Stellen für Familienintegration im neuen Familienzentrum Don Bosco

Rat verabschiedet Marcel Dreyer mit großem Beifall / Bundesprogramm wird angezapft

Bei seinem letzten Auftritt im Gemeinderat erhielt der scheidende Chef des JUKS Marcel Dreyer langanhaltenden Beifall vom Rat. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr dankte Dreyer für acht Jahre Tätigkeit bei der Stadt und wünschte ihm alles Gute. Dreyer hatte über den Antrag für eine Stelle im künftigen Familienzentrum Don Bosco berichtet.

Schramberg. Dreyer erinnerte an das vor fünf Jahren in Schramberg gegründete Familiennetzwerk. Es gehe darum, eine „langfristige Strategie zu entwickeln und Präventionsketten von der Geburt der Kinder bis zum Teenageralter aufzubauen“. Sonst habe man oft das Problem, dass die Kinder von Einrichtung zu Einrichtung weiter gereicht würden und es jedes Mal Brüche gebe, „die Probleme für die Familien mit sich bringen“.

„Elternchancen 2“ passt genau

Das Familienzentrum soll beitragen, diese Lücken zu schließen. Im Familienzentrum sei eine halbe Stelle vorgesehen, die diese Arbeit koordinieren soll. Der Rat habe dem „bei den Haushaltsplanberatungen zugestimmt, wenn es dafür Fördermittel gibt. Es gebe zwei Programme vom Land und Bund, die in Frage kämen. Das Bundesprogramm „Elternchancen 2“ würde sehr gut passen. Die Stadt habe als eine von 66 Kommunen die Aufforderung erhalten einen endgültigen Antrag einzureichen. „Das Programm würde zu 100 Prozent für uns passen“, so Dreyer.

Der Weg zum Familienzentrum. Foto: him

Der Bund würde drei Jahre lang 90 Prozent der Kosten übernehmen – und zwar für anderthalb Stellen. Neben der halben Stelle könnte das JUKS eine weitere Stelle zur Elternbegleitung schaffen, die an den Kindergärten Don-Bosco und Seilerwegle sowie im JUKS eingesetzt würde.

Man habe auch schon Erzieherinnen im Auge, die diese Aufgabe erfüllen könnten, so Dreyer. Ihre Stellenanteile müsste man dann durch weitere einzustellende Erzieherinnen auffüllen.

Drei Jahre befristet

Oberbürgermeisterin Eisenlohr erläuterte, die Förderung, und damit auch die Stellen, würden auf drei Jahre befristet. „Ziel wäre, dass es in drei Jahren soweit organisiert ist, dass es von alleine weiter geht.“

Thomas Brantner (CDU-Fraktionssprecher) kündigte an, seine Fraktion werde zustimmen. Er dankte Dreyer für seine Arbeit beim JUKS. Er sei damals in große Fußstapfen von Krystyna Saurer getreten: „Du hast es aber hervorragend hinbekommen.“ Der Rat bedauere sehr, dass Dreyer die Stadtverwaltung verlasse. „Wir waren froh, dass wir Dich hatten“, so Brantner. Dafür bekam er starken Beifall von allen Seiten.

Marcel Dreyer bei seinem – vorerst – letzten Auftritt im Gemeinderat. Foto: him

Emil Rode (Freie Liste/Neue Liste) fragte, für welches Programm die Verwaltung sich entscheide, oder ob gar eine Förderung von Land und Bund möglich wäre. Dreyer antwortete, man bevorzuge das Bundesprogramm, habe sicherheitshalber aber auch beim Land einen Antrag gestellt.

Rodes Fraktionskollege Udo Neudeck erkundigte sich, wie es nach den drei Jahren mit den Erzieherinnen weitergehen solle. Dreyer erinnerte daran, dass es im Bereich der Erziehrinnen eine hohe Fluktuation etwa wegen Mutterschutz gebe. Eisenlohr ergänzte, Erzieherinnen würden unbefristet eingestellt. Es gebe einen Personalpool. Die Erzieherinnen hätten keine Zusage auf eine Stelle innerhalb einer bestimmten Einrichtung.

Bei zwei Nein Stimmen aus der CDU-Fraktion stimmte der Rat ansonsten dem Vorschlag zu.

Das letzte Wort hatte Dreyer: Er betonte, ihm habe die Arbeit beim JUKS „viel Spaß gemacht“. Er wünsche allen guten Mut.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.



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