back to top
...
    NRWZ.deSchrambergTotschlag in Sulgen: Widersprüche

    Gutachter und Zeugen am zweiten und dritten Verhandlungstag

    Totschlag in Sulgen: Widersprüche

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Seit Anfang September muss sich eine 54-Jährige vor dem Landgericht verantworten, weil sie am 12. Februar in Sulgen ihren Ehemann mit Messerstichen getötet haben soll. Natalia G. bestreitet, die Tat begangen zu haben. Vielmehr habe sich ihr Mann selbst getötet.

    Schramberg. Während am ersten Prozesstag (wir haben berichtet) das Gericht etwas über das Leben der Angeklagten, das Zusammenleben mit ihrem Mann und den gemeinsamen Alkoholkonsum erfahren wollte, kamen an den beiden folgenden Verhandlungstagen Sachverständige und Zeugen zu Wort, wie der „Schwarzwälder Bote“ berichtete.

    Demnach betrachtete das Gericht eine Videoaufnahme von der Tatnacht, die der später ums Leben gekommene Ehemann gemacht hatte. Die Aufnahmen zeigten einen Dauer-Streit der Eheleute um ihren Alkoholkonsum. Es geht aber auch um Schläge gegangen, die die Frau von ihrem Mann bekommen haben will.

    Kein Brief zu finden

    Als Zeuge berichtete ein Kriminalbeamter, wie er den Tatort in der Sulgener Wohnung vorfand: Das Opfer sei am Boden gelegen, neben sich ein gereinigtes Messer an der linken Hand. Man habe nach einem Brief gesucht, den der Mann angeblich bekommen hatte, und der seinen Selbstmord ausgelöst haben soll. Weder in der Wohnung noch um das Gebäude herum sei ein solcher Brief aufgetaucht.

    Eine Pathologin erläuterte als Gutachterin, die tödliche Verletzung sei ein 18 Zentimeter tiefer Stich ins Herz gewesen. Dass die verschiedenen Stiche mit der linken Hand vom Opfer ausgeführt worden seien, hielt die Gutachterin für sehr unwahrscheinlich.

    Zukunftspläne und Selbsttötung?

    Am dritten Verhandlungstag schilderte ein weiterer Kriminalbeamter laut „Schwarzwälder Boten“ die Vernehmung der Angeklagten. In der Tatnacht hätten sie Tequila getrunken, habe sie erzählt. Sie sei eingeschlafen und erst wegen eines Geräusch aufgewacht. Ihr Mann habe blutend auf dem Boden gelegen. Sie habe das Blut mit Wasser weggespült und  versucht, ihn wieder zu beleben.

    Der Beamte habe sich aus den Beweismitteln und der Aussage der Frau kein stimmiges Gesamtbild machen können. Bei seinen Ermittlungen habe sich ergeben, dass der Getötete Urlaubspläne machte, was gegen einen Suizid spreche.

    Eine weitere Rechtsmedizinerin berichtete, Spuren eines Wiederbelebungsversuchs habe sie an der Leiche nicht gefunden. Auch sie ist überzeugt, dass sich der Mann die Verletzungen nur sehr schwer selbst zugefügt haben konnte. Wahrscheinlich sei er am Boden gelegen, als der tödliche Stich erfolgte.

    Ein weiterer Zeuge schilderte das Opfer als lebensfroh, sie hätten gemeinsam ein Badezimmer renoviert und am Tag nach der Tat weiterarbeiten wollen.

    Verhandlung verschoben

    Am Mittwoch teilt das Landgericht mit, zwei weitere Verhandlungstage am Donnerstag und Freitag entfielen. Die Verhandlung werde am 28. September um 9 Uhr im Landgericht Rottweil fortgesetzt. Ob dann schon plädiert werden wird, ist noch nicht bekannt.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    NRWZ-Redaktion Schramberg
    NRWZ-Redaktion Schramberg
    Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de

    Beiträge

    Dunningen-Seedorf: Einbruch in Bäckerei in der Freudenstädter Straße

    Unbekannte Täter sind in der Nacht auf Montag in eine Bäckereifilialein der Freudenstädter Straße eingebrochen.Seedorf. Vermutlich in den frühen Morgenstunden verschafften sich die...

    Schenkenzell: Unfallflucht auf der Bundesstraße 294

    Am Montagvormittag kurz vor 9.45 Uhr, ist es auf der Bundesstraße 294 zwischen Schiltach und Schenkenzell zu einem Unfall gekommen. Ein unbekannter Fahrer...

    40 Jahre UBL – Feierliches Jubiläum in der Wilhelm-Kimmich-Galerie

    Die Wählervereinigung Unabhängige Bürger Lauterbach (UBL) feierte kürzlich ihr 40-jähriges Bestehen in der stilvollen Atmosphäre der Wilhelm-Kimmich-Galerie. Unter den Gästen befanden sich Mitglieder und...

