Schramberg (him) – Die gute Nachricht vorneweg: Wenn nichts ungewöhnliches mehr passiert, wird das sanierte und modernisierte Freibad in Tennenbronn wie geplant am 3. Juni eröffnet. Das geht aus einer Vorlage für den Tennenbronner Ortschaftsrat und den schramberger Gemeinderat hervor. Auch bei den Kosten bleibe man bei den sieben millionen Euro, die zuletzt als Rahmen genannt wurden – und zwar einschließlich des Parkplatzes und des Kartenautomaten, so Stadtwerkeleiter Peter Kälble in der Vorlage.
Nach dem aktualisierten Bauzeitenplan planen die Stadtwerke das Bad am Freitag, 3. Juni, also vor den Pfingstferien zu eröffnen. „Bauleitung, Projektsteuerer und Stadtwerke halten diesen Zeitplan für realisierbar“, so Kälble.
Risiko: Wetter und Corona
Selbstverständlich könnten extreme Wetterlagen, Corona-bedingte Lieferengpässe oder Personalausfälle noch einen Strich durch die Rechnung machen. Kälble nennt ein Beispiel: So sei Ende Januar das komplette Montageteam der Badewassertechnik für zwei Wochen ausgefallen, weil das Team in Quarantäne war. Dennoch schreibt er: „Wir gehen davon aus, dass wir weitere Störungen des Bauablaufs in Grenzen halten können.“
Allerdings werde zur Eröffnung noch nicht alles im Außenbereich vollständig nutzbar sein, etwa weil das Gras auf der Liegewiese noch nicht richtig angewachsen ist. Bis zum Sommerferienbeginn Ende Juli sollten die gesamten Flächen nutzbar sein. Bei den Kosten hätten sich „keine wesentlichen Änderungen“ ergeben. Es bleibe bei sieben Millionen, von denen gut die Hälfte nämlich 3,8 Millionen Euro bereits ausbezahlt sind.
Badschnass als Dachmarke
Kälble schlägt den kommunalen Gremien vor, den Begriff badschnass als Dachmarke für den Bäderverbund zu verwenden. Das Logo „badschnass“ sei mittlerweile „eine sehr gut eingeführte Marke, die schwer zu übertreffen ist und die wir deshalb im Bäderbetrieb als Dachmarke nutzen wollen“.
Die Verwendung einer gemeinsamen Dachmarke biete viele Vorteile, so Kälble. Im gesamten Außenauftritt wie Internet, Broschüren, Anzeigen, Schilder, Arbeitskleidung, Eintrittskarten würden Synergien erzielt.
Kartenverbund mit rabattierten Wertkarten
In diesem Zusammenhang schlägt Kälble vor, einen Kartenverbund für beide Bäder einzuführen: „Ein Kartenverbund, der es ermöglicht, Wertkarten und Jahreskarten in beiden Bädern zu nutzen, erleichtert deutlich den Betrieb, ist in der Kundenkommunikation einfach vermittelbar und sehr kundenfreundlich.
Allerdings seien gleiche Eintrittspreise im Hallen- und im Freibad nicht so gut, da dies die Preisgestaltung zu stark einschränke. Hallenbäder seien üblicherweise teurer als Freibäder. Bei unterschiedlichen Preisen im Hallen- und Freibad müsste man von den Mehrfachkarten „Kaufe 10, bekomme 11“ auf rabattierte Wertkarten umstellen. Dann könnte man die Karten sowohl im Frei- als auch im Hallenbad verwenden. Der Automat würde eben unterschiedliche Preise abbuchen.
Wenn das Guthaben aufgebraucht ist, kann die Wertkarte am Automaten wieder aufgeladen werden. Kälble empfiehlt, den Rabatt auf maximal 20 Prozent zu begrenzen.
Einfache Tarife zum Start
Um den Start zu erleichtern, schlägt der Leiter der Stadtwerke zudem vor, die Tarifstruktur möglichst einfach zu gestalten und – zunächst – auf einen Rentner- und ein Familientarif zu verzichten. „Wir haben während des Betriebs festgestellt, dass die komplexe Tarifstruktur oft erklärungsbedürftig ist und an Spitzentagen zu ‚Stau‘ am Kassenautomaten führen kann“, erläutert Kälble.
Im Freibad rechne er an Spitzentagen mit 2000 bis 3000 Besuchern. Einen solchen Andrang werde man nur mit einer wenig erklärungsbedürftigen Tarifstruktur bewältigen. Nach der ersten Saison könne man immer noch nachsteuern.
Genügend Personal
Eine gute Nachricht hat Kälble auch zur Personalsituation. „Wir konnten einen zusätzlichen Fachangestellten für Bäderbetriebe und einen Rettungsschwimmer, der zum Schichtführer weitergebildet wird, gewinnen.“ Außerdem spreche man mit der DLRG und weiteren Rettungsschwimmern, die das Bäderteam während der Freibadsaison unterstützen sollen.
Er gehe davon aus, dass man zum Start des Freibadbetriebs genügend Fachkräfte für die Betriebs- beziehungsweise Wasseraufsicht „an Bord“ habe. Man suche aber noch Reinigungskräfte und Kassenpersonal.
Mit Klaus Vögtle aus Steinach hätten die Stadtwerke einen erfahrenen Kioskbetreiber gewonnen und einen Pachtvertrag abgeschlossen. Vögtle betreibe bisher schon den Kiosk im Freibad Hornberg und in Steinach.
Der Tennenbronner Ortschaftsrat beschäftigt sich am Dienstag mit dem Thema, der Ausschzss für Umwelt ud Technik und schließlich der Gemeinderat folgen Mitte bis Ende März.