gemacht, nachdem “anwaltlich ein Anspruch auf Herausgabe geklärt worden sei.“  Von der BI heiße es dazu, die Verwaltung habe „den Bürgern etwas verheimlichen und vertuschen“ wollen.

    Gutachten bleibt aus rechtlichen Gründen unter Verschluss

    Die NRWZ hat bei der Verwaltung nachgefragt. Pressesprecher Hannes Hermann bestätigt: „Im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens hat die Verwaltung eine Rechtsanwaltskanzlei zur Rechtsberatung hinzugezogen. Diese hat geprüft, ob der Bauantrag durch die Erteilung mehrerer Befreiungen positiv beschieden werden kann.“

    Da es sich um ein Gutachten beziehungsweise Stellungnahme im Rahmen eines Baugenehmigungsverfahrens handle, könne die Stadt das Gutachten leider nicht nach außen geben. Ob also darin steht, dass der Bau nicht genehmigt werden sollte oder nicht, bleibt ungeklärt.

    Laut Herrmann gab es eine „artenschutzrechtliche Relevanzprüfung“, weil es sich bei dem Baugrundstück „um eine seit Jahren unbebaute Grünfläche handelte und man daher sicherstellen musste, dass keine geschützten Arten im Plangebiet vorkommen“.

    Zufahrtsstraße zu den drei neuen Gebäuden, rechts ein Protestplakat der Anwohner. Foto: him

    Stellplatzzahl und Straßenbreite

    Ein weiterer Punkt, den ein Anwohner vorgebracht habe, betrifft die Zahl der geplanten Parkplätze. Pro Wohnung seien 1,3 Stellplätze geplant, viel zu wenig, wie der Anwohner sagt. Hermann teilt dazu mit: „Insgesamt geht es um 25 Wohneinheiten. Geplant sind 35 Stellplätze (in Garagen, Carports und auch als offene Stellplätze). Dies bedeutet, dass je Wohnung 1,4 Stellplätze geplant sind.“  Die grundsätzliche Forderung in der Landesbauordnung Baden-Württemberg in Paragraf 37 Absatz 1 zu KFZ-Stellplätzen laute: 1 Stellplatz je 1 Wohnung.

    Weiter kritisiert der Anwohner laut Lokalzeitung, es werde in der Schönblickstraße „keine Rettungsgasse gewährleistet“, weil diese „unter fünf Meter breit“ sei.  Dazu stellt Stadtsprecher Herrmann fest, die „alte“ Straße Schönblick sei an der schmalsten Stelle 4,70 Meter, im Mittel 4,95 Meter und maximal 5,02 Meter breit. Für eine „Rettungsgasse“ seien mindestens 3,05 Meter für die Durchfahrt von Rettungsfahrzeugen zu gewährleisten. „Daher darf gehalten beziehungsweise geparkt werden, sofern diese Mindestbreite gegeben ist. Im Klartext kann dies bedeuten, dass je nach Fahrzeugbreite das Parken erlaubt ist oder eben gerade nicht.“

    die „alte“ Schönblickstraße. Archiv-Foto: him

    Widersprüche ja – Klage nein

    Schließlich berichtet das Lokalblatt von zahlreichen Widersprüchen gegen die Baugenehmigung, die laut Bürgerinitiative bei der Stadt eingegangen seien und deutet auch an, es könnte eine Klage beim Verwaltungsgericht geben. Würde den Widersprüchen oder einer Klage stattgegeben, müsse der Investor im schlimmsten Fall seine Gebäude rückbauen.

    Die Stadtverwaltung bestätigt, dass es Widersprüche gebe. Diese würden derzeit bearbeitet. „Das heißt, über sie ist nach heutigem Kenntnisstand der Baurechtsbehörde noch nicht entschieden.“ Generell könne die Stadt zu laufenden Verfahren keine inhaltliche Auskunft erteilen. Auch zu einer „Rückbauwahrscheinlichkeit“ könne die Stadtverwaltung nichts sagen.

