Das Badschnass-Hallenbad in Sulgen wird gut ein Viertel seiner bisherigen Öffnungszeiten am 1. April verlieren. Der Grund: Es fehlt eine Fachkraft, so der Stadtwerkeleiter Peter Kälble in einer Vorlage für den Gemeinderat.
Schramberg. Kälble hatte bereits vor Wochen über die angespannte Personalsituation berichtet und erklärt, ohne weitere Fachkraft werde man von Drei- zum Zwei-Schichtbetrieb übergehen müssen.
Keine Bewerbung
Seit dieser Sitzung sei keine weitere Bewerbung eingegangen. Deshalb nun die Anpassung der Öffnungszeiten. Dabei hätte sich das Bäderteam an den bisherigen Besucherzahlen orientiert.
„Wir sind zum Schluss gekommen, dass wir den Montag, an dem die umfängliche, wöchentliche Grundreinigung stattfindet, komplett für die Öffentlichkeit schließen.“
Später auf, früher zu
An den anderen Tagen kürze man die Randzeiten frühmorgens und spätabends. „Das Frühschwimmen am Mittwoch wird erhalten bleiben, weil es sich großer Beliebtheit erfreut“, so Kälble weiter. Der lange Donnerstag und die Abendstunden am Sonntag seien hingegen weniger beliebt.
Das Bad bleibt also den gesamten Montag über geschlossen. Geöffnet wird unter der Woche – außer Mittwoch – und am Sonntag um 10 statt um 9. Am Mittwoch bleibt das Frühschwimmen ab 6.30, am Samstag beginnt der Badetag wie bisher um 9 Uhr. Abends schließt das Bad von Dienstag bis Samstag um 20 Uhr, am Sonntag bereits um 16 Uhr.
Kälble rechnet insgesamt zwar mit einem leichten Rückgang der Badbenutzer. Er gehe aber davon aus, „dass sich ein Großteil der Besucher auf andere Zeiten einstellen können“.
10.000 Besucher weniger im Hallenbad, aber mehr im Freibad?
Weil das Hallenbad aber während der gesamten Freibadsaison geschlossen bleiben soll, schätzt Kälble, werden etwa 10.000 Badegäste in Hallenbad weniger gezählt werden. Teilweise werden diese Zahlen aber durch entsprechende zusätzliche Besucher im Freibad kompensiert werden, hofft der Stadtwerkeleiter.
Er weist nochmals darauf hin, dass der Schul- und Vereinssport von den Beschränkungen bei den Öffnungszeiten nicht betroffen sein wird. Ihnen werde das Bad zur Nutzung überlassen. Das heißt die Aufsichtspflicht liegt dann bei den Schulen und Vereinen. Auch die Kursangebote blieben erhalten.
Bei den Kosten rechnet Kälble mit einer leichten Verbesserung. Die geringeren Einnahmen würden durch niedrigere Personalkosten mehr als ausgeglichen.
Fachkräftemangel trifft alle Bäder
Im Gemeinderat und in der Öffentlichkeit hatte es Kritik an den geplanten Kürzungen der Öffnungszeiten gegeben. Kälble hat allerdings auf die hohe Zahl an fehlendem Personal bundesweit hingewiesen.
Die Stadtwerke bildeten eine Fachfrau aus, aber diese werde eben erst in zwei Jahren einsatzbereit sein. Dasselbe gelte für einen Rettungsschwimmer, der seine Zusatzqualifikation mache. Alle Versuche, zusätzliche Leute zu gewinnen, seien erfolglos geblieben.