Tourismus bleibt wichtig für Schramberg
Ausschuss ließ sich über Tourismuskonzept und Schwarzwald Tourismus Kinzigtal berichten
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Gleich doppelt auf der Tagesordnung des Verwaltungsausschusses stand am Donnerstag der Tourismus. Zum einen stellte Tobias Klöpf vom Beratungsbüro Projekt M die Fortschreibung des Tourismus-Konzepts vor. Zum anderen berichtete Isabella Schmider von der Arbeit des Vereins Schwarzwald Tourismus Kinzigtal.
Schramberg. Im April hatte die Stadt das Münchner Büro beauftragt, das Tourismuskonzept in enger Abstimmung mit der Abteilung Marketing und Tourismus fortzuschreiben. Die Ergebnisse hatte das Büro im November präsentiert und den Auftrag erhalten, nun „geeignete Maßnahmen zur Umsetzung“ und eine Umsetzungsplanung zu erarbeiten.
Zahlen lügen nicht
Die Schramberger Kennzahlen hätten sich in den vergangenen Jahren nicht gut entwickelt. „Zahlen lügen nicht“, befand Klöpf. Es sei zu wenig investiert worden, die Übernachtungszahlen rückläufig. Auf den Tourismus ganz zu verzichten, sei keine Option. „Tourismus ist Lebensraumentwicklung.“
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Klöpf empfahl, sich auf die Kernzielgruppe Familie und Kinder zu konzentrieren. Auch Best-Ager und Special-Interest-Gruppen (für die Museen) sollte Schramberg ansprechen. Das Oberthema sei: „Schwarzwald. Zeit. Erleben“.
13 konkrete Vorschläge
Aus eine Vielzahl von Ideen und Vorschlägen habe man 13 konkrete Vorschläge zur Umsetzung herausgefiltert. Was ist leistbar, was schnell umsetzbar?
Dazu gehören interne Maßnahmen wie die stärkere Einbindung des Tourismusbeirats oder eine klare Aufgabeneinteilung mit dem Verein Schwarzwald Tourismus Kinzigtal. Ein regelmäßiger Austausch mit allen am Tourismus Beteiligten und die regelmäßige Kommunikation mit der interessierten Öffentlichkeit sind weitere Schlüsselmaßnahmen.
Außerdem sollte die Verwaltung Angebote gezielt weiter entwickeln. Die Museumslandschaft müsse zukunftsfähig ausgerichtet werden oder ein Zukunftskonzept für den Ferienpark in Tennenbronn erarbeitet werden. Schließlich empfahl Klöpf eine Weiterentwicklung des “Corporate Designs“ der Stadt und die „Digitale Sichtbarmachung der Zeit-Erlebnisse“. An diesen Schlüsselmassnahmen solle die Stadt drei Jahre lang arbeiten.
Die Kosten schätzte Klöpf auf 34.000 bis 46.000 Euro pro Jahr. Dafür gäbe es diverse Finanzierungsmittel: von Zuschüssen über die Erhöhung einer Kurtaxe bis zum Verkauf von Merchandising Artikeln oder dem Auflegen eines Fonds.
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CDU-Stadtrat Thomas Brantner fand es ebenfalls wichtig, sich zu konzentrieren und zu priorisieren. Bei einem Besuch der CMA in Stuttgart sei ihm aber unangenehm aufgestoßen, dass Schramberg weder am Stand des Kreises Rottweil noch am Stand der Kinzigtäler besonders aufgefallen wäre. „Ich hätte mir gewünscht, dass man uns da besser zeigt.“
Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr verwies auf den nachfolgenden Tagesordnungspunkt. Sie schlug vor, anschließend zu diskutieren.
Schwarzwald Tourismus Kinzigtal
Da berichtete Schmider, die Geschäftsführerin der Schwarzwald Tourismus Kinzigtal, kurz STK, über die Arbeit im vergangenen Jahr. Der Verein habe etwa 350 Mitglieder, vom Hotelier über Anbieter von Attraktionen bis zu den Kommunen. Etwa 650.000 Übernachtungen zählte man im Jahr 2023 in den 13 Mitgliedsgemeinden. Das sei recht unterschiedlich in den einzelnen Gemeinden und wechsle auch. Schramberg liege auf Platz 3 bei Ankünften nach Wolfach und Hornberg.
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Drei Kernthemen
Auch der STK habe sich auf drei Kernthemen fokussiert: Natur, Freizeit und Kultur. Dank des Beitritts von Schramberg spiele die Kultur eine wichtigere Rolle. Das Gebiet weise „eine hohe Zahl an Attraktionen auf kleinem Raum auf“, hob Schmider hervor.
Auch im Verbund spiele die Familie als Gast eine große Rolle. In den Broschüren des STK bündle man die verschiedenen Angebote. „Die Gäste bewegen sich über die Ortsgrenze hinaus.“
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Vermittlung
Der Verein organisiere Pressereisen, aber auch „Content creators“ würden angesprochen, Menschen also die übers Internet eine große Fangemeinde erreichen.
Man sei auf Messen unterwegs, im vergangenen Jahr an 55 Messetagen. In der Vergangenheit habe man festgestellt, dass man „viel zu viele Einzelprospekte“ dabeigehabt habe, antwortete sie Brantner. „Wir konzentrieren uns auf unsere gebündelten Medien.“
Der Wandersteig
Ein besonders Projekt werde der Kinzigtäler Wandersteig, der auf 155 Kilometern alle 13 Mitgliedskommunen verbinden soll. Zehn Etappen, aufgeteilt in zwei Schleifen sollen die Wanderer bewältigen. „Wir wollen Wanderer außerhalb der Hauptsaison ansprechen und Übernachtungen generieren“, erläutert Schmider das Ziel.
Die Etappen seien nicht zu lag, damit die Wanderer noch genug Zeit haben, am Etappenort zu verweilen, sich umzuschauen und einzukaufen. Für die Ausarbeitung und Gestaltung des Wandersteigs erhalte der Verbund etwa eine halbe Million Euro Zuschuss.
In einem Video, das Schmider zum Schluss zeigte, waren Stimmen von Schramberger und auswärtigen Geschäftsleuten, Gastgebern und Gastronomen zu hören, die sich positiv über die Zusammenarbeit mit dem STK-Verein äußerten.
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Nach der Präsentation waren die Ausschussmitglieder offenbar zufrieden. Fragen gab es weder zur Tourismus-Fortschreibung noch zum Bericht über den Schwarzwald-Tourismus-Kinzigtal-Verein.
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