    Von einer Klage beim Verwaltungsgericht ist laut Herrmann „der Stadt nichts bekannt“.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

    Beiträge

    Landenberger Straße: Wegen Altlasten wird Sanierung nochmal 80.000 Euro teurer

    Die Sanierung der Landenberger Straße kommt die Stadt nochmal 80.000 Euro teurer. Weil in Proben vom Aushub ein Labor „deutlich höhere Belastungen“ mit Polycyclischen...

    Feuerwehrfahrzeug für Sulgen: Beladung vergeben

    Im zweiten Anlauf hat’s geklappt. Die Stadt hat doch noch zwei wertbare Angebote für die Beladung eines neuen „Hilfeleistungslöschfahrzeugs“, kurz HLF 20, für die...

    Holz – Stahl – Wolle

    Zum großen Finale hat Peter Renz sich noch einmal etwas Besonderes ausgedacht. Für seine 75. Ausstellung kombiniert er besondere Teppiche aus seiner Kollektion mit...

    „Rock and Shop“ in der Schramberger Innenstadt

    Gams’n’Rosslers spielten Songs der Stones und ZZtop, ein paar Süßigkeiten und Burger-Wagen waren aufgefahren. Am Freitagabend war Rock and Shop in Schramberg angesagt.Schramberg. Denn...

    Innovationspark Schwarzwald: Vision für Sulgen

    Ein für Schramberg zentrales Projekt haben die Stadtplaner Joschka Joos und Tareq Athamneh im Gemeinderat vorgestellt: den innovationspark Schwarzwald. Damit könne Schramberg „Arbeitsplätze und...

    Friedhofstoilette in der Talstadt barrierefrei

    Fortschritt in kleinen Schritten. Ein weiteres Hindernis für Rollstuhlfahrer abgebaut hat die Stadt Schramberg. „Die Behindertentoilette am Talstadtfriedhof ist jetzt auch für Rollstuhlfahrer und...

    Kryptoqueen Ignatova: Hat sie 50 Millionen Dollar verschoben?

    Ruja Ignatova, die Kryptoqueen, lebt. Davon ist der Londoner Rechtsanwalt Dr. Jonathan Levy überzeugt. Der Grund: Ein Gericht in Dubai hat 50 Millionen US-Dollar...

    Frauen stärker machen

    Der Frauenbeirat in Schramberg ist seit gut drei Jahrzehnten eine Institution in der Stadt. Viele Aktionen sind mit diesem Gremium verbunden. Aber auch ein...

    Zehn Sandelkisten für Schramberg

    Mit zehn neuen Sandelkisten stattet die Stadt ihre Kinderspielplätze aus. Ein Großteil der Kosten bezahlt dabei LEADER. Das Besondere: In den Kisten sind zahlreiche...

    Städtepartnerschaften als Beitrag zum Frieden

    „Versöhnung und Frieden durch Städtepartnerschaften“. Einen Abend lang befasste sich der frühere Schramberger Hauptamtsleiter Hermann Körner mit diesem Thema. Im Rahmen der diesjährigen Friedensdekade...

    Heiligenbronn: Verzicht auf Bremsampel

    Eigentlich wollte die Stadt in Heiligenbronn eine Ampel installieren, die auf Rot schaltet, wenn ein Auto zu schnell auf der Ortsdurchfahrt unterwegs ist. Nun...

    „Wir sind auf dem Radar der Familien“

    Nach Corona ging es im vergangenen Jahr bei den Besucherzahlen im Stadtmuseum wieder deutlich nach oben. Auch dank der Sonderausstellung „Mensch Biene“, wie Annette...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Hoher Sachschaden nach Gartenhausbrand

    Sachschaden in Höhe von etwa 100.000 Euro und zwei beschädigte Wohnhäuser sind die Bilanz eines Gartenhausbrands am Sonntagabend in Wellendingen-Wilflingen. Das meldete die Polizei...

