Auf dem Dach des Wasserwerks Brambach liefert jetzt eine neue PV-Anlage Strom aus Sonnenenergie. Auch Balkonsolaranlagen verzeichneten hohe Zuwachsraten, berichten die Stadtwerke Schramberg in einer Pressemitteilung:
Schramberg. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Photovoltaik in Deutschland zu einem bedeutenden Pfeiler der Energieversorgung entwickelt. Im Versorgungsgebiet der Stadtwerke Schramberg steigt die Zahl der Anlagen, die mit Sonnenenergie Strom erzeugen, ebenfalls kontinuierlich.
Auch die Stadtwerke selbst investieren in Photovoltaik – aktuell wurde auf dem Dach des Wasserwerks Brambach eine neue Anlage installiert. Sie hat eine Leistung von 68,5 kW, der selbst erzeugte Strom wird direkt im Wasserwerk genutzt.
Derzeit betreiben die Stadtwerke insgesamt sieben PV-Anlagen, beispielsweise auf den Dächern des Werkstattgebäudes und des Verwaltungsgebäudes auf dem Lienberg, auf der Karl-Diehl-Halle in Schramberg und auf dem Dach des städtischen Bauhofs.
Darüber hinaus beteiligen sich die Stadtwerke an großen Freiflächenanlagen wie dem geplanten Projekt auf dem Hochwald. Dort entsteht ein Solarpark, der jährlich etwa 14 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt, was dem Bedarf von 4880 Drei-Personen-Haushalten entspricht.
Zahl der PV-Anlagen wächst stetig
Die in das Versorgungsnetz der Stadtwerke eingespeiste, regenerativ erzeugte Energie, wächst permanent. Wurden im Jahr 2016 noch 26 neue Anlagen gemeldet, stiegt die Zahl 2021 auf 94. Im Jahr 2023 waren es sogar 331 Neuanmeldungen. Alle 1602 PV-Anlagen im Versorgungsgebiet der Stadtwerke haben im vergangenen Jahr etwa 14 Millionen Kilowattstunden ins Netz eingespeist.
Und noch ein Trend zeichnet sich ab: Immer mehr private Haushalte investieren neben der PV-Anlage auch in einen Stromspeicher, um die erzeugte Energie möglichst effizient selbst nutzen zu können.
Boom bei Balkonanlagen
Neben großen Freiflächen-PV-Anlagen und Dachanlagen gewinnen auch kleinere, dezentrale Lösungen zunehmend an Bedeutung. Balkonsolaranlagen verzeichnen auch in Schramberg und Umgebung starke Zuwachsraten: 2020 waren es gerade mal zwei Anlagen, im Jahr 2022 kamen schon 22 neue hinzu – und im vergangenen Jahr waren es 109 neue Mini-PV-Anlagen.
Diese Systeme bestehen in der Regel aus zwei bis drei Modulen, die an Balkonen, Fassaden oder auf kleinen Flächen installiert werden können, und einem Wechselrichter. Dieser wandelt den erzeugten Solarstrom in normalen Haushaltsstrom um. Danach kann der Strom direkt in die Steckdose eingespeist werden.
Deutschland ist Vorreiter
Als eine der führenden Nationen im Bereich erneuerbarer Energien hat Deutschland konsequent in den Ausbau von PV-Anlagen investiert, was nicht nur zur Reduktion von CO2-Emissionen beigetragen hat, sondern auch eine Vorreiterrolle in der globalen Energiewende bedeutet.
Seit den frühen 2000er Jahren ist die installierte Leistung von Photovoltaikanlagen in Deutschland massiv gewachsen. Dazu beigetragen hat unter anderem eine hohe Einspeisevergütung und weitere Förderprogramme. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 53,5 Milliarden Kilowattstunden Strom aus PV-Anlagen ins deutsche Stromnetz eingespeist – das ist ein Anteil von 12,4 Prozent an der Stromerzeugung.
Hinter Spitzenreiter Bayern liegt Baden-Württemberg mit einer installierten Leistung von 10.185 Megawatt auf Platz zwei im bundesdeutschen Ranking.
Technologische Fortschritte wie effizientere Solarzellen und innovative Speichersysteme haben ebenfalls zum Boom der Photovoltaik beigetragen. Zudem sind die Anschaffungskosten für Solaranlagen in den vergangenen zehn Jahren deutlich gesunken – seit Januar 2023 entfällt beim Kauf die Mehrwertsteuer.
Stromsteuerung im Netz als Herausforderung
Trotz der positiven Entwicklungen gibt es weiterhin Herausforderungen. Die Integration des erzeugten Solarstroms in das bestehende Stromnetz erfordert intelligente Steuerungssysteme, um Schwankungen im Stromangebot und -verbrauch auszugleichen. Auch die Entsorgung und das Recycling alter Solarmodule werden künftig wichtiger.