    Dunningen: Unfall auf der Kreuzung Härdtnerstraße/Seedorfer Straße

    Insgesamt etwa 22.000 Euro Blechschaden sind die Folgen eines Unfalls, der sich am Dienstagabend auf der Kreuzung Härdtnerstraße/Seedorfer Straße ereignet hat.Dunningen. Eine 39-jährige...

    Schramberg: Versuchter Handtaschenraub

    Am Dienstagnachmittag ist es im Mühlegrabenweg zu einem versuchten Handtaschenraub gekommen. Gegen 17.15 Uhr lief ein 81-Jähriger vom Mühlegrabenweg über die dortige Treppe in...

    Herausforderungen in Chancen verwandeln

    Mit einer feierlichen Verabschiedung entließen die Beruflichen Schulen Schramberg 48 Auszubildende in das Berufsleben. Schulleiter Axel Rombach würdigte laut Pressemitteilung die hervorragenden Leistungen der...

    IHK senkt Mitgliedsbeiträge für das Jahr 2025

    Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg senkt einmalig ihre Beiträge für Mitgliedsunternehmen. Im kommenden Wirtschaftsjahr werden diese branchenübergreifend laut Pressemitteilung um durchschnittlich 20 Prozent...

    Black Forest Panthers am Schramberger Gymnasium

    Die Schüler und Schülerinnen der beiden Sport-Leistungsfächer der Jahrgangstufen 11 und 12 sowie die Basketball-AG des Gymnasiums freuten sich über den Besuch von vier...

    Kirchenmusik in St. Maria und Heilig Geist Schramberg über die Feiertage

    Über die Weihnachtsfeiertage erklingen in der Katholischen Kirchengemeinde St. Maria – Hl. Geist in Schramberg wieder besinnlich-festliche Klänge dank des Einsatzes vieler Sängerinnen und...

    Uwe Weisser im Gemeinderat verabschiedet

    Die letzte Sitzung des Jahres ist immer etwas Besonderes für den Schramberger Gemeinderat. Die letzten Punkte für den Haushalt werden festgeklopft. In diesem Jahr...

    Pflegeheim Waldmössingen: Betrieb soll weiter gehen

    Nach der Insolvenzanmeldung soll es im Pflegeheim Waldmössingen mit einem neuen Betreiber weiter gehen. Das bestätigt der Sprecher des Insolvenzverwalters, Thomas Schulz, auf Nachfrage...

    Schallende Ohrfeige

    Mit großer Bestürzung haben wir, die Anwohner und Grundstücksnachbarn, den Bericht über das geplante und nunmehr vom Baurechtsamt genehmigte Wohnbauprojekt an der Rochus-Merz-Straße gelesen....

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Weihnachtszauber in der Mensa der Berufsschule Schramberg

    Es ist noch dunkel, als in der Mensa der Beruflichen Schulen eifriges Treiben beginnt. Stühle werden beiseite geräumt, Kabel verlegt, Tische geschleppt und aufgebaut....

    Wundzentrum Schramberg einmalige Einrichtung in der Region

    In Baden-Württemberg haben Versicherte mit chronischen und schwer heilenden Wunden in Schramberg und an dreiweiteren Standorten in Baden-Württemberg (Freiburg, Heidelberg und Ulm)die Möglichkeit, eine...

    Weihnachtskonzert des Musikvereins Dunningen entführt musikalisch mit Königlichen Klängen zurück ins Mittelalter

    Auf eine musikalische Zeitreise zurück ins Mittelalter nahm der MV Dunningen seine zahlreichen Zuhörer beim diesjährigen Weihnachtskonzert mit. Das Motto schien gut gewählt; die...

    Für Damian aus Irslingen: Spendenaktion für Zwölfjährigen und seine Familie nach Schussverletzung gestartet

    Nach dem schlimmen Vorfall in Dietingen-Irslingen, bei dem ein Zwölfjähriger angeschossen wurde und schwerste Verletzungen davontrug, ist ein Spendenaufruf gestartet worden. Die Familie des Jungen...

    Heizung und Gebäudereinigung teurer

    Das Gebäudemanagement der Stadt hat höhere Kosten verursacht, als im Haushaltsplan für 2024 vorgesehen war. Deshalb hat die Stadt überplanmäßige Mittel in Höhe von...

    Frauenhaus: 1,8 Millionen Euro Förderung vom Land

    Nach einer längeren Wegstrecke geht es nun in die Zielgerade: Dank Landes-Fördermitteln in Höhe von 1,8 Millionen Euro wird es imLandkreis Rottweil bald ein...

    Stadtwerke liefern weiter Strom und Gas an die Stadt

    Ein Routinevorgang, nämlich die Vergabe der städtischen strom- und Gaslieferungen durch den Gemeinderat weitete sich dieses Mal zu einer Grundsatzdebatte aus. Clemens Maurer (CDU)...

    Gasaustritt im Heizungskeller: Unternehmen auf der Saline Rottweil geräumt

    Die gute Nachricht zunächst: Es hat offenbar zu keiner Zeit eine Explosionsgefahr bestanden. Dennoch kam es am Montagmittag zu einem Einsatz von Feuerwehr, DRK...

    „Ich war ein ziemlicher Lausbub“

    Vor genau zehn Jahren hat der am 17. Dezember 2024 verstorbene langjährige Rottweiler Stadtarchivar Dr. Winfried Hecht im Gespräch mit der NRWZ berichtet, was...

    Von Zimmern an die Dreisam: Schwendemann wird neuer Trainer im Team der Freiburger Fußballschule

    Florian Schwendemann von der Talentschmiede des SV Zimmern (SVZ) wird neuer Trainer im Team der Freiburger Fußballschule. Das teilte der Verein mit. Schwendemann soll...

    Nach Schuss auf Zwölfjährigen: Haus „beschlagnahmt“, Polizei durchsucht Tatort erneut

    Mit einem großen Aufgebot an Kriminalbeamten und Schutzpolizisten sowie einem Hundeführer hat am Montagmorgen eine erneute Durchsuchung eines Gebäudes im Dietinger Ortsteil Irslingen begonnen....

    Feuerwehreinsatz am Alten Rathaus in Rottweil

    Brandmelderalarm am Rottweiler Alten Rathaus: Feuerwehr und Rettungsdienst rückten am Sonntagabend an. Glücklicherweise gab es keinen Brand, kein Feuer.Rottweil - Einer der Brandmelder im...

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    Seit Anfang September muss sich eine 54-Jährige vor dem Landgericht verantworten, weil sie am 12. Februar in Sulgen ihren Ehemann mit Messerstichen getötet haben soll. Natalia G. bestreitet, die Tat begangen zu haben. Vielmehr habe sich ihr Mann selbst getötet.

    Schramberg. Während am ersten Prozesstag (wir haben berichtet) das Gericht etwas über das Leben der Angeklagten, das Zusammenleben mit ihrem Mann und den gemeinsamen Alkoholkonsum erfahren wollte, kamen an den beiden folgenden Verhandlungstagen Sachverständige und Zeugen zu Wort, wie der „Schwarzwälder Bote“ berichtete.

    Demnach betrachtete das Gericht eine Videoaufnahme von der Tatnacht, die der später ums Leben gekommene Ehemann gemacht hatte. Die Aufnahmen zeigten einen Dauer-Streit der Eheleute um ihren Alkoholkonsum. Es geht aber auch um Schläge gegangen, die die Frau von ihrem Mann bekommen haben will.

    Kein Brief zu finden

    Als Zeuge berichtete ein Kriminalbeamter, wie er den Tatort in der Sulgener Wohnung vorfand: Das Opfer sei am Boden gelegen, neben sich ein gereinigtes Messer an der linken Hand. Man habe nach einem Brief gesucht, den der Mann angeblich bekommen hatte, und der seinen Selbstmord ausgelöst haben soll. Weder in der Wohnung noch um das Gebäude herum sei ein solcher Brief aufgetaucht.

    Eine Pathologin erläuterte als Gutachterin, die tödliche Verletzung sei ein 18 Zentimeter tiefer Stich ins Herz gewesen. Dass die verschiedenen Stiche mit der linken Hand vom Opfer ausgeführt worden seien, hielt die Gutachterin für sehr unwahrscheinlich.

    Zukunftspläne und Selbsttötung?

    Am dritten Verhandlungstag schilderte ein weiterer Kriminalbeamter laut „Schwarzwälder Boten“ die Vernehmung der Angeklagten. In der Tatnacht hätten sie Tequila getrunken, habe sie erzählt. Sie sei eingeschlafen und erst wegen eines Geräusch aufgewacht. Ihr Mann habe blutend auf dem Boden gelegen. Sie habe das Blut mit Wasser weggespült und  versucht, ihn wieder zu beleben.

    Der Beamte habe sich aus den Beweismitteln und der Aussage der Frau kein stimmiges Gesamtbild machen können. Bei seinen Ermittlungen habe sich ergeben, dass der Getötete Urlaubspläne machte, was gegen einen Suizid spreche.

    Eine weitere Rechtsmedizinerin berichtete, Spuren eines Wiederbelebungsversuchs habe sie an der Leiche nicht gefunden. Auch sie ist überzeugt, dass sich der Mann die Verletzungen nur sehr schwer selbst zugefügt haben konnte. Wahrscheinlich sei er am Boden gelegen, als der tödliche Stich erfolgte.

    Ein weiterer Zeuge schilderte das Opfer als lebensfroh, sie hätten gemeinsam ein Badezimmer renoviert und am Tag nach der Tat weiterarbeiten wollen.

    Verhandlung verschoben

    Am Mittwoch teilt das Landgericht mit, zwei weitere Verhandlungstage am Donnerstag und Freitag entfielen. Die Verhandlung werde am 28. September um 9 Uhr im Landgericht Rottweil fortgesetzt. Ob dann schon plädiert werden wird, ist noch nicht bekannt.

    image_pdfArtikel als PDF speichernimage_printArtikel ausdrucken

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]