    Ein Riss geht durch die Schöpfung

    Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VdK) und die Stadt Rottweil haben am Volkstrauertag die Bürgerinnen und Bürger zur jährlichen Gedenkfeier auf den Ruhe-Christi-Friedhof eingeladen, um...

    Landenberger Straße: Wegen Altlasten wird Sanierung nochmal 80.000 Euro teurer

    Die Sanierung der Landenberger Straße kommt die Stadt nochmal 80.000 Euro teurer. Weil in Proben vom Aushub ein Labor „deutlich höhere Belastungen“ mit Polycyclischen...

    Feuerwehrfahrzeug für Sulgen: Beladung vergeben

    Im zweiten Anlauf hat’s geklappt. Die Stadt hat doch noch zwei wertbare Angebote für die Beladung eines neuen „Hilfeleistungslöschfahrzeugs“, kurz HLF 20, für die...

    Was weiß KI über Schramberg?

    Erinnern Sie sich noch? Schramberg beherbergt das Deutsche Uhrenmuseum und eine unserer Sehenswürdigkeiten ist der Kinzigtorturm? Vor einem Jahr hat die NRWZ die künstliche...

    Reinhard Sigle: Zeichen aus Holz

    Kenternde Boote, zerfetztes Holz, Späne, die Figuren werden: Mit einer starken Auswahl charakteristischer Arbeiten wird der Kunstpädagoge und Bildhauer Reinhard Sigle zu seinem Siebzigsten...

    Gewalttat in Zimmern – Festnahme

    Am Samstagvormittag kam es nach einer Gewalttat zu einer Festnahme in Zimmern ob Rottweil. Polizei und Staatsanwaltschaft sprechen in einer gemeinsamen Pressemitteilung von einem...

    Frontalzusammenstoß auf der Kreisstraße: zwei Schwerverletzte – Rettungshubschrauber im Einsatz

    Zwei Menschen sind am Samstagvormittag bei einem Unfall auf der Kreisstraße zwischen Sulgen und Hardt verletzt worden. Laut dem Organsiatorischen Leiter Rettungsdienst erlitten die...

    Madonnen-Aufnahme in den Barock-Himmel

    Eigentlich ist „Mariä Aufnahme in den Himmel“ am 15. August. Im Rottweiler Kirchenkalender kann man im Reigen der Marienfeste nun aber – zumindest informell...

    Vom Dienstjüngsten zum Dienstältesten

    Seit 30 Jahren leitet Dr. H.-Joachim Adam das Rottweiler Gesundheitsamt – bei seinem Einstieg 1994 war er der dienstjüngste Leiter eines Gesundheitsamtes in ganz...

    Innovationspark Schwarzwald: Vision für Sulgen

    Ein für Schramberg zentrales Projekt haben die Stadtplaner Joschka Joos und Tareq Athamneh im Gemeinderat vorgestellt: den innovationspark Schwarzwald. Damit könne Schramberg „Arbeitsplätze und...

    Baustart Sanierung Bonifatiusweg

    Die Stadt Rottweil beginnt am Montag, 18. November, mit der Sanierung des Bonifatiuswegs. Dies teilte die Stadtverwaltung mit.Der Weg wird deshalb für den Fußgängerverkehr...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Das interessiert diese Woche

    Schramberg. Vergangene Woche berichtete die Lokalzeitung über das Bauprojekt Schönblick in Sulgen. Darin zitiert das Blatt unter der Überschrift „Sollte etwas vertuscht werden?“ einige – namentlich nicht genannte – Anwohner. Diese erheben eine Reihe von Vorwürfen. Einer lautet beispielsweise, die Stadt habe ein Gutachten erst zugänglich gemacht, nachdem “anwaltlich ein Anspruch auf Herausgabe geklärt worden sei.“  Von der BI heiße es dazu, die Verwaltung habe „den Bürgern etwas verheimlichen und vertuschen“ wollen.

