Schramberg. Als vor ziemlich genau fünf Jahren in Tennenbronn ein verheerendes Gewitter für massive Überschwemmungen sorgte, wunderten sich Fachleute, wie man den Eichbach so verquer verdohlen konnte. An zwei Stellen muss das Wasser in einem rechten Winkel um die Ecke fließen. Klar, dass das nicht funktionieren konnte. Die Wassermassen ergossen sich auf die Straße, in Keller und – besonders gefährlich – in die Räume einer angrenzenden Galvanikfirma.
Zu eckig und zu wenig Platz
Im Ausschuss für Umwelt und Technik hat der Leiter der Abteilung Tiefbau Konrad Ginter nun einen Plan vorgestellt, wie die Situation entschärft und der Kanal verlegt werden soll. Das Büro Breinlinger habe die hydraulischen Gegebenheiten untersucht und sei ebenfalls darüber gestolpert, dass das Gewässer zweimal im rechten Winkel abknickt und dies den Wasserabfluss stark behindert.
„Außerdem weist der Querschnitt eine sehr kleine Dimension auf, welche für die bei Starkregen auftretenden Wassermengen unzureichend ist“, schreibt Ginter in seiner Vorlage.
Nun möchte die Stadt in diesem Bereich ein ausreichend dimensioniertes Beton-Rechteckprofil einbauen lassen, durch das der Eichbach dann ohne Kurven strömen kann. Gleichzeitig entfalle so „das bisherige in Teilen marode Brückenbauwerk“.
Damit Kleinlebewesen dennoch durch den Kanal sich bewegen können, werde ein „Solsubstrat“ an der Kanalsohle eingebracht. Eine Genehmigung für die Planung sei gerade eingegangen, so Ginter. Jetzt sollen die Pläne komplettiert und im Jahr 2024 mit dem Bau begonnen werden.
Die Kostenberechnung habe Baukosten von 397.000 ergeben, im Haushalt seien 50.000 Euro für Planung in diesem Jahr und 400.000 Euro für 2024 eingeplant.
Keine Zuschüsse
Bei Zuschüssen sehe es schlecht aus. Der Eichbach ist ein Gewässer zweiter Ordnung, für das die Stadt verantwortlich ist. Als ökologische oder Hochwasserschutzmaßnahme sei der Kanal ebenfalls nicht förderfähig, habe seine Nachfrage ergeben. Das Schadenspotenzial sei zu gering.
Das verwunderte die Stadträte Thomas Brugger und Patrick Fleig von der CDU angesichts des Hochwassers 2018 und des Wassers in der Galvanik damals. Doch Ginter bedauerte, die Maßnahme sei „trotzdem nicht förderfähig“.
Die hohen Kosten für etwa 40 Meter Kanal begründete Ginter mit der schwierigen Lage. Der Kanal müsse tiefer gelegt und während der Bauarbeiten muss der Bach umgeleitet werden. Bei Regen müsse das Wasser weggepumpt werden. Der Ausschuss beschloss einstimmig, den Plan wie vorgeschlagen umzusetzen.