Sulgen: B 462 Sanierung kommt ab 5. Juli

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SCHRAMBERG – Ab Anfang Juli wird es ernst: Dann lässt das Regierungspräsidium Freiburg die Bundestraße B 462 zwischen Abzweig  Schramberger Straße und Heuwies bei Sulgen sanieren. Bis Mitte Dezember wird der gesamte Verkehr durch Sulgen geleitet werden müssen.

Starke Spurrillen und zahlreichen Längs-, Quer- und Netzrisse seien der Grund für die Arbeiten, so Joachim Hilser vom Straßenbauamt im Landratsamt. „Die Verkehrssicherheit ist nicht mehr gegeben.“ Und Sigmund Villing, der Leiter der Straßenmeisterei in Sulgen ergänzt: „Wer’s nicht glaubt, den lade ich gern zu einer Begehung ein.“

Vor Ort zeigen sich tatsächlich tiefe Risse, aus denen teilweise schon Gras wächst. An vielen Stellen werde die Straße im nächsten Winter aufreißen, sind die beiden Fachleute überzeugt. Dass der Bund die Mittel nun bereit stelle, sei erfreulich, denn in den letzten Jahren sei „der Investitionsstau immer größer geworden“,  hat Villing beobachtet.

Sanierung in einem Zug

Die von der Freien Liste ins Gespräch gebrachte  abschnittsweise Sanierung habe man ebenfalls erwogen, so Hilser. Sie scheitere aus mehreren Gründen. Zum einen seien die Arbeiten an der Straße zu umfangreich und die neuen Arbeitssicherheitsrichtlinien erforderten größere Sicherheitsabstände zum fließenden Verkehr.

Zum anderen müsste bei jedem neuen Bauabschnitt die Umleitungsstrecke in Sulgen neu geordnet und der Verkehr anders gelenkt werden. „Das führt immer zu kritischen Situationen in der Umstellungsphase“, erläutert Hilser und erinnert an die Falschfahrer im Schlossberg-Tunnel, als in der Talstadt die Oberndorfer Straße saniert wurde.

So soll der Verkehr während der Bauarbeiten auf dem Sulgen gelenkt werden. Grafik: Straßenbauamt

Schließlich würde die gesamte Ampelanlage  zwischen Bärenplatz und Hasen-Kreuzung für die Umleitungsstrecke umprogrammiert und umgebaut. Das gehe nicht, wenn einzelne Abschnitte gebildet würden. Es bleibt also bei dem im Frühjahr vorgestellten Plan eines großen Ringverkehrs in einer Richtung.

Es sei allerdings allen Beteiligten klar, “dass es schwierig wird“, so Hilser. Er hoffe, dass sich gerade Einheimische aufs Fahrrad als Alternativ-Verkehrsmittel besinnen, und Pendler aus Richtung Villingen-Schwenningen auf alternative Routen ausweichen. Die großen Lastzüge müssten um die Kurven kommen, das hätten die Verkehrsplaner anhand von Schleppkurven gezeigt.

Umleitung mit Eingewöhnungszeit

Begonnen wird am 5. Juli im Bereich am Abzweig „Schramberger Straße“. Dafür wird der Verkehr von vier auf zwei Spuren verengt und  noch an der Baustelle vorbeigeleitet. Gleichzeitig aber wird die Umleitungsstrecke auf dem Sulgen eingerichtet und die Ampelanlage vier Tage außer Betrieb gesetzt, um gebaut und neu programmiert.

Der überörtliche Verkehr fließt dann noch über die Umfahrung, während sich Innerorts die Autofahrer schon an die neue  Verkehrsführung gewöhnen können. Ab 5. August wird der gesamte Verkehr über Sulgen geleitet.  Bis dahin sei die B 33 bei Gutach wieder befahrbar, sichert Hilser zu.

Von Baustellen umzingelt

Dennoch bleibt Schramberg von Baustellen umzingelt. Die Strecke nach Hardt wird während der Sommerferien wegen einer Brückensanierung komplett gesperrt. Auf der Strecke nach Tennenbronn sind weitere Felssicherungsarbeiten geplant. Allerdings werde es hier nur kurz und nach Abschluss der Arbeiten an der Brücke bei Hardt zu einer Vollsperrung kommen. Im Lauterbachtal sind an der Landstraße ebenfalls Sanierungsarbeiten an Stützmauern geplant. Die Sanierungsarbeiten an solchen Mauern im Schiltachtal gehen ebenfalls weiter.

Sigmund Villing und Joachim Hilser auf Besichtigungsfahrt auf der B 462 Umfahrung Sulgen. Foto: him

Zum Trost erinnert Hilser an die schwierigen Bauarbeiten an der Bundesstraße zwischen Rottweil und Hochwald mit der Umleitung über Villingendorf: „Wenn man heute das Ergebnis sieht, muss man sagen, es hat sich gelohnt.“ Ähnliche Reaktionen erhoffen sich die beiden auch nach dem 13. Dezember. Da soll die Umfahrung Sulgen wieder eröffnet werden.

Info:  Insgesamt etwa 3,5 Kilometer Straße werden erneuert. Auf etwa 1,6 Kilometer muss ein Vollausbau erfolgen, also eine vollständige Erneuerung des gesamten Asphaltaufbaues. In diesem Zuge werden sämtliche Auffahrtsäste inklusive der Verkehrsinseln saniert. Die gesamte Baumaßnahme wird etwa 3,5 Millionen Euro kosten.

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.