    Gutachten bleibt aus rechtlichen Gründen unter Verschluss

    Die NRWZ hat bei der Verwaltung nachgefragt. Pressesprecher Hannes Hermann bestätigt: „Im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens hat die Verwaltung eine Rechtsanwaltskanzlei zur Rechtsberatung hinzugezogen. Diese hat geprüft, ob der Bauantrag durch die Erteilung mehrerer Befreiungen positiv beschieden werden kann.“

    Da es sich um ein Gutachten beziehungsweise Stellungnahme im Rahmen eines Baugenehmigungsverfahrens handle, könne die Stadt das Gutachten leider nicht nach außen geben. Ob also darin steht, dass der Bau nicht genehmigt werden sollte oder nicht, bleibt ungeklärt.

    Laut Herrmann gab es eine „artenschutzrechtliche Relevanzprüfung“, weil es sich bei dem Baugrundstück „um eine seit Jahren unbebaute Grünfläche handelte und man daher sicherstellen musste, dass keine geschützten Arten im Plangebiet vorkommen“.

    Zufahrtsstraße zu den drei neuen Gebäuden, rechts ein Protestplakat der Anwohner. Foto: him

    Stellplatzzahl und Straßenbreite

    Ein weiterer Punkt, den ein Anwohner vorgebracht habe, betrifft die Zahl der geplanten Parkplätze. Pro Wohnung seien 1,3 Stellplätze geplant, viel zu wenig, wie der Anwohner sagt. Hermann teilt dazu mit: „Insgesamt geht es um 25 Wohneinheiten. Geplant sind 35 Stellplätze (in Garagen, Carports und auch als offene Stellplätze). Dies bedeutet, dass je Wohnung 1,4 Stellplätze geplant sind.“  Die grundsätzliche Forderung in der Landesbauordnung Baden-Württemberg in Paragraf 37 Absatz 1 zu KFZ-Stellplätzen laute: 1 Stellplatz je 1 Wohnung.

    Weiter kritisiert der Anwohner laut Lokalzeitung, es werde in der Schönblickstraße „keine Rettungsgasse gewährleistet“, weil diese „unter fünf Meter breit“ sei.  Dazu stellt Stadtsprecher Herrmann fest, die „alte“ Straße Schönblick sei an der schmalsten Stelle 4,70 Meter, im Mittel 4,95 Meter und maximal 5,02 Meter breit. Für eine „Rettungsgasse“ seien mindestens 3,05 Meter für die Durchfahrt von Rettungsfahrzeugen zu gewährleisten. „Daher darf gehalten beziehungsweise geparkt werden, sofern diese Mindestbreite gegeben ist. Im Klartext kann dies bedeuten, dass je nach Fahrzeugbreite das Parken erlaubt ist oder eben gerade nicht.“

    die „alte“ Schönblickstraße. Archiv-Foto: him

    Widersprüche ja – Klage nein

    Schließlich berichtet das Lokalblatt von zahlreichen Widersprüchen gegen die Baugenehmigung, die laut Bürgerinitiative bei der Stadt eingegangen seien und deutet auch an, es könnte eine Klage beim Verwaltungsgericht geben. Würde den Widersprüchen oder einer Klage stattgegeben, müsse der Investor im schlimmsten Fall seine Gebäude rückbauen.

    Die Stadtverwaltung bestätigt, dass es Widersprüche gebe. Diese würden derzeit bearbeitet. „Das heißt, über sie ist nach heutigem Kenntnisstand der Baurechtsbehörde noch nicht entschieden.“ Generell könne die Stadt zu laufenden Verfahren keine inhaltliche Auskunft erteilen. Auch zu einer „Rückbauwahrscheinlichkeit“ könne die Stadtverwaltung nichts sagen.

    Von einer Klage beim Verwaltungsgericht ist laut Herrmann „der Stadt nichts bekannt